Manchmal ist der Wurm drin…

Es wird endlich wärmer und mit der Wärme kommt auch die Lust am Schrauben wieder. So eine ungeheizte Werkstatt ist nicht so einladend. Also beschloss ich den Pirat in die Werkstatt zu überführen. Da stehen so einige Reparaturen an und ich will den Prolo nach Ende der Wintersaison weiter umbauen und dann wird der die Werkstatthölle blockieren. Also ab in die Tiefgarage. Batterie angeklemmt und erst einmal von der Wippe gefahren. Was musste ich feststellen? Ein Hinterrad war fast platt. Aber inzwischen bin ich ja dafür gewappnet. Also erst einmal Luft drauf.

Losgefahren und der Bock machte Geräusche. Was war denn da los? Hatte er vor dem Abstellen nicht gemacht. Das Geräusch war unabhängig von der Motordrehzahl, sondern abhängig von der Geschwindigkeit und kam von hinten links. Also nichts vom Motor, sondern vom Fahrwerk. Auf einen Parkplatz gefahren und unters Auto gelegt. Ok, nur eine Kleinigkeit. Das Handbremsseil hatte sich losgerissen und kam an das Hinterrad.

Ich suchte im Auto und fand leider keinen Kabelbinder, aber immerhin eine Schnur. Damit das Handbremsseil an der Hinterachse gebunden. Das Geräusch war damit weg. Ist natürlich nur ein Provisorium. Aber Memo an mich: Wieder Kabelbinder ins Auto packen!

In der Werkstatthölle angekommen gleich das nächste Problem. Ich wollte das Rolltor aufschieben, es hakt und dann war es passiert: Die eine Rolle war aus der Schiene.

Grund dafür, dass der untere Rand inzwischen ziemlich verrottet ist. Deswegen hakt das ständig und es wird nicht besser, sondern quasi bei jedem Aufziehen schlimmer.

Da ist ein Tor einmal 100 oder noch mehr Jahre alt und schon ist es hin. Früher war mehr Lametta. Irgendwann komme ich nicht mehr drum rum und muss da einmal etwas tun. Irgendeine Platte draufschrauben, über die das gleiten kann. Nur wie die oberste Schicht abtragen, um etwas Flaches draufzubauen? Ich tüftle noch an der Lösung für das “wie”. Das Tor besteht aus mehreren aufeinander geschraubten Lagen und am besten wäre wohl, die unteren 15cm-20cm der obersten Lage wegzuschneiden und zu ersetzen. Zum Ausbauen ist das Tor aber zu schwer. Das merkte ich beim Einhängen. Da halfen nur ein Rohr und ein Rangierwagenheber zum Anheben.

Und ich brauchte eine Leiter, um da hochzuklettern. Arbeitete mit Schraubzwingen etc., um das irgendwie wieder draufzubekommen. Irgendwann war das dann wieder drin. Was für eine verschenkte Zeit.

Tor auf, um den Pirat mit Rangierhilfen reinzurangieren. Und während ich so am Hochpumpen war, roch es plötzlich verbrannt. Rauch aus der Motorhaube. Äh, das war jetzt unerwartet. Motorhaube auf und da war Feuer im Motorraum. Ich weiß. Erst fotografieren, dann löschen. So verlangt es ein altes Bloggergesetz. Nein, ich habe sofort die Flammen ausgeblasen. Bei der Motordämmmatte ging das aber nicht.

Ich habe das dann mit einem nassen Lappen gelöscht. Mehrfach. Denn die Matte fing immer wieder neu an zu kokeln. Letztendlich rupfte ich den kokelnden Rand von der Matte ab, die war jetzt eh hin. Dann war Ruhe und ich konnte den Pirat in die eigentliche Werkstatthölle rangieren.

Der Schaden sieht schlimmer aus, als er tatsächlich ist.

Von einem zusätzlich gezogenen Massekabel ist die Isolierung weggebrannt, die Dichtung zum Wasserkasten ist hin und das Gehäuse der Batterie leicht angeschmolzen. und natürlich ist diese dämliche Dämmmatte, die in der Mitte eh schon zerfetzt war.

Doch was war da passiert? Beim Anklemmen war mir die Batteriepolabdeckung abgebrochen und die Strebe, die die Motordämmmatte hält, hat einen Kurzschluss fabriziert, es wurde heiß und deshalb fing das Feuer. Und ja, liebe Passat 32B Freaks, es gibt eine isolierte Strebe für die Matte über der Batterie, ich hatte beim Einbau leider keine und ja, ich hatte das Risiko unterschätzt. Vielleicht ist das ja eine Warnung für alle anderen.

Fassen wir das Ganze in einem Wort zusammen: Dummheit.

Glück im Unglück, dass nicht mehr passiert ist. Der Wagen sprang ohne Probleme danach an. Trotzdem habe ich die Batterie ausgebaut und ans Ladegerät gehängt. Und wenn auch lange nichts mehr kokelte, baute ich die Matte aus, machte sie nass und deponierte sie, wo nichts Brennbares in der Nähe ist.

Ein Platten, ein losgerissenes Handbremsseil, ein ausgehängtes Tor, ein brennender Motorraum – das war mir zu viel für einen Tag, irgendwie war das nicht mein Tag, also entschloss ich mich, das für den Tag sein zu lassen und nicht wie geplant mit den Arbeiten am Pirat anzufangen. Wer weiß, was da noch passiert wäre?

Was steht eigentlich an? Ich muss dem Fehler in der Elektrik auf die Spur kommen. Also ich, der Elektrik Legastheniker. Und da stehen noch ein paar andere Arbeiten an. So bläst der Krümmer irgendwo ab, das schiebe ich auch schon ewig vor mir her, die Handbremse könnte ich mal nachstellen, das heckklappenschloss löst sich immer wieder… Mal sehen, was mir noch so auffällt, wenn ich schon einmal drüber bin. Ist eben ein Auto, das seit 1982, also seit 39 Jahren, im Alltag bewegt wird. Da braucht er eben ab und an auch mal Liebe…

5 thoughts on “Manchmal ist der Wurm drin…

  1. Hast Du mir den Tag weitergereicht? Bei mir klappt heute nichts. Jetzt habe ich zur Krönung auch noch den Schlüsselbund von der Arbeit verloren. Ich mache heute besser nichts mehr.

    Audios
    Michael

  2. Ne Dekadente Lösung wäre ein Uförmiges Eisenblech unten dran zu spaxxen dann kann da kein Holz weg brechen aber dass schaut unten schon recht rotten aus

    1. Genau: Blech aufs Tor schrauben, fertig. Sieht man bei mir im Osten regelmäßig.
      Kein U-Profil, da bleibt die Nässe im Holz.

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