Ich bin ehrlich. Ich gestalte lieber am ColdRod, als dass ich mich um Dinge, wie Entrosten aber auch die Technik kümmere. Aber das muss eben auch sein. Sozusagen die Pflicht neben der Kür. Ich versuche die Arbeiten Abzuwechseln, um nicht zu viel Arbeitsfrust am Stück zu haben, um nicht die Lust zu verlieren.
Und so habe ich gestern damit angefangen die Vorderachse zu überholen. Ein Achsschenkel liegt noch bei Lars wegen dem Bremssatteladapter. Ich hoffe, da geht es in den Semesterferien wieder weiter, aber da ist ja auch noch einiges anderes zu tun, wenn man diesen rostigen Anblick „genießt“.
Ich habe einige Neuteile ja bereits schon besorgt, bevor die reinkommen, heißt es erst einmal zerlegen und entrosten. Und da das teilweise seit 1980 zusammengebaut ist, hat sich das mächtig gewehrt, so dass selbst der Schlagschrauber so seine Probleme hatte. Manche Schrauben gingen easy auseinander, abgerissen ist nichts, aber wenn man sich beispielsweise diese Schraube vom unteren Traglager ansieht, wie das Gewinde nach der Mutter schon weggefressen ist, kann man sich es wohl vorstellen.
Aber im Vergleich – das neue Traglager scheint zu passen.
Was nicht ganz zu passen scheint, sind die Koppelstangen.
Die habe ich nicht speziell für den Chevy LUV gefunden. Also habe ich nach einem anderen Spenderfahrzeug gesucht.
Die Länge ist nicht das Problem, die kann man kürzen und das Gewinde der Schraube evtl. etwas weiterschneiden, falls nötig. Aber ich hatte die Dicke der Schraube verkehrt identifiziert. Ich dachte da sitzt eine 13er Mutter drauf, also sitzt eine M8er Stange drin, aber es ist eine 14er Mutter und eine M10er Stange. Da muss ich wohl noch einmal recherchieren. Genau wie bei dem einen fehlenden Anschlaggummi und den Gummis für die Schubstange. Die gehen zwar noch, aber wenn man es eh zerlegt hat, schaut man mal. ob es nicht evtl. Ersatz gibt.
Apropos Schubstange. Da gingen die zwei gekonterten 22er Muttern extrem schwer ab. Ich dachte, als die erste ab war, sollte doch die zweite kein Problem sein. Pustekuchen. Die zweite wehrte sich mehr als die erste. Als ich die endlich abhatte, wusste ich warum. Das Gewinde weiter innen ist komplett verhunzt.
Ersatz? Vergiss es! Ich muss versuchen, das irgendwie zu retten. Sprich das Gewinde nachschneiden, für das ich natürlich in der Größe keinen Gewindeschneider habe. Und dann wie der Vorbesitzer mit zwei Muttern arbeiten, damit die äußere Mutter auf dem überstehenden brauchbaren Gewinde ordentlich hält. Mal sehen, was Lars dazu sagt, wenn ich ihm das zeige.
Als das alles auseinander war, begann ich mit dem Entrosten. Komplett rostfrei bekomme ich es nicht, letztendlich muss ich da mit Rostwandler arbeiten und danach mit Seilfett konservieren.
Für den Ausbau des oberen Traglagers hatte ich mir ja Werkzeug geliehen. Das liegt immer noch bei mir und das ist mir langsam WIRKLICH peinlich, dass ich es so lange schon habe. Deshalb habe ich auf der Fahrerseite, obwohl die eigentlich erst dran ist, wenn ich das Auto um 180° gedreht habe, um mehr Platz zum Schrauben zu haben, ebenfalls das Traglager ausgebaut. Und auch auf der Fahrerseite ging das nur, indem ich einen Haltewinkel angeschweißt habe. Da ging es aber tatsächlich mit dem großen Schlagschrauber letztendlich auf.
Auf der Seite werde ich den oberen Querlenker ebenfalls entrosten und aufbereiten, damit ich das neue Traglager einsetzen kann. Dann kann ich im Anschluss endlich das Werkzeug zurückgeben.
Kein Problem, ich weile aktuell in Norwegen und komme erst in drei Wochen zurück.
Zur Schubstange: von Lars aufschweißen, abdrehen und neues Gewinde schneiden lassen.
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Michael