Rückenwind 2017 Tag 7: Meißen

Tag 7 begann in Luckau. Nachdem ich im Leichenwagen wie ein Toter geschlafen hatte, wollte Dulles Freundin Franzi einmal eine Runde mit dem Passat fahren, bevor ich mich auf die Piste machte. Dann ging es auf nach Meißen zu Carsten.

Der ist jetzt nicht der Megahardcoreschrauber, aber er steht auf Fahrzeuge mit Stern. So zeigte er mir als erstes seinen Strich Acht, 280 Vergaser.

Mercedes /8

Der Benz ist wirklich noch ungeschweißt und trägt auch größtenteils noch Originallack. Er stammt auf Frankreich. Kurios: Der Erstbesitzer hat sein altes Autoradio in den Neuwagen einbauen lassen, für das es auch Belege gibt und das Radio kann nur Mittelwelle.

Mercedes /8

Carsten pendelt beruflich zwischen Meißen und München, aber man merkt ihm an, sein Herz schlägt für Meißen, wo er sich auch engagiert, teilweise auch mit satirisch angehauchten Aktionen. Also zeigte er mir sein Meißen, stilgerecht mit seinem Benz G Modell, aber einem ganz besonderen.

Mercedes GE 500

Das ist nicht irgendeine Mercedes G Klasse, sondern ein 500 GE V8. Eine kleine Sonderserie von 1993, von der nur 497 gebaut wurden, 300 davon für Deutschland. Das Besondere: Der aktuelle V8 von Mercedes damals passte nicht in den G, also nahmen sie kurzerhand Motoren aus dem nicht mehr aktuellen W126. Ganz klar ein Sammlerstück, aber eines, das genutzt wird und mit dem er beispielsweise auch schon in Russland war.

Meißen ist natürlich bekannt für die Porzellanmanufaktur. Aber es ist z.B. auch der Ort, an dem der Freistaat Sachsen ausgerufen wurde, hat die älteste freiwillige Feuerwehr Deutschland und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass hier ALLES erfunden wurde 😉

Aber es hat wirklich eine sehr schöne Altstadt, die nach der Wende auch schön saniert wurde bzw. teilweise noch wird.

Meißen

Klar sieht man hier auch Spuren der Porzellanmanufaktur. Die Frauenkirche hat ein Porzellan Glockenspiel.

Meißen

Die Burg ist eine Stadt in der Stadt mit vielen schönen Gebäuden,

Meißen

Noch nicht alles saniert, aber vieles.

Ich lasse mich bei der Tour auch gerne auf Experimente ein, so aß ich zu Mittag das erste Mal in meinem Leben Tote Oma – eine Art Grützwurstgericht. Weiter ging die Tour vorbei an einer Garage, in der das abgelegte Auto von Carstens Frau untergestellt ist: Ein 190er Mercedes.

Babybenz

Der wurde gegen einen W124 Kombi ersetzt, aber sie hängt an dem Wagen, also durfte er leiben. Er steht übrigens in einer Garagenanlage. Kuriosum, was ich so nicht kannte: Die Garage gehört zu einer Garagenanlage, wie sie typisch für die DDR damals war.

Garagenanlage

Die Garage hat er gekauft, aber das Grundstück, auf dem sie steht und die Zufahrt sind nur gepachtet. Nach der Wende stand dieses Modell der Eigentumsverteilung wohl unter Schutz, der so langsam ausläuft. Es kann also passieren, dass der Grundstückseigentümer die Pacht kündigt, die Garage könnte man dann behalten, dass die da nicht wegkommt ist eine andere Sache…

Wir waren dann noch bei einem Freund von Carsten, der auch mit außergewöhnlichen Fahrzeugen handelt und die 2 Benze besorgt hatte. Der reparierte gerade an seinem /8.

Strich 8

700 verschiedene Grüntöne, diverse Patina besonders am einen Kotflügel, aber ein echter 3l Diesel Automatik.

Strich 8

Ich fand den cool, auch wenn die Farbe furchtbar ist und die blaue Innenausstattung meiner Meinung nach null zur Außenfarbe passt.

Abend wurde gegrillt mit seiner Familie (Frau/Tochter), aber nicht standardmäßig Steaks und Würstchen, sondern Lachs, Maiskolben, Fleischspieße… Es waren auch 2 befreundete Pärchen da und die Gesprächsthemen gingen viel um Expeditionsfahrzeuge, Touren in den tiefsten Ostblock oder durch verlassene Wüsten. Nicht 100% mein Thema aber auch mal interessant.

Heute geht es weiter nach Kreischa. Den Ort habe ich noch nie gehört und ich will das gar nicht googeln, ich will es erleben. Mal sehen, was da auf mich wartet…

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