Turbo Schrauben mögen mich nicht

Bevor ich den neuen Motor einbaue, möchte ich an ihm einige Dinge erledigen- Also ging ich gestern an die Bestandsaufnahme, was alles zu tun ist, welche Teile ich brauche. Klar ist ein Zahnriemen und eine Kupplung, aber was noch?

Zunächst suchte ich Ölleckagen. Auf der Seite vom Ölfilter war etwas Öl, aber das ist egal, das ist offensichtlich vom Wechseln des Ölfilters.

Gehen wir weiter um den Motor herum. Zahnriemenabdeckungen ab etc. Um die Kurbelwelle ist leider etwas Öl, aber das ist verkrustet. Keine Ahnung, ob da aktuell noch Öl austritt. Muss mal sehen, wie viel Aufwand es ist, den Simmerring dahinter zu wechseln.

Anlasser und Lichtmaschine ab. Der Anlasser stört beim Einbau und geht nur raus, wenn die Lichtmaschine draußen ist. Darunter fand ich das, was ich nicht finden wollte: Ölverlust an der Ölwannendichtung.

O.k., ich sollte die also machen. Auf dem Motorständer ist das einfacher, weil ich nach Ablassen des Öls den Motor um 18° drehen kann und dann relativ easy die Dichtung machen kann. Aber positiv: An keiner Stelle der Kopfdichtung tritt Öl aus. Also lasse ich die drin.

Blieb der abgerissene Bolzen am Turbo. Ich hatte das mit Rostlöser eingesprüht vorab und einwirken lassen. 2 Muttern kontern und rausdrehen. Wo sollte da das Problem sein?

Es war ein Problem. Die Muttern ließen sich nicht kontern. Die äußere Mutter drehte rund griff nicht. Ich hatte Probleme, das wieder abzubekommen. Grund dafür: Das Gewinde auf dem alten Stehbolzen war zu weich. Ich ruinierte das Gewinde.

Die Mutter war auch tot danach.

Also Mutter aufschweißen. Dadurch wird auch der Bolzen glühend heiß und es lässt sich in der Theorie dann aufdrehen. In der Theorie. Bei mir machte es stumpf *KNACK*

Na toll. Bolzen abgebrochen. Bleibt also nur Ausbohren und neues Gewinde schneiden. Nicht meine Lieblingsarbeit, weil es schwierig ist, die Bohrung gerade hinzubekommen. Also angekörnert, erst klein und dann immer größer gebohrt. Für ein M8 Gewinde braucht man ein Loch mit einem 6,8mm Bohrer. In dem Ort, in dem ich schraube, gibt es nur einen kleinen Baumarkt. Der hatte nur 6,5eer Bohrer und 7er. Mit dem 6,5er kam ich nicht weit. Ich muss wohl in Mainz erst einmal einkaufen gehen…

Langsam muss ich mich aber auch um die Veterama kümmern. Kisten zusammenstellen und rausräumen. Die Veterama in Mannheim ist schon übernächstes Wochenende und ich werde wieder einen Stand haben.

13 thoughts on “Turbo Schrauben mögen mich nicht

  1. Moin…

    auf dem Bild steht der Bolzen doch noch weit genug hervor, dass ein weiterer Versuch per Mutter schweißen gegangen wäre.

    U-Scheibe mit passendem Loch für M8 drauf legen, dann einen kleinen Schweißpunkt mitten auf den Bolzen-Stumpf, dann ne Mutter drauf legen (am besten größer, m10) und die Mutter dann mit viel Strom anschweißen und voll laufen lassen. Die glüht dann rot… Etwas abkühlen lassen und dann raus drehen.
    Funktioniert fast immer.

    Wenn das nicht nach 2-3 Versuchen geklappt hat, kannst du immernoch bohren.
    Bei mir klappt das aber fast immer…..

    CU Carsten

  2. Idealerweise macht man bei sowas den Turbo vorher warm/heiß…
    Den Simmerring hinter dem Kurbelwellenrad würde ich auch auf jeden Fall erneuern, verstehe tatsächlich nicht warum man den nicht wechseln sollte: der Zahnriemen muss eh runter, der Motor ist im Ständer und ölig ists da auch schon…

  3. Hast Du keinen Schraubenausdreher? Damit braucht man die Schraube dann nicht komplett ausbohren, sondern nur so weit, daß der Ausdreher rein passt und die Schraube in die andere Richtung mit rausdreht.

  4. Du kannst den Motor auf dem Bock nur um 18° drehen? Dann ist der aber nicht sehr hilfreich. 😉
    Mach’ den Simmerring der KW mit! So gut kommst Du nie mehr dran. Wer weiß, wie lange der Motor herumlag. Die Dichtlippen werden hart, nach dem ersten Warmlauf sind sie dann undicht.

    Adios
    Michael

  5. Und den Dichtring hinter der Kupplung auch. Und die Glühkerzen, zumindest die hinter der Pumpe.
    Und schau dir die Krümmerdichtungen genau an.

    Gruß Dirk

  6. Mach den Simmerring hinter dem Zahnriemenrad neu. Ist kein Hexenwerk. Wenn du das Spez.-Werkzeug brauchst musst du dich melden.
    Denk an den Simmerring der Zwischenwelle. Den auch gleich mitmachen und den dünnen grünen Dichtring ebenfalls.
    Ich denkle das Oel wird von vorn aus schön an der Oelwannendichtung entlang nach hinten gelaufen sein. (Fahrtwind)

    1. Und außerdem sollteste ja, wie erwähnt, die Killerschraube auch tauschen, wenn die raus ist, kannste das Zahnriemenrad einfach abnehmen und den Wedi dahinter rauspopeln. Den Gegenhalter brauchste dafür aber auf jedenfall. Auf keinen Fall die Kurbelwelle auf der Kupplungsseite blockieren, die verbiegste sonst beim anziehen der Schraube.

      1. Einfach ne Riemenscheibe die das gleiche Bohrbild hat (fast alle VAG aus der Zeit) mit einem Meter fuffzig Rohr ordentlich verbraten, Gegenhalter fertig.

  7. Zu den Simmerringen kann ich mich den Vorrednern nur anschließen, auch wenn ich einen 19E als Benziner fahre. Wenn die später suppen, hat man jetzt an der falschen Stelle gespart. So gut und einfach kommt man nie wieder ran. Zumal wenn man die Historie zum Motor nicht kennt.
    So beschrieben wie mit der U-Scheibe auf den fast bündigen Rest gebraten, hat bei mir auch schon öfter zum Erfolg geführt. Den Lichtbogenwerfer hast Du ja da. Wäre jedenfalls noch ein paar Versuche wert.
    Schraubenausdreher (Linksdrall, gehärtet, oder TX-Bits) kann man in einer Bohrung, gerade bei dem festgebrannten, korrodierten Bolzenstumpf, gut abbrechen und dann ist Pumpe mit Ausbohren und man ruft ganz laut schlechte Worte…

  8. Hi!

    Das Werkzeug für die Wellendichtringe ist nicht mehr soool teuer, z. B. ebay 165388378336 .
    Nur der Auszieher hält nicht lange. Aber wozu gibts Spaxschrauben…

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