Am gestrigen Tag hatte ich erst einmal Zeit. Mein nächster Gastgeber war am Haus renovieren und wir hatten ausgemacht, dass ich etwas später komme. Gleichzeitig wollte mir Nils vom Vortag noch einen Schrottplatz zeigen, der nur Samstag offen hatte. Guter Plan dieser Platz.
Da hat sich ein Platz die Mühe gemacht nicht gleich alles zu Schreddern, sondern einige Dinge wieder zum Verkauf anzubieten. Coole Sache da drin zu kramen. Gut, einiges wird verkauft unter dem Motto: Ist selten, hat deshalb seinen Preis.
Aber es macht einfach Spaß in dem Ganzen zu wühlen, um Brauchbares zu finden.
Was würde ich da kramen, wenn ich da wohnen würde und dein Projekt am Laufen hätte. Aber wenn man nicht konkret weiß, was man demnäxt braucht, kauft man eben trotzdem… So wanderte ein wenig in meinen Kofferraum.
Nach dem Schrottplatz hatte ich Zeit. Einige Zeit. Also ließ ich mich mal wieder treiben, tuckerte gemütlich durch den Spreewald, sah mir die Gegend an, Irgendwo an einem Imbiss gab es chinesisches Essen, an einem Ausflugslokal einen Eisbecher. Ich wollte noch an einer Autoverwertung vorbei, aber die war zu und nach einem Kaffee und einem Stück Kuchen bei einem Bäcker war genug Zeit vertrödelt, um bei Dulle einfallen zu können. Der hat mit seiner Freundin Franzi einen Resthof in Luckau. Da findet sich wieder einmal viel Altblech. Dulles Herz schlägt eindeutig für alte Fords. Auf dem Hof fand sich auch gleich ein Knudsen Kombi.
Ich glaube, die haben das Anwesen nur wegen den Autos gekauft, weil überall alte Ford, Schwerpunkt Einser Granadas.
Es ist faszinierend, man zieht das nächste Tor auf, da steht auch wieder ein oller Ford.
Dazu unzählige Teile und Motoren.
So ist das eben, wenn man das Thema lebt. Irgendwo steht auch ein wenig amerikanisches Blech.
Sehr kurios, auffällig, außenstehend, wie auch immer man das bezeichnen mag, ist der Granada Pickup, der leider vollkommen Blechtot ist.
An dem Ding sind die unmöglichsten Dinge eingetragen, was nichts daran ändert, dass das Blech einfach tot ist und er eigentlich als Motorenspender angeschafft wurde. Wird wohl trotzdem wieder zum Laufen gebracht, wenn auch nur zu irgendwelchen spaßigen Aktionen abseits der öffentlichen Straßen,
Bei Dulles wurde Abend richtig aufgetischt und es waren auch einige Nachbarn mit am Tisch, was ich großartig empfand. So dieser Dorfzusammenhalt. Man wohnt zusammen in einer Gemeinde, man feiert zusammen. Findet man selten. Viel zu selten. Ich hatte meinen Spaß und wurde gleich integriert, Tolle Gemeinschaft.
Da störte auch nicht weiter mein ungewöhnliches Nachtquartier – ein Consul Leichenwagen.
Das ist tatsächlich Dulles Alltagswagen und war diese Nacht mein Hotel, Ich hatte schon stillosere Übernachtungsmöglichkeiten….