Als ich bei den Angeboten für meine Rückenwind Tour gelesen habe, dass Oliver an Fiat Multipla schraubt, dachte ich mir: DA musst Du auf alle Fälle hin. Das klingt spannend. Wir trafen uns in Schweinfurt in einem Industriegebiet. Und da standen auch schon die ersten Muliplas in der Ecke.
Und daneben ist schon der Grund, warum Oliver die Dinger so mag.
Es geht nicht um das Design, soviel sei schon mal vorab gesagt. Oliver ist Ingenieur und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Erdgasauto. Also nicht mit LPG, sondern Erdgas. Und er kam dabei nicht direkt auf den Multipla, aber er kam zwangsläufig irgendwann zum Multipla. Denn beim Multipla war schon bei der Entwicklung alternative Versorgungssysteme angedacht. Am Unterboden ist der Platz vorgesehen für Gasflaschen oder auch Akkus. Geplant waren Benziner, Diesel, Erdgasauto, Erdgas-/Benzinermix, Flüssiggas und auch ein Hybrid aus Elektro und Benziner waren geplant. Die Elektroversion kam letztendlich nicht in Serie.
Erdgas ist nicht nur interessant wegen dem Preis, es wird auch kein Feinstaub ausgestoßen. Allgemein sind die Abgase weniger giftig als bei konventionellen Fahrzeugen.
Doch zurück zu Oliver. Er interessiert sich ausschließlich für die zwei Versionen, die mit Erdgas laufen.
So wirklich kennt sich da keiner aus. Er hat sich in das Thema eingearbeitet. Wenn eine Gasflasche verrostet ist, dann ist das bei den Böcken eigentlich ein wirtschaftlicher Totalschaden, eine Flasche kostet bei Fiat ein Heidengeld. Er kümmert sich um gebrauchten, teilweise aufgearbeiteten Ersatz.
Aber er hat auch das Know How zu der Technik.
In Schweinfurt ist seine Halle in der auch geschraubt wird. Dort stehen schon einige Multiplas.
Aber das ist nicht alles. Wir fuhren zu einem angemieteten Grundstück. Oliver gab mal richtig Gas, legte seinen Multipla mal richtig in die Kurven, um zu zeigen, dass der gar nicht so unsportlich ist. Dann das Gelände. Puh! Hat schon mal wer so viele Multiplas auf einem Ort gesehen?
Das Facelift, zu sehen auf dem letzten Bild, mag Oliver übrigens weniger, als den Ur-Multipla. Liegt aber weniger am Design, sondern daran, dass da an vielem gespart wurde, das Blech dünner war, etc. Eher eine lieblose Modellpflege.
Warum um Himmels Willen sammelt man so etwas? Nun, Oliver will einfach verhindern, dass die Erdgas Multiplas verschrottet werden. Bei den konventionellen Exemplaren ist es ihm relativ egal. Ich habe so das Gefühl, das Design hat er sich einfach schön geredet. Hoffe ich. Das kann man nicht hübsch finden – Sorry, Oliver. Einfach meine Meinung, die man nicht teilen muss.
Es gibt übrigens noch eine weitere Halle, an der wir nicht waren, da stehen noch weitere Multiplas – das wären nun wirklich sehr wenige 😉
Abends hat Oliver mich auf die heimische Kirchweih mitgenommen.
Irgendwie hat es mich irritiert, wie viele Jugendliche hier in traditionellen Tanzgruppen auf der Bühne waren, andererseits finde ich es wirklich klasse, wenn solche Traditionen gepflegt werden.
Heute geht es zurück nach Hause. Mal sehen, ob Mainz noch steht…
Schade das deine tour zu ende ist. Finde deine Blogeinträge interessant geschrieben und die vielen Orte die du gesehen hast Spannend. Ich beneide dich darum. Freue mich schon auf weitere Einträge. Dennis
schon wieder vorbei die Tour ???? schade 🙁
zu den Multiplas sag ich jetzt nix, Erdgas hin oder her 😉
Auch wenn er nicht schön ist, aber ich finde, es gibt noch wesentlich Hässlichere!
Geil, einfach nur geil!
Ich mag den Multipla wegen seines Designs; deshalb freut es mich, dass es weitere Sympathisanten gibt. Noch dazu in meiner alten Heimat – ich bin aus Würzburg. 🙂
Das Ding hat einfach GAR kein Design. So würde ein Ingenieur ein Auto bauen. So sähe ein Auto aus, wenn ich als Ingenieur ein Auto bauen sollte. Und genau so habe die Fiat-Ingenieure das Auto gebaut:
– große Fenster für gute Rundumsicht
– hoch liegende Scheinwerfer für gute Ausleuchtung von Bodenwellen
– kubische Form, um 6 Sitzplätze unterbringen zu können
– glatte Flächen für günstige Presswerkzeuge
– Die verschiedenen Energiearten waren mir neu, aber auch hier: klassisches Ingenieursdesign
=> Das Auto sieht „ein bisschen“ seltsam aus, aber: „Form follows Function“.
Der Standard ist halt andersrum.
… und das hässlichste Auto ist für meinen Geschmack der Citroen Xsara Picasso. Das Ding sieht aus, als hätte der Designer es aus Eachs modelliert und es anschließend versehentlich in die Sonne gestellt.
Der erste Picasso war das hässlichste Ding seiner Zeit – der Aktuelle geht so.
Aktuell ist mein Spitzenreiter der Nissan Juke.
Der Multipla stand 1999 aufgrund seines richtungsweisenden Antriebskonzeptes im Museum of Modern Art in New York…die Ausstellung hiess „Different Roads“
Hier die Startseite dazu
http://www.moma.org/interactives/exhibitions/1999/differentroads/index.html
Wer gleich den Multipla sehen will klickt hier:
http://www.moma.org/interactives/exhibitions/1999/differentroads/cars/fiat_multipla.html
ob der Multipla und die anderen Fahrzeuge noch dort stehen, weiss ich nicht, ich war noch niemals dort allerings nicht niemals in Nww York…warum sollte ich auch dort ins Museum, ich fahre ich ihn doch sehr gerne…