3D Puzzeln ist gar nicht so einfach

Ich hatte eine neue Schweißgasbuddel geholt. Konnte also wieder schweißen. Und mein Kopfkino von der Dachform ratterte zu laut, als dass ich am Scheibenrahmen weiterschweißen konnte. Wie wird das aussehen? Wie bekomme ich das hin?

Vor der Kür kam aber erst einmal die Pflicht. Das Dach des Framo war innen rostig. Rost will ich innen nicht haben, also musste ich da ran.

Und mal wieder dachte ich zu einfach. Das Framodach ist breiter, als das des LUV, also einen Streifen raustrennen und gut. Mein Plan: Die Form des Dachses des Framo auf eine Schablone übertragen, die Schablone in der Mitte Kürzen, dann habe ich die Form des Daches hinten.

Anhand der Schablone einen Metallbügel biegen und den an die Dachhälften anschweißen, dann ist die Form hinten perfekt. Den Bügel habe ich gebogen, habe davon leider kein Foto gemacht. Und dann habe festgestellt: Das war für das, wo die Hühner ihre Eier rauspressen…

Das stimmte hinten und vorne nicht.

Erstens: Das Framodach wird im Gegensatz zum Chevy Dach nach hinten breiter. War mir bisher nicht aufgefallen. Das sieht man ganz gut daran, dass die Kanten nicht parallel verlaufen, wenn ich die Framo Dachhälfte (Ich hatte das Dach in zwei Teile zerschnitten) aufgelegt hatte.

Für die vordere Kante ist das gar nicht so übel. Ich habe ja die v-förmige geteilte Scheibe, der Framo eine gerade. So bekomme ich das ganz gut in die Flucht. Aber das mit dem Bügel funzt so nicht.

Zweitens: Als ich das aufgelegt hatte, hatte ich es höher angesetzt und für das Foto die Seiten mit Klebeband gefakt.

Das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm – zu lange her. Also habe ich einen Blechstreifen angeschweißt.

Und wieder kam ich zu der Erkenntnis: das passt wie Arsch. Denn das Dach ging nun relativ gerade nach oben.

Das sieht aufgesetzt aus. Gefällt mir einfach nicht. Das Dach muss die Seitenlinie aufnehmen, damit das stimmig aussieht. Blieb also nichts Anderes über, als die Ecke einzuschneiden, damit ich das biegen konnte.

Von der Ecke muss ich noch mehr wegschneiden Richtung Fahrzeugmitte, da ist ein Knick, der stört. Die Regenrinne soll auch noch weg, hach das ist noch viel Arbeit, bis das Dach am Ende sitzt und ich zufrieden bin. Das wird ein ziemliches Frankenstein Dach. Aber niemand hat behauptet, dass das leicht wird. Und auf manche optischen Schwierigkeiten trifft man eben erst beim Bau. Wenn es zweidimensional ist, kann man viel einfacher planen, in 3D ist das deutlich schwieriger.

Noch ein paar Meldungen von Nebenschauplätzen:

Ich habe inzwischen Dichtungen aufgetrieben, mit denen ich die Scheiben am Heck einsetzen kann.

Das wird auch noch spannend. Ich muss die ja so zuschneiden, dass die dicht wird, die ist aber so steif, dass ich sie nicht alleine um die Scheibe legen kann.

Ich muss da noch tüfteln. Eventuell geht es mit Gaffa Band und dann die Dichtung abnehmen und mit Vulkanisierungskleber aus einem Fahrradschlauch Reparaturset zusammenvulkanisieren?

Und noch etwas poltert in meinem Kopf herum: Die Lenksäule. Denn ich habe mit der aus dem LUV gleich zwei Probleme:

  • Derzeit ist ein amerikanisches Grant Lenkrad verbaut. Mir gefällt das, hat auch schön Patina. Was das aber nicht hat sind deutsche Papiere und mein Prüfer trägt das wahrscheinlich so nicht ein. Ein Originallenkrad auftreiben, oder eine TÜV fähige Sportlenkradnabe – schwierig
  • Entweder ist es kaputt, oder mein LUV hat tatsächlich keine Lenkradsperre – das ist TÜV relevant.

Ich bin am Überlegen eine Käfer bzw. Typ3 Lenkradsäule einzubauen. Die ist wie die im LUV mit einer Hardyscheibe mit dem Lenkgetriebe verbunden. Der TÜV sagt dazu ja, weil die Säule ein Verformungselement hat. Eine starre Lenksäule hätte er nicht akzeptiert. Klar, was ist ein Sicherheitsaspekt bei einem Unfall.


Ich habe noch einem vom Typ3 liegen, mir fehlt nur der Flansch eingekreist auf dem Bild. Ich habe versucht diesen Flansch (Teilenummer 311 415 413) auf der Veterama zu finden, hatte aber keiner dabei. Das Teil war übrigens auch noch beim Mexico Käfer verbaut mit der identischen Teilenummer. Ging mit erst einmal um den Lochabstand, ob der passt. Wobei man sich da sicher auch einen Adapter drehen lassen kann wenn nicht.

Noch habe ich nicht ausprobiert, ob die Länge überhaupt ausreicht. Ansonsten müsste ich mit dem TÜV diskutieren, wie man die verlängern könnte, dass er es akzeptiert.

Am liebsten würde ich da das Lenkrad draufschrauben, das ich schon in der letzten Bauphase des Rods verbaut hatte.

Das ist ein Petri Zubehörlenkrad für den VW Käfer / Karmann Ghia aus den 70ern. Aber das hat eigentlich auch keine ABE. Aber vielleicht finden sich ja Unterlagen, die der Prüfer akzeptiert. Ein „normales“ Käferlenkrad erkennt man eben als normales Käferlenkrad. Sportlenkradnaben bekommt man für die Lenksäule. Aber so ein Sportlenkrad hat eben wieder nicht so den Style, der zu dem Projekt passt. Außer vielleicht ein klassisches Nardi Lenkrad. Die werden mir aber zu teuer gehandelt.

Erster Schritt wird aber erst einmal sein, die Länge zu checken, bevor ich irgendein Lenkrad besorge. Am Ende ist der Gedankengang eine Totgeburt. Fällt Euch ein Auto ein, das eine Lenksäule hat, die passen könnte? Voraussetzungen:

  • lange, gerade Lenksäule. Das Lenkgetriebe sitzt vor(!) der Vorderachse.
  • Anschluss am Lenkgetriebe mit Hardyscheibe mit je 2 Schrauben
  • Lenkradschloss
  • Irgendein Sicherheitsfeature wie dieses Verformungselement, das die Energie aufnimmt bei einem Unfall.
  • Es sollte ein cooles Lenkrad dazu geben, oder mindestens eine gängige Sportlenkradnabe

Bin gespannt, ob jemanden etwas einfällt. Die meisten PKW haben ja das Lenkgetriebe an der Spritzwand und haben deshalb keine so lange Lenksäule…

Nachtrag

Wie ich inzwischen erfahren habe, kann das mit dem fehlenden Lenkradschloss durchaus ab Werk so sein, denn in Deutschland ist für LKW das Lenkradschloss erst in den 90ern Pflicht geworden. Also brauche ich es nicht zwingend. Nett wäre es trotzdem.

4 thoughts on “3D Puzzeln ist gar nicht so einfach

  1. Ein Lenkradsperre ist meines Wissens nicht Pflicht. Es muss eine generelle Diebstahlsicherung her. Saab hat ja die Schaltng gesperrt

  2. Die Getriebesperre von Saab war auch mein erster Gedanke. Bis zum 9-5 I und 9-3 I war da ein dicker Block für den Schalthebel eingebaut, der auch noch das Zündschloß aufnahm. Ob man das an den Rod adaptieren kann… ?

    Was die Lenksäule betrifft, so fiel mir zuerst der E30 ein, denn der hat das Getriebe vor der Vorderachse. Allerdings ist das keine feste Säule aus einem Stück, sondern sie hat zwei Gelenke. Der Aufprallschutz wird dadurch gewärleistet, dass die Säule nicht genau auf den Flansch des Getriebes „zielt“. Im Fall des Falles schiebt sich der Krepel seitlich weg und verhindert schlimmeres.
    Du müsstest also den oberen Teil der Lenksäule so befestigen, dass ein Versatz der Achsen (flacher, höher stellen?) gewärleistet ist.

    Und wenn eine E30-Säule passen würde gäbe es recht viele passende Naben…

  3. Bei meinem VW Iltis stand in den Fahrzeugpapieren: DIEBSTAHLSICHERUNG DURCH LOSES ZUBEHÖR
    Es gab da ein kleines Stahlseil mit Vorhängeschloss

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