Der Türgriff – man muss einfach anfangen…

Ich hatte ja die absurde Idee, ein Kastenschloss zu verwursteln, um die Mechanik des altmodischen Türgriffs hinzubekommen. Absurd? Ich sag einfach mal genial 😉 Und weil mir das jetzt ständig im Kopf rumzickte, musste ich es einfach in Angriff nehmen auch auf die Gefahr hin, dass ich dafür die Tür auch innen aufschneiden muss, um ranzukommen. Einen genauen Plan hatte ich nicht. Ich habe mir gesagt: Einfach mal so ein Kastenschloss holen und loslegen. Wird schon schiefgehen.

Um diesen Türgriff ging es – der war vielen und zugegebenermaßen auch mir zu verräterisch, dass es sich um ein moderneres Fahrzeug handelt, als es aussehen soll.

Als erstes habe ich das Schloss einmal aufgeschraubt, die Führung des Vierkants vorsichtshalber mit einer Schraube gegen Herausfallen gesichert.

Alles, was ich nicht brauchte, flog raus, dann wieder zusammenschrauben und den unbenötigten Teil weggeflext. Dann kam der Point of no Return: Ich habe den alten Griff mit der Griffmulde rausgetrennt.

In das Loch musste jetzt irgendwie das Kastenschloss rein.

Ich habe mit einem Blechwinkel angefangen, den ich doppelt gekantet habe. Absichtlich habe ich dabei die Enden länger gelassen, um die Position finden zu können.

Das Kastenschloss habe ich von hinten angeschraubt. Sollte da mal irgendetwas dran sein, ist es zwar immer noch ein Gefummel, aber man bekäme es raus.

Zur Betätigung habe ich eine Gewindestange gebogen, ein Loch in den Hebel gebohrt und erst einmal länger gelassen, weil ich noch nicht wusste, wie lange ich das brauche.

Die Gewindestange musste ich mehrfach nachbiegen, bis es so war, wie ich es brauche. ich habe sie erst einmal ohne Schweißen getestet, ob der Weg reicht – er reicht. Ich musste also den Hebel am Kastenschloss nicht verlängern, wie befürchtet. Dann konnte ich das Halteblech an den Ecken einmal festpunkten. Vorher hatte ich übrigens die Muttern der zwei Schrauben, die das Kastenschloss festhalten, an dem Blech festgeschweißt, so dass man das notfalls von innen ohne Gegenhalten losschrauben könnte.

Die Gewindestange habe ich auf der einen Seite mit einer festgepunkteten Mutter gesichert, auf der anderen Seite mit zwei gekonterten zusätzlich selbstsichernden Muttern. Ich musste dafür eine zweite Gewindestange zurechtbiegen. Ich hatte das Ende einfach nicht lang genug gelassen für die zwei Muttern. Aber ehe ich das später in der Tür zurechtfummeln muss, weil die Mutter abgefallen ist, ist es in dem Moment neu zu machen der einfachere Weg.

Da die Mechanik so funktionierte, konnte ich dann ein Deckblech zuschneiden. Beim Einschweißen hatte ich zunächst den Griff stecken, einfach, damit das auch gut fluchtet.

Als sich das nicht mehr bewegen konnte, konnte ich ohne Griff das Ganze verschweißen. Der alte Griff sitzt in der Tür!

Und er funktioniert genau so, wie er das soll.

Die Lösung erscheint manchen vielleicht unkonventionell, aber sie tut genau das, was sie soll. Und deshalb finde ich sie genial.

Was hatte ich mir eigentlich vorher Gedanken gemacht, dass ich von innen eine Serviceklappe in die Tür flexen muss? War ja gar nicht nötig. Aber da zeigt sich mal wieder: Einfach anfangen. Manche Lösungen ergeben sich eben erst beim Umsetzen der Grundidee…

Zum Abschluss habe ich das alles noch grundiert.

Dann kann ich das das nächste Mal sauber verspachteln, um den Eindruck zu erwecken, dass da nie ein anderer Griff dran war. Abgeschlossen wird das Ganze übrigens mit dem originalen Schloss weiter unten an der Tür. Das Detail lasse ich als Zugeständnis an die einfache Bedienbarkeit. Das kleine Schloss fällt nicht so ins Auge.

4 thoughts on “Der Türgriff – man muss einfach anfangen…

  1. Hi Kle,
    bist du dir sicher, dass der Türgriff so herum bedient werden soll?
    Üblicherweise würde man eine Tür, die vorne angeschlagen ist, auf der Beifahrerseite ja mit der rechten Hand bedienen und auf der Fahrerseite mit der linken Hand..
    Als Beispiel dafür würde mir z.B. dein alter Buckelvolvo einfallen.

    Dummerweise müsstest du dann aber dein Türschloss im Türinneren drehen müssen, damit du den Griff dann nicht nach oben betätigen müsstest.

    Viele Grüße, Thomas

    1. Ich bin mir zu 100% sicher, dass der Griff so bedient werden soll. Und das geht super. Dass der Buckelvolvo anders herum montiert hat, hat doch nix mit der Bedienung mit der rechten/linken Hand zu tun, sondern das liegt daran, dass das Schloss am Volvo ähnlich funktioniert, wie ein Türschloss in einer Zimmertür und da ist der Vierkant eben sehr nahe am Rand und würde man den Griff wie ich am ColdRod montieren, würde der Griff über die Tür hinausragen.
      In Sachen Fußgängerschutz ist das aber eigentlich richtig beschissen, denn am Volvo ist der Türgriff eine Art Fanghaken. So, wie ich ihn montiert habe,m ist das sicherer und TÜV gerechter.

  2. Da mach ich mir Gedanken, wie ich bei meinem kleinen Kipper die Mulde verriegel, aber auf Klinke, Schloss und Schubstange kam ich nicht. Danke fürs Vorturnen 🙃

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert