Rückenwind Tour 2016 – Tag 6: Nun wird´s kriminell

Wo war ich aufgewacht, ach ja, südlichster Schwarzwald. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es noch ins “Außenlager” von Lutz – und ja, die Leser haben es richtig bekannt, es ist ein Commodore und kein Rekord.

Commodore

Im Außenlager standen – nicht wirklich eine Überraschung – zwei weitere BMW E30. Einmal ein vom Export geretteter Rentnerwagen als Automatik…

BMW E30

…und der ehemalige Winterwagen, der einmal wieder auf die Straße soll.

BMW E30

Ich nahm Abschied, nun sollte es weiter in die Schweiz gehen nach Dübendorf. Aber erst einmal musste ich über die wackligen Straßen in der Provinz. Ist toll, wenn einen das Navi an eine Baustelle führt, an der es schlichtweg nicht weiter geht.

Sackgasse

Sind Euch die vielen Umleitungsschilder aufgefallen? Richtig, keine zu sehen. Da half nur zurück an die letzte Abzweigung, die andere Richtung fahren und warten bis das Navi aufhört vom Wenden zu quatschen.

Auf Landstraßen in die Schweiz und dort ebenfalls auf Landstraßen weiter. Auch in der Schweiz wackelige kleine Straßen. Ob das an der Navi Einstellung “Mautstraßen grundsätzlich vermeiden” lag, oder einfach die kürzeste Strecke war, ich weiß es nicht.

In einem Waldstück, meinte ich, es fährt ein Krankenwagen hinter mit. Typische Lackierung, hell mit Neonorangenen Streifen. Irgendwann hupte der mal. Was will der von mir? Als er die Disco einschaltete, blieb ich stehen. Erst jetzt schnallte ich, dass das die Polizei war. In der Schweiz sind die Polizeiautos so lackiert. Ausgestiegen und aufgefordert worden, wieder Platz zu nehmen. Papiere gegeben und dann informiert worden: Die Straße, die ich gefahren bin, ist für PKW sonntags gesperrt. Ganz ehrlich: Ich bin nach Navi gefahren und habe das Schild schlichtweg nicht bemerkt. Das habe ich auch der Polizei erklärt, dass ich ortsunkundig bin und per Elektronik in die Falle gelockt wurde. Auch erklärte ich meine Verwechselung mit dem Krankenwagen.

Ob sie es als Ausreden angesehen haben (was nicht der Fall war), oder nicht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall kam ich mit einer mündlichen Verwarnung davon weil ich mich einsichtig zeigte und vor allem, weil ich nicht wild durch den Wald gerast war. Puh! Glück gehabt. Die Strafen für Verkehrssünden in der Schweiz sind heftig.

Schließlich kam ich bei Michael und seiner Familie an. Auf der Auffahrt stand schon eines seiner Fahrzeuge: Eine Ape, die er wieder hergerichtet hat.

Ape

Ich habe versucht, mich reinzusetzen. Nein, ich bin zu groß zum Ape Fahren.

Es war Nachmittag, ich durfte Werkstattluft schnuppern. Wir fuhren zuerst zu einer Tiefgarage, wo sein Ford Mustang Cabrio stand. Man verzeihe mir das verwackelte Foto, ich habe leider nur das gemacht.

Ford Mustang

Das Ding ist 80er Jahre pur, könnte auch ein europäisches Auto sein von den Abmessungen, aber wenn man den V8 anlässt, dann ist es ganz klar ein Ami.

Dann kam ein Ritual, für das ich die Schweizer beneide: Kennzeichenwechsel. Vom Alltagsauto ab, ran an den Mustang. Hier funktioniert es mit den Wechselkennzeichen so, wie es sollte. Man bezahlt nur für das teuerste Auto die Steuer. Im Mustang offen zur eigentlichen Werkstatt.

Werkstatt

Besonders groß ist die nicht, zudem teilt er sie mit einem Freund. Das macht erfinderisch. So gibt es eine Sitzecke auf einem Zwischenboden über den Autos.

Michael

Bei dem BMW auf der Bühne blutete mir ein wenig das Herz. Wirklich so gut wie rostfrei, aber mit Motorschaden.

BMW

Wirtschaftlich trotzdem ein Totalschaden. Er dient als Ersatzteilträger für einen zweiten BMW, den er mit Frontschaden gekauft hat. Die Front ist schon weitestgehend montiert.

BMW

Der Rest samt guter Türen, Innenausstattung etc. geht wohl so in die Presse, wenn nicht bald jemand kommt und noch Teile holt. Er hat einfach keinen Platz, um das einzulagern.

Sein Schrauberkollege baut auch etwas Interessantes. Ein Replica eines Peugeot 205 Rallye Fahrzeugs.

Peugeot 205

Allerdings “nur” mit Frontmotor und nicht mit Mittelmotor wie die Vorlage. Dafür eben mit Straßenzulassung, was bei geänderten Fahrzeugen in der Schweiz wohl gar nicht so einfach ist.

Nach der Besichtigungstour ging es zurück zu Michaels Familie mit Frau und zwei Töchtern. Es wurde lecker gegrillt mit Lamm, Geflügel und Schwein(?), zudem Pilze, Tomaten, Maiskolben, … Kürzen wir die Beschreibung ab: Es war lecker. Bis in die Nacht saßen wir dann zusammen und quatschten. Unter anderem auch über die Besonderheiten der Schweiz. Empfand ich durchaus al Bereicherung meines Erfahrungsschatzes.

Und ich habe noch etwas über die Schweiz gelernt: Sie haben zwar 220V Strom, aber keine Schuko-Steckdosen, wie wir in Deutschland:

Steckdose

Wäre fast mein Bericht dran gescheitert, weil ich das Ladegerät meines Laptops nicht einstöpseln konnte. Aber glücklicherweise hatte Michael ein passendes Kabel zum Netzgerät…

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