Es ist gar nicht so weit weg von meiner Heimat, in der ich aufgewachsen bin: Selb. Und da war ich eingeladen bei Detlev, den ich aus meiner Studienzeit kenne und der mit seinem schwäbischen Dialekt so rein gar nicht in die Gegend passen will. Er lud ein, erst einmal bei seiner Schraubergemeinschaft etwas außerhalb von Selb Station zu machen. Eine Einfahrt, davor viele abgemeldete Autos, da muss ich richtig sein.
Der 928er, der da steht, ist ein Schlachter für Detlevs Alltagswagen. Detlev verfolgt dabei die Philosophie: Einmal anständig durchrepariert und dann regelmäßig gewartet und die ollen Porsche laufen einfach, machen Spaß und bleiben wertstabil. Prinzipiell ein Spargedanke. Und es gibt deutlich stillosere Methoden zu sparen.
Die Jungs, bei denen er untergekommen ist, schrauben an allem Möglichen. Was aber so herausragt, das ist schon so ein wenig der Trend auf Autos zum Geradeausfahren.
Und da steht dann im dicht zugestellten unteren Geschoss so ein Polo 6N. Man denkt, naja, da haben die irgendwas Fettes aus dem VW Regal in den Motorraum gehängt etc. Mit nichten. Da schlägt ein eher braves 1,4l Herz – gut mit abenteuerlichem Luftfilter.
Damit Beschleunigungsrennen fahren? Der “Trick” liegt beim Gewicht. Da ist wirklich alles rausgeräumt, das etwas wiegt. Hinten kann man ihn ohne Probleme alleine anheben.
Und der Auspuff, naja, dezent ist leicht anders.
Daneben steht Detlevs Winterauto: Ein Subaru SVX – ein 6zyliner Boxer. Detlev kann eben auch nicht normal.
Vor der Halle: Ein Ford Probe. Den haben die Junx dem Schrotthändler vom Wagen heruntergekauft. Hing schon an der Kette, was Spuren am Dach verursacht hat. Ist aber nicht weiter schlimm, das wird der Technikträger für einen Ford Sierra.
In der Werkstatt selbst stand gerade kein Auto auf der Hebebühne. In der Ecke stand aber ein Scirocco 2. Wohl ein überschaubares Projekt aber der Besitzer hat die Lust verlassen. Wäre prinzipiell zu verkaufen.
Meine Anwesenheit oder vielmehr gesagt die Anwesenheit meines Pirat lockte diverse schaulustige Schrauber zu der Werkstatt. So kam dieser Polo 6n, der komplett blank geschliffen wurde für den Rostlook.
Als ich die Scheinwerfer gesehen habe, dachte ich mir: Och, pixelste mal das Kennzeichen aus 😉
Vor der Werkstatt der 928er Schlachter. Und dann kam die Frage: Brauchste was davon? Naja, viel war nicht mehr über, denn gebrauchte Porscheteile bringen richtig Asche. Irgendwas, wo Porsche draufsteht und weg kann? Der Wagen hatte einen Frontschaden, Motorhaube Schrott. Also konnte man mal schnell den Aufkleber raustrennen mit Blech drunter.
Keine Ahnung, was ich mit dem Souvenir anfange.
Weiter gings in Detlevs Firma, da sanden zwischen den Regalen seine Heinkel Roller. Den großen, den kennt man noch eher als Heinkel.
Den 150er – wenn man da die Embleme/Bezeichnungen abdeckt, dann stehen einige eher vor einem Rätsel.
Dabei finde ich den Übergang zum Rücklicht echt geschmeidig.
Vor dem Haus von Detlev ein Krabbler. So viele Käfer habe ich auf meiner Tour noch nicht gesehen. Der hier ist ein Automatik und aus Familienbesitz seiner Frau. Unrestauriert mit deutlicher Patina und obwohl er immer draußen steht, hat er bis heute so überlebt.
In der Garage die nächsten Porsche. Mit dem 914er fing alles an.
Der musste doch etwas aufwändiger restauriert werden, bis er so dastand. Das 968 Cabrio daneben stammt wieder aus Familienbesitz. Erstbesitzer Detlevs Vater.
Fehlt noch der 944er. Der steht aber gerade in einer Fachwerkstatt – Getriebeschaden.
Da Detlevs Frau verreist war, beschlossen die zwei alten Männer in der Kneipe Spare Rips zu essen und dann um die Häuser zu ziehen.
Wir trafen ein vollkommen weggetretenes Michael Schuhmacher Double, einen Typen, der mich als Bernd aus Köln den viel zu jungen Mädels vorstellte und diverse oberfränkische und irische Biersorten. Anders ausgedrückt: Ich kann selber nicht glauben, dass ich schon wieder wach bin und meinen Reisebericht schreiben kann. Nun denn. Ein Ziel habe ich noch. bzw. zwei. Wenn ich schon in Oberfranken bin, will ich natürlich auch kurz bei meiner Familie vorbeisehen…
“..einen Typen, der mich als Bernd aus Köln (..) vorstellte…”
Naja, aufgrund der Ähnlichkeit, besonders in Bezug auf die Haarpracht, hat der Dich wohl mit Andy verwechselt 🙂