Nennt es bitte nicht Umweltprämie!

Umweltprämie

Ich weiß, brandaktuell ist das Thema nicht, das läuft schon ja schon lange Zeit. Und glücklicherweise ist sie bei vielen am 31.12. dieses Jahres Geschichte. Aber noch immer rege ich mich auf, wenn ich die Werbung für die „Umweltprämien“ sehe…

Um es gleich vorneweg zu sagen: Ich finde es gut, dass die Autoindustrie und die Gesetzgeber daran arbeiten, dass Autos immer sauberer werden. Die Umwelt geht uns alle an. Und es ist richtig alles dafür zu tun, um unseren Planeten am Leben zu halten.

Nun werben viele Hersteller damit, eine „Umweltprämie“ zu zahlen, wenn man seinen alten Diesel bis Schadstoffklasse Euro 4 verschrotten lässt. Teilweise sind bis zu 10.000,- Euro drin. Wobei die Höhe der Umweltprämie nicht von der Emissionsklasse des Ersatzfahrzeuges abhängig ist, sondern vom Fahrzeugwert des Neuwagens. Und dass die großen, teureren Autos auch mehr verbrauchen, ist ja nun wirklich kein Geheimnis. Da wird mit der höheren Prämie nicht prämiert, dass man demensprechend mehr für die Umwelt tut, sondern dass man ein teureres Auto kauft, das eventuell durch seinen Mehrverbrauch sogar schädlicher für die Umwelt ist als der Vorgänger.

Sein wir einmal ehrlich: Man kann es verstehen, dass Kunden da anbeißen. Wenn ich einen Wagen hätte, der sagen wir einmal 3.000,- Euro wert ist und ein Hersteller gibt mir dafür 5.000,- Euro, dann sind das 2.000,- Euro geschenkt. Wollen wir einmal nicht darüber spekulieren, woher diese 2.000,- Euro kommen. Ich bin ja ein fieses Lästermaul, aber zum Verschenken hat niemand Geld, also zahlen die „normalen“  Autoverkäufer das irgendwie mit. Aber das ist natürlich reine Spekulation.

Aber was tun wir mit dieser „Umwelt“prämie für die Umwelt?

Es werden Autos verschrottet, egal in welchem Zustand. Autos, die teilweise problemlos noch zehntausende Kilometer fahren könnten, bevor eine Instandsetzung reine Liebhaberei aber nicht wirklich wirtschaftlich wäre. Mit Abgaswerten, die sich teilweise nur in Kommastellen von den aktuellen Normen unterscheiden. Und im Gegenzug werden neue Autos produziert. Und bei der Produktion werden viele Abgase in die Luft geblasen. Es braucht viel Energie, ein Auto zu produzieren. Ein hoher Anteil der Energie, die für ein Autoleben verbraucht werden, ist schon verblasen, bevor das Auto auch nur einen Kilometer gefahren ist. Zudem werden viele Ressourcen verbraucht. Und da die Autos nicht zu 100% recycelt werden können, wird auch bei jeder unsinnigen Verschrottung auch unnötig Müll fabriziert.

Und  es ist ja nicht so, dass diese neuen Fahrzeuge emissionsfrei laufen. Klar, sie sind sauberer, aber nur zu einem gewissen Prozentsatz. Rechnet sich das wirklich in der Umweltbilanz? Hat jemand einmal ausgerechnet, wie lange ein Neuwagen laufen muss, bis tatsächlich weniger Abgase in der Luft sind? Und bis wir wieder bei null sind, kommt wahrscheinlich längst wieder irgendeine andere Prämie, um das nächste Fahrzeug vorzeitig aus dem Verkehr zu ziehen.

Natürlich ist das Problem vielschichtig. Es geht ja auch darum, die Luft in den Innenstädten sauberer zu bekommen. Wobei da wieder die Dieselpanik absolut absurd  ist. Im Freien ist der Stickstoffdioxid Grenzwert bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter, im Büro aber bis zu 60 Mikrogramm und an Produktionsstätten sogar 950(!) Mikrogramm. Anderes Thema.

Global gesehen sorgt man mit der Verschrottung von guten Autos eher für mehr Schadstoffe in der Luft als für weniger. Sie entstehen eben nur an anderer Stelle. Deswegen ist meine Meinung dazu, dass das Wort „Umwelt“ nichts mit dieser Prämie zu tun hat. Also hört auf, es so zu nennen. Es sind einfach Neuwagenrabatte und nichts anderes.

25 thoughts on “Nennt es bitte nicht Umweltprämie!

  1. Das war doch schon bei Einführung der Prämie bekannt, sie tut nichts für die Umwelt aber für die Autohersteller.
    Und der Rabatt hat sich dann mit dem vorher “angepassten” Neuwagenpreis echt gelohnt (Nur für wen?) XD

    Aber man hat ja gefühlt ein Schnäppchen gemacht, ist seine alte karre los und hat eine schöne neue. Umwelt XD wer braucht den sowas.

  2. Dem gibt es wahrlich nichts hinzuzufügen.

    Das Einzige, was mich davon abhält, bei dem Sachverhalt von Umweltprämien direkt in die nächste Tischkante zu beißen, ist die wage Hoffnung auf ein gemächliches Erwachen der Massen gegen diesen Unsinn. Und zwar ausgehend von der Altauto-Blogger-Szene. Da formieren sich erfreulicherweise starken Meinungen, so wie Deine.
    Und wenn man diesen “Influencern” einen gewissen Einfluss auch außerhalb des eigenen Dunstkreises zurechnet, dann werden wir vielleicht nicht alle an Verblödung sterben. Danke und Rock on!

  3. *Umweltprämie* – lach – war sonst nichts anderes mehr frei im Marketing-Handbuch.

    Gabs schon mal und wird es auch immer wieder geben.
    “Robots” – “Altmodelle” – “UPGRADES!”

  4. Unfassbar großer Nepp und komplette Volksverarsche…aber so läuft das doch immer in unserem schönen “Rechtsstaat”. Millionenfacher Betrug und vorsätzliche Körperverletzung bzw. Mord auf Raten bei VW & Co., aber Schadenersatz/Schmerzensgeld bekommen hierzulande noch nicht einmal die Käufer der Dreckschleudern – geschweige denn Millionen von Fußgängern, Radfahrern und Anwohnern der feinstaub- und stickoxidbelasteten Straßen. Hauptsache der Shareholder Value passt, Vorstand und Aufsichtsrat kriegen für’s Eierkraulen dicke Boni, die Leiharbeiterschaft der “outgesourcten” Unternehmensteile ihren Dumpinglohn und der Betriebsrat darf für seinen Verrat an der Belegschaft regelmäßig in den Nobel-Puff.
    Wenn dann irgendwo mal ein bisschen von der Scheiße ans Licht kommt wie beim Dieselskandal, werden eifrig Euphemismen gesucht (Stichwort “Schummelsoftware”), möglichst Alles unter den Teppich gekehrt bzw. dem Volke halt ein paar Brocken/Almosen hingeworfen (Umweltprämie/wirkungslose Nachbesserung mittels Softwareupdate), die es mittelbar sowieso aus eigener Tasche bezahlt.
    Opa steigt vom 12 Jahre alten Dreizylinder-Corsa um auf den neuen, ach so sauberen Tiguan, welcher – obwohl soviel mehr Platz und Komfort – ja nur zweieinhalb Liter mehr braucht, und alles ist gut. War ja dank Prämie auch fast geschenkt die Karre und – ach – der Einstieg ist ja so bequem und erst die Übersicht in so einem SUV…
    Das Murksel, Verkehrskasper Dobrindt und der Rest der korrupten Mischpoke darf weiterhin am Drücker bleiben und als Sahnehäubchen gibt’s nach oder hier und da auch schon mal während der Politkarriere ein Pöstchen im Aufsichtsrat oder Beraterverträge für die eigene Consultingfirma.
    Ich fahre Taxi (mittlerweile im Hauptberuf und seit kurzer Zeit auch selbstständig). Nachhaltig, d.h. bei mir: Mit einem 123er. War für mich ALTERNATIVLOS – um mal im Politik-Sprachduktus zu bleiben. 🙂
    Der ist vor über 40 Jahren vom Band gelaufen und hat damals Ressourcen verbraucht und nicht heute. Wenn da der Querlenker kaputt geht, wird eben der Querlenker ersetzt und nicht das Auto. Fahren kann man den mit 9-10 Litern Diesel im Kurzstrecken-Stadtverkehr – mit dem Vito Tourer meiner Ex-Chefin kam ich eigentlich nie unter 10. Aber da fahren ja auch immer 8 Sitzplätze mit, von denen man vielleicht bei 5% der Fahrten auch mal mehr als 4 braucht.
    Für mein persönliches gutes Umweltgewissen halte ich grade Ausschau nach ‘nem günstigen gebrauchten Dieselkat. Sobald ich da fündig werde, wird der druntergeschraubt. Auch wenn ich dank H-Kennzeichen die hiesige Umweltzone auch so weiterhin befahren dürfte.

  5. Was die Berechnung angeht: Ich habe das mal mit dem Rechner des ifeu (gibts hier: http://www.emobil-umwelt.de/index.php/umweltrechner ) für meinen Golf 3 durchgespielt.

    Wenn man sich mit den, zugegeben auf den ersten Blick etwas verwirrenden, Werten befasst und die Werte zur Umweltbelastung in der Produktion und bei der Stromerzeugung mit einrechnet, dann komme ich drauf, dass ich ein neues Elektroauto 40 (!) Jahre fahren müsste um einen Vorteil beim Schadstoffausstoß zu haben. Ich bezweifle allerdings ernsthaft, dass so eine Karre (insbesondere die Akkus) so lange durchhält.

  6. Ich führe das jetzt nicht weiter aus, man kann nur zu dem Schluss kommen das der Autor und die Kommentatoren völlig recht haben. Und dem schliesse ich mich vorbehaltlos an. Ich habe es schon vor Jahren aufgegeben meine Meinung dahingehend auszurichten was der Fernseher empfiehlt, oder als “öffentliche Meinung” gilt. Das beste ist, die Augen aufzumachen und das denken selbst zu übernehmen, auch wenns unbequem ist. Selbst ein Blinder sieht das der ganze Blödsinn hier bald ein Ende haben wird. Man sollte sich besser darauf konzentrieren als sich über die Inkompetenteste Politik aller Zeiten aufzuregen. Einfach unbeirrt das richtige tun und dabei zusehen wie andere volles Brot vor die Laterne rennen, statt sich die Nerven an der schieren Dummheit kaputt zu machen.

  7. Danke, dass Du das an- und aussprichst. Mir wollte letztens ein Spendensammler von Greenpeace weismachen, sein Audi A5 wäre umweltfreundlicher als mein 740er Volvo. Dabei verbrauchen die fast gleich viel und der Volvo hat schon weit über 300tkm runter… Das mit den ökologischen Initialkosten hat der wohl zum ersten Mal gehört. Und auf den NEFZ hat er sich auch kritiklos verlassen, obwohl Spritmonitor für sein Modell z.B. ganz andere Daten hat. Auch so ein Thema für sich.

  8. Genauso ist es, wenn ein neues Auto alternativlos ist.
    Ich habe mir gerade einen Tiguan (1/2 Jahr alt) gekauft. Diesel 150 PS, Allrad.
    An sich völlig zu groß für meine Zwecke (16 km in die Arbeit einfach). Vormals hatte ich einen 13 Jahre alten Audi A2, den fährt jetzt mein Junior. Rostet nicht, Aluminium.
    Allerdings will meine Tochter nächstes Jahr – wenn sie die Lehre beginnt – ein Pferd. Als Zugfahrzeug hat der Tiguan 2,5 t Anhängelast.
    Und jetzt die Frage an die ganzen Elektroauto-Fans: Welches Elektroauto kann das? Und welches kommt dann auch mal 200km mit Anhänger? Und ist halbwegs bezahlbar für einen normalen Arbeiter? Nein, der Mitsubishi Outlander PHEV scheidet da schon aus. Prius? Also bitte…. das Ding sieht aus wie ein Eichhörnchen, dem man in die Eier getreten hat, ganz zu schweigen von der Anhängelast….
    Schon ist die Diskussion vorbei.
    Ja, der Tiguan ist von VW und hat einen Diesel mit SCR-Kat. Ja, auch im Realbetrieb hält er die Grenzwerte so halbwegs ein. Und nein, kein anderes Auto hat diese Kombination aus Preis, Anhängelast, Alltagstauglichkeit, usw. usw. und ich habe lange recherchiert, um meine Pflicht an der Umwelt halbwegs zu erfüllen. Und um neben der Marke VW irgendwas zu finden (nein, leider nix gefunden, was ich mir leisten kann und will).
    Beim Thema Diesel und VW wird man immer gleich angegriffen – fast so als wenn man bei der AFD wäre (bin ich nicht)…. Eine vernünftige Diskussion gibts da gar nicht mehr. Da muss man sich immer gleich entschuldigen….
    (das wäre doch was für den KLE-Shop, ein Kennzeichenschild mit “Ja es ist ein Diesel von VW – na und?”)
    Wobei bei uns auf dem Dorf die Stickoxidbelastung höchstens von den alten Ölheizungen in den uralten Siedlungshäusern kommt….

  9. Bernd, da haste mal wieder den Finger in die Wunde gelegt….nein: gestoßen! Und es stimmt ja auch: was hier den Leuten vorgelogen wird geht auf keine Kuhhaut! Ich vertrete ebenfalls die Meinung, daß beim verschrotten eines noch gut brauchbaren Fahrzeugs bei gleichzeitigem Ersatz eines Neuwagens soviel Umweltschaden ensteht daß ich ernsthaft bezweifle, daß dies über die Haltedauer des “Neuen” aufgefangen wird. (Vor allem dann, wenn ein Kleinwagen durch einen Schützenpanzer ersetzt wird!).

    Letztes Jahr hab ich unseren Skoda Octavia Diesel aufgrund mehrerer demnächst anstehender teurer Reparaturen ausgetauscht! (zum besseren Verständnis: ich schraube selbst, es ging aber darum daß alleine die Ersatzteile selbst im Zubehör so teuer waren daß der Zeitwert des Autos überschritten wurde). Gekauft wurde dann ein kompakter Benziner (Seat Leon), aufgrund des Fahrprofils sicher die richtige Wahl. Mit diesem Auto ist meist meine Frau unterwegs bei täglich 10km Arbeitsweg einfach.

    Ich selbst werde meinen guten alten T4 (Saugdiesel, 2,4l) jedoch weiterfahren. Er macht was er soll, ist wirtschaftlich (immer noch) und ich bezweifle daß hier ein vergleichbares neues Auto schlichtweg keinerlei Sinn macht! Neue Autos fallen nicht vom Himmel und ich behalte meine Sachen sehr gerne sehr lange! Zudem fahre ich im Sommer Zweirad wann immer es geht (Vespa, BMW)

    Merke: die wahren Umweltschützer fahren ihre Altwagen weiter! Einfach deshalb weil sie schon da sind und nicht erst produziert werden müssen! Daß die alten Kisten noch dazu viel besser zu reparieren sind und in aller Regel weniger daran kaputtgeht sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt!

    Gruß

    Wolfgang

  10. Da du so viele Fragen stellst Dieter, hab ich auch eine:

    Was für ein Pferd und was für einen Anhänger will denn deine Tocher haben?

    Nen Ardenner und n Luxustrailer mit Wohnkabine? Wenn nicht, ist das kaum das passende Argument für nen SUV, denn nen 700 kg Zossen kann ich, wenn ich ne in nen leichten Anhänger stopfe, auch noch legal mit nem 2er Jetta durch die gegend Karren wenns denn sein muss…(son Pferd hat ja zuerst einmal Beine.)
    Hab ich übrigends auch schon mehrmals gemacht, und dabei immer Spaß dabei gehabt, mit dem Gespann bei den Pferdeheinis aufzukreuzen.
    Ansonsten, eines haste nur vergessen KLE. Bisher ignorieren alle Kuntvoll, dass die saubersten Abgase ohne Zweifel die sind, die man garnicht erst erzeugt.
    Dementsprechend wäre es wohl Sinnvoller mehr auf Verbrauchsreduktion als auf immer neue Abgasnormen in immer schwereren Autos zu setzten, dann würde auch mal diese schwachsinnige Tatsache verschwinden, das ein alter Golf Diesel wie ne Dreckschleuder neben nem ach so sauberen Cayenne Turbo steht. Würde man mal die Abgasmengen dieser beiden Autos für 100 km in Tüten füllen, dann wäre das sicherlich eindrucksvoll.

  11. Ein schwieriges Thema.

    Ich habe meinen geliebten W203 270CDI gegen einen A5 Coupé TDI eingetauscht. Die Gründe waren wieder einen zuverlässigen Daily zu haben. Der alte hatte Getriebeschaden, gequalmt, also mindestens einen Injektor kaputt, keinen TÜV , wurde hinten laut etc. ich wollte etwas kleineres haben. Aber auf dem gebrauchten (!) gab es 6375€ Prämie und eine 2,49% Finanzierung, 85000 Kilometer Garantie. Ich hätte gerne einen Hybrid geholt. Leider waren die Prämien viel zu gering. Außer bei Audi und VW gab es sie nicht für gebrauchte.
    Also ich bin schwach geworden, nachdem ich 8 Monate um meinen gekämpft und gute 1500€ an Material und fast jeden Urlaub investiert habe. Wegen dem Umweltgedanken ist der neue im Alltagsbetrieb sauberer und braucht einen Liter weniger bei besseren Fahrleistungen.

  12. @Eric
    Dein Fall ist ein ganz anderer. Der in Zahlung gegebene Altwagen war defekt, evtl. sogar ein wirtschaftlicher Totalschaden. Der hätte evtl. auch so den Weg zum Schrottplatz gefunden. Worüber ich mich aufrege, ist der Umstand, dass auch viele fehlerfreie, gut erhaltene Gebrauchtwagen mutwillig verschrottet werden.

  13. @KLE
    Einen wirtschaftlichen Totalschaden hast Du ganz schnell: Zahnriemenwechsel plus ein paar Verschleißteile (Vakuumpumpe, Schwingungsdämpfer, Stoßdämpfer, Bremse etc.) am 2000er T4 (2,5l 111kw Diesel) macht ca. 3-4T€, wenn man es nicht selber kann

    Oder Zahnriemenwechsel, Lima, AGR-Ventil, Bremse, Inspektion am 2000er Golf IV 1,6 Benzin mach ca. 2T€, bei einem Marktwert von 1,5T€….

    Wer hat schon die Zeit und die Möglichkeiten, all das selbst zu machen?

  14. so einige… ;-))

    Jedoch, Deine Werkstatt und Deine Möglichkeiten sind eben nicht Autofahrerstandard. Ab einem Alter von 15 Jahren reicht ein wenig Wartungsstau für das finanzielle Fiasko in der Werkstatt. Das ist wohl über die Jahre so ziemlich gleich geblieben.

    Dennoch: Der Begriff “Umweltprämie” ist natürlich Quatsch, dem Nutznießer wird es aber egal sein wie das genannt wird, Hauptsache der Preis stimmt.

  15. @Bullitöter:
    Ja… das Pferd hat 700kg, der Hänger nochmal so 850kg lt. Schild:-) Den Hänger bekommen wir aber umsonst gestellt, dafür müssen wir noch ein zweites (kleineres) Pferd mitnehmen. Und schon bin ich bei locker 2 Tonnen oder mehr. Da bleibt kaum eine Alternative zum Tiguan, wenn man nicht gleich auf Pickup, Pajero o.ä. ausweichen will, was meine Möglichkeiten übersteigt.

    Zurück zum Thema:
    Interessant wirds, wenn man bei einem Auto gegenüberstellt:
    – Feinstaub
    – Stickoxide
    – CO2
    – Öko-Abdruck in der Umwelt (Herstellung, Energie, Entsorgung usw.)
    – Kosten
    – Nutzen
    – Zeitaufwand (siehe KLE 🙂
    – Von mir aus noch Image 🙂
    – usw.

    Ich bin ja als Nicht-Schrauber hier eh falsch (steinigt mich!). Ich bewundere aber Leute, die sowas können. Deshalb lese ich auch hier beim KLE schon seit Jahren, auch wenn ich weder die Ahnung noch die Zeit habe, sowas wie KLE (und andere Leser) zu tun.

    Mir geht jedenfalls diese ganze Diesel-Verteufelei (und die Umweltprämien…) und diese tolle Elektromobilität aber sowas gegen den Strich, dass ich KLE und vielen anderen hier einfach nur 100% zustimmen kann.
    (was hab ich letztens im Radio gehört – keine Elektroprämie mehr für den Tesla? Ach ne, mir kommen die Tränen… der sich sowas kaufen kann, hatte es bisher nötig, von meinen Steuern ne Elektroprämie zu bekommen?!? Wirklich?)

  16. Nachdem ich hier nun schon etliche Monate bewundernd/staunend mitlese, hast Du mich mit dem heutigen Post gepackt meinen Senf dazuzugeben.
    Deine Ansicht ist völlig richtig! Auch bei der “Abwrackprämie 1” blutete mein Herz. Dort landeten Fahrzeuge auf dem Schrott… (mein Favorit war ein damals knapp 9 Jahre alter Primera, unter 100.000 km gelaufen und volle Hütte ausgestattet, da half kein Bitten und Betteln, der Schrotti musste den pressen). Damals habe ich irgendwo gelesen, dass ein Neuwagen schon so um die 250.000 – 400.000km laufen müsste, damit die Umweltbilanz stimmt. Was hat die Regierung daran gehindert 2500,- Euro Prämie auszuloben um sein Alt-KFZ umweltfreundlicher (Zusatzkat oder Kaltlaufregler) bzw. verkehrssicherer zu machen? Die Händler und Werkstätten hätten die Mehreinnahmen HIER versteuert und sicher den ein oder anderen (steuerpflichtigen) Arbeitsplatz geschaffen…
    Heute die gleiche Debatte:
    Downsizing (kaum jemand weiß wie ein Turbo-Benziner zu behandeln ist, Stichwort Nachlaufen)
    Elektromobilität: na klar ist emissionsfrei – Strom kommt aus der Steckdose… (hat der Politik mal jemand versucht zu erklären, was passiert, wenn jeder deutsche Haushalt Punkt 20.00 Uhr nur seine 2.000W Mikrowelle anwirft?)
    Energiewende: das Frau Dr. Merkel den Satz damals (man kann nicht sagen das Kernkraftwerke sicher sind, sie sind es…) politisch überlebt hat grenzt an ein Wunder und was wird eigentlich mit der “überschüssigen” Energie?
    Fazit: Lobbypolitik mit Marketinglabel “Umwelt” (und ich bin nur neidisch, weil mich keiner schmiert :DD)

  17. Das Der Begriff “Wirtschaftlicher Totalschaden” ist doch viel mehr ein geistiger Totalschaden.
    Richtig angewendet wäre er vor allem erst dann der Fall, wenn man das gleiche Auto ohne die erforderliche Reparatur für weniger Geld bekommen würde, aber genau bei letzterem liegt doch der Knackpunkt. Der Golf 4 mit dem 1500 EUR Marktwert, der braucht doch das gleiche an Verschleißreparaturen wie der mit dem “Wirtschaftlichen Totalschaden” weil dei Werke gerade 2000 Ocken für ne überholung will. Da werden dann lieber aus Wirtschaftlichen Gründen 5 Stellige Summen in ein neues Auto investiert, die am ende, zusammen mit den höheren Ausgaben für Inspektionen, Versicherung und bis dahin anfallende Reparaturen ausreichen würde, das alte Auto noch 10 Jahre lang jedes Jahr für 2000 EUR reparieren lassen zu können, was wohl selbst bei der miesesten Gurke nicht passieren würde.

    Mich würde wirklich mal Interessieren, wo der Blödsinn her kommt, dass es falsch wäre mehr Geld in eine Reparatur zu Investieren als das Auto wert ist, wenn man es danach doch weiter nutzen kann und man im endeffekt weniger Geld ausgegeben hat hat als für ein neues. Nur weil dann das Risiko besteht, im Falle eines Unfalles oder Dienstahls kurz nach der Reparatur abgezockt zu werden und die Kohle dann wirklich unsonst weg ist? Wer das Risiko nicht eingehen will, sollte besser garkein Auto fahren.

  18. @bullitöter
    von richtig oder falsch war nicht die Rede. Ob sich etwas rechnet oder nicht ist von vielen individuellen Parametern abhängig. Es geht ja darum, ob ich in ein 2000er Auto mit 250-300Tkm Laufleistung einfach 2T€ investiere, wobei keiner sagen kann, ob das Ding dann in Kürze wieder teuer repariert werden muss.

    Dass Selbstschrauber mit Möglichkeiten das anders machen und sehen, ist schon klar. Allerdings würde ich für so eine alte Hütte auch nur max. 500€ bezahlen (wenn die Reifen neu sind). Wenn irgendjemand anderes dafür 3T€ oder mehr bezahl und den dann presst, ok unschön, aber ich zahl’s eben nicht.

  19. Genau das iisses ja. Nicht selten wird dann die 250 Tkm Karre gegen was neues eingetauscht, was dann auf die nächsten 10 Jahre mit Kaufpreis, teurerer Versichung und Zwangsinspektionen auf 20.000 EUR kommt.
    Es ist nicht anzunehmen, dass die 250 Tkm Karre plötzlich jedes Jahr 10 Jahre lang 2000 EUR Reparaturen frisst, irgendwann ist ja mal alles neu und bei soviel Kohle is locker auch n AT Motor oder Getriebe drin wenns sein muss.
    Wenn man ne vertrauenswürdige Werkstatt hat die einen weder abzocken noch ne neue Karre verkaufen will, dann is das auch als nichtschrauber billiger, sprich Wirtschaftlicher.

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