Geschäfte, die alle Seiten glücklich machen…

Heute kam eine Autolieferung um die Ecke. Dietmar brachte seinen roten Vari vorbei, um den gegen den GLI zu tauschen.

Er war ein paar Meter zu mir unterwegs. Also angekommen und erst einmal besichtigt. Und Dietmar war offensichtlich glücklich. Grüne Innenausstattung war wohl sein Traum – und der GLI hat ja eine. Wer will daraus ein Schwesterfahrzeug zu seinem LX bauen – der hat die selben Sitze. Er hatte sich offensichtlich mit dem Gedanken mehr als angefreundet, einen originalen GLI Variant zu besitzen – jetzt hat er ihn. Nach einem Plausch auch über den Stricher Leichenwagen – auch Dietmar ist im /8er Lager unterwegs, vollzogen wir den Platztausch. GLI aus der Halle geschoben, den roten LS Vari abgelade und in die alle geschoben und den GLI raus auf den Hänger.

Ich erlaubte Dietmar noch die Zierleisten, die am GLI fehlten, am roten abzumachen, wir tratschen noch ein wenig und dann hupte leider ein Typ, der unbedingt durch die Straße fahren wollte. Dietmar nahm das zum Anlaß, den Rückweg anzutreten.

Da steht er nun, der rote Vari. Und der ist garnicht sooooo schlecht, wie der erste Eindruck ihn erscheinen läßt. Auch wenn er natürlich im derzeitigen Zustand keine Schönheit ist, die Substanz stimmt. Die hinteren Radläufe wurden schonmal geschweißt – das muß besser beigespachtelt werden – so lasse ich das nicht.

Vorne am Stehblech ist beidseitig etwas Schweißarbeit gefragt. Die dort schon einmal durchgeführten Arbeiten sind Pfusch, der nicht gehalten hat.

Er hat einige unschöne Rostnarben um die Fenster.

Die Heckklappe ist am Sack – ebenso wie die hintere Stoßstange.

Armaturenbrett hat Risse – aber das ist noch erträglich, wie ich finde.

Sehr schön: Das Radio mit originaler Blende.

Und die Ecke Farerseite vorne hat wohl mal was abbekommen.

Das wars – überschaubar für einen 30 Jahre alten Passat. Gut, das Grauen lauert natürlich unter den Kotflügeln, das werden wir noch sehen…

Der Motor läuft nicht hieß es. Dietmar hat den Wagen mit der Aussage gekauft und ihn nie versucht anzulassen. Ich wollte es aber genauer wissen. Gut, daß der Tony zum Helfen kam. Erstmal Flüssigkeiten überprüft. Und das war verdammich gut. Der Ölstand war viel zu hoch, also wollten wir ein wenig ablassen. Was is das denn, das plätschert so komisch! Das Öl war verdammt flüssig – vermutlich wars Konservierungsöl. Also haben wir einen kompletten Ölwechsel gemacht. Sicher is sicher. Dann probiert. Sprit kam, anspringen wollte er trotzdem nicht. Zündkerzen gecheckt, die waren ok, Verteilerkappe war vollkommen verschlissen – wie gut, daß im GLI eine neue Verteilerkappe lag mit nenen Zündkabeln, was ich natürlich nicht mitgegeben hatte. Also die drauf. Immer noch kein Zündfunke. Provisorisch eine andere Zündspule drangehängt. Immer noch kein Funke. Verdammte Hacke.

Letzte Möglichkeit: Der komplett verschlissene Unterbrecherkontakt. Ich hatte eigentlich für den Benz zwei neue Unterbrecherkontakte geholt. Verglichen – hey, das sieht identisch aus. Also mal reingeschraubt. Das Blicken nach dem Zündfunken an der herausgeschraubten Zündkerze hatte sich beim ersten Dreh am Schlüssel erledigt – Er sprang sofort auf drei Töpfen an! Wer sagts denn!

Zündkerze reingeschraubt – prima! Noch den Zündwinkel eingestellt, was etwas Fickerei ist, aber so sind alte Verteiler eben. Dann lief der richtig gut. Da ich die gute Cam dabeihatte, hab ich das ma kurz gefilmt:

Weil wir gerade drüber waren, könnten wir ja noch die Heckklappe wechseln – war ja auch eine beim GLI dabei. Leichter gesagt, als getan. 3 Schrauben gingen easy auf, aber eine drehte rund. Normalerweise hilft bei ner Imbusschraube dann eine Vielzahnnuß einzuschlagen. Aber auch da – alles rundgedreht. Versucht ne Schraube aufzuschweißen – immer wieder abgerissen. Letztendlich haben wir es mit einer aufgeschweißten großen Mutter geschafft – nach 27.567 anderen Versuchen. Schwamm drüber, es ging. Dann die andere dran.

Die Klappe einzurichten war auch noch so ne Sache, aber sie paßt jetzt. Tony verabschiedete sich, ich spielte noch etwas weiter. Ich suchte mal im Fundus nach den fehlenden Zierleisten. Alles da nur die hintere am Seitenteil natürlich nicht. Ich hab noch nie einen 33er Vari geschlachtet – woher sollte sie denn dann auch kommen. Man hätte jetzt losgehen können und eine passende Zierleiste suchen, oder man löst das auf KLEsche Art. Ich ahb mir ne längere Zierleiste genommen…

…und die eingekürzt mit der Metallsäge. Abschlßkappe druff uns zack hat man ne passende Zierleiste.

Somit ist der Zierleistensatz an der Gürtellinie wieder komplett.

Die meisten von Euch fragen sich sicherlich schon, was denn mit dem Vari passieren wird. Nun, mein Patensohn wird kommendes Jahr 18 und das könnte sein erstes Auto werden. Ich muß den gleich von Anfang an impfen, nicht daß der auf den Trichter kommt, sich für die verkehrten Autos zu interessieren…

7 thoughts on “Geschäfte, die alle Seiten glücklich machen…

  1. 75PS sind schon zuviel für nen Fahranfänger. Der soll sich nicht gleich errennen mit dem Bock. Ich hoff ja schjon, daß sein überkorrekter Vater nicht gegen ein Auto ohne Airbags protestiert…

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