Gestern habe ich den Feiertag genutzt und war einmal tagsüber in der Werkstatthölle. Vorgabe: Nicht unter Tage schaffen, ich habe Feiertag. Aber wer entspannt schrauben will, der sollte einen großen Bogen um den Motorraum eines Ford Escort MK4 1.8D machen. Ich hatte es schon mehrfach geschrieben: Es ist einfach das schrauberunfreundlichste Auto bisher, das in meinem Fuhrpark war.
Angefangen habe ich mit dem Kupplungszug. Da hatte mir das Set aus zwei Blechteilen und einem Gummi gefehlt, um das einzuhängen. Das heißt ich habe das. In irgendeiner Kiste. Egal, ich hab mir das in gebraucht organisiert, der Kupplungszug wollte sich aber ums Verrecken nicht einhängen lassen. Irgendwo war ein Denkfehler oder ein Montagefehler. In dem Fall glücklicherweise nur ein Denkfehler. Es lag nicht am Getriebe, dass er sich anfangs nicht einhängen lies, es lag am Kupplungszug, der irgendwie verhakt hatte, weil er zu weit zurückgezogen war. Als ich das eigentliche Stahlseil weiter herausgezogen bekommen hatte, war das kein Thema, wobei es eine Fummelei so unter dem Luftfilterkasten war.
Links neben dem Kupplungszug ist auf dem Bild der Halter vom Schlauch zum Luftfilter zu sehen. Der nervte mich irgendwie schon immer. Keine Ahnung, welches Teil da fehlt, es ist mir nicht wichtig genug, danach zu suchen. Aber wenn man einen Kabelbinder da versucht zu befestigen er rutscht mit der Zeit immer ab.
Ich habe mir gestern gedacht, jetzt bin ich schon mal drüber, beenden wir wenigstens dieses Nerven. Ich hab ganz pragmatisch in die Mitte ein Loch gebohrt.
Durch das Loch konnte ich dann einen Kabelbinder fummeln und siehe da – das verrutscht nicht mehr. Nerven auf Dauer abgestellt.
Betriebsflüssigkeiten fehlten noch. Ich musste noch etwas Öl nachkippen, weil vor dem Anlassen natürlich der Ölfilter in meinem Fall leer war und auch das Kühlwasser fehlte noch.
An der Stelle muss ich Ford ausnahmsweise mal loben. Der Wagen hat tatsächlich einen Schlauch mit Entlüftungsschraube.
Damit ist das schnell entlüftet, ohne den Motor laufen zu lassen. Gutes System.
Als mir beider Arbeit zum vierten Mal an dem Abend etwas zwischen Kühler und Kühlergrill gefallen war, war für mich der Punkt gekommen, auch diesen Nervpunkt abzuschaffen.
Da die Sachen immer wieder rauszufummeln – muss ja nicht sein. Die Falle ist auch selbst konstruiert, das ist in dem Bereich alles Eigenbau. Gemessen, Blech zurechtgeschnitten und dann wie üblich verklebt und vernietet.
Das sind so Dinge, bei denen ich mich im Nachhinein immer frage: Warum habe ich das nicht schon längst so gemacht?
Kühler, Kühler – da war doch noch etwas. Ach ja richtig. Ich hatte den Kühlerlüfter nicht gefunden. Plan war gestern, so lange aufzuräumen, bis ich den finde. Im eigentlichen Werkstattbereich lagen 2 Lüfter vom Passat. Ich hatte da etwas am Pirat gebastelt. Ab ins Hochlager damit und was liegt beiden Passatkühlern? Der Lüfter vom Titan. Bitte rot im Kalender einzeichnen: Der KLE hat etwas aufgeräumt, das gar nicht aufzuräumen war.
Also rein mit dem Teil. Also raus mit den Flüchen Richtung Ford Werk. Ich wusste, den Lüfter bekommt man nicht gemeinsam mit dem Kühler in den Motorraum, aber nein, man bekommt den Lüfter auch so nicht hinter den Kühler!
Es ist zum Verrecken einfach null Platz in diesem vollgestopften Motorraum, um den Lüfter so reinzurangieren. Keine Chance. Konsequenz: Der Luftfilterkasten musste wieder raus, der Kühlerschlauch ab, dann kann man mit viel Lambada den Lüfter irgendwie reinfummeln.
Da ist teilweise nur 1cm Abstand vom Lüftergehäuse zum Motor. Und den Deckel vom Luftfilter draufzubekommen am Kühlerschlauch vorbei – es ist kein Kampf, es ist ein Krampf. Den Motor gibt es ja auch im kleineren parallel gebauten Fiesta. Mein aufrichtiges Mitgefühl an alle, die da dran schrauben müssen – vermutlich Höchststrafe…
Zur Entspannung habe ich dann mal an der einen hinteren Tür die untere Dichtung gemacht. Da fehlte eine und ich hatte eine gebrauchte aufgetrieben – leider für die falsche Seite. Aber das ließ sich anpassen.
Von Türseite ist das ok, leider muss ich da noch einmal bei – die Dichtungen liegen nicht optimal an der Karosserie an. Nicht gut, weil sowohl Wasser, als auch Abgase in den Innenraum kommen können. Da muss ich nochmals bei.
Zum Abschluss habe ich den kompletten Schlossträger noch schwarz lackiert.
Mit dem Motorraum sollte ich jetzt endlich durch sein.
„…es lag am Kupplungszug, der irgendwie verhakt hatte, weil er zu weit zurückgezogen war. Als ich das eigentliche Stahlseil weiter herausgezogen bekommen hatte… „
Nachstellautomatik
Ich glaube, der hat auch dieses komische Gerödel am Pedal mit zwei halben Plastikzahnrädern
Hoi KLE,
dein reingenietetes „Kühlerleitblech“ – hast du keine Sorgen wegen Vibrationen? Im T3 sind im WBX die Dinger mit Absicht aus Pappe, damit die „arbeiten“ können.
Nicht, dass du dir in Wochen nach Rollout dir eine neue Baustelle aufmachst.
Das Entlüftungsventil KANN praktisch sein. Ich hatte so eins auch mal in einem Renault R5. Der Schlauch wurde genau dort undicht wo das Ventil eingelassen war. Also an der Seite. Das hat jedenfalls ganz ordentlich gedampft. Ironischerweise passierte das auf dem Rückweg von einer Schrottplatztour und ich hatte einen Ersatzkühler im Kofferraum. Natürlich mit gekappten Schläuchen vom Ausbau durch den Schrottplatzangestellten.
@Fuchs
Ah! Stimmt, das könnte natürlich sein.
@Takeshi
Verstehe ich nicht, warum man das aus Pappe machen sollte. Das Blech hat doch null direkten Kontakt zum flexibel aufgehängten Kühler. Ich kenne das mit den Kühlerpappen eigentlich nur von Autos, bei denen die direkt am Kühler verschraubt sind.
@KLE: War leider mobil nicht so gut zu erkennen, am PC sah ich’s dann. Dacht dass Blech hängt am Kühler. Hast schon recht.
Gehört der Kupplungszug wirklich mit dem festen Ende an den Ausrückhebel?