Ich bin ja immer im Kopf zwei bis 27 Schritte voraus, was den ColdRod angeht. Und manchmal sitze ich vor dem Rechner und recherchiere nach Teilen, was man so nehmen kann, was man günstig bekommt, wer etwas billig anbietet etc., obwohl das noch gar nicht dran ist.
Was eigentlich noch weit weit weit in der Zukunft liegt, ist die Verkabelung. Die muss ich komplett neu machen, denn ich habe ja einen anderen Motor und die bisherige Verkabelung hat einer der Vorbesitzer gefummelt und hat nur drei Kabelfarben verwendet. Da am Ende durchblicken? Das kann wohl nur der Erbauer. Hier ein älteres Foto.
Ich bin ja ein bekennender Elektrik-/Elektronik-DAU. Würde ein Schild über den Eingang der Werkstathölle hängen, würde da nicht „Werkstatthölle“ stehen, sondern „Elektrik ist ein Arschloch“. Und dann ein Kabelbaum mit lauter blauen Kabeln. Ich stelle mir das Horrorszenario vor, der Bombenentschärfer vor der tickenden Zeitbombe: Soll ich den blauen Draht durchschneiden, den blauen, oder den blauen? Ja, klar, es ist ein Auto, keine Zeitbombe. Aber Kabelfarben helfen schon mächtig bei der Fehlersuche, sollte mal die Elektrik wieder den Mittelfinger heben.
Einen Kabelbaum komplett neu aufbauen? Das will ich nicht. Und wieder einmal rächt es sich, dass ich den Omega Motor ausgebaut gekauft hatte – ein kompletter Schlachter wäre einfach besser gewesen. Omega A Teile sind jetzt nicht mehr so einfach zu finden. In was gab es den Motor noch? Vectra A, Kadett E, Calibra, Astra F und Frontera Sport, wenn ich keinen vergessen habe. Ich habe mal nach Kadett E gesucht und wurde fündig.
„Im Bereich Armaturenbrett sind ein paar Kabel abgeschnitten“ – naja, da ich eh andere Schalter etc. verwende, ist das nicht so schlimm. Als der Karton ankam, war ich schon etwas schockiert.
Mir stachen viele Stromdiebe und auch Lüsterklemmen ins Auge.
Puh! Ich hoffe, dass ich das ganze Reingepfuschte nicht brauche. Der Spender war wohl ein Billigtuningopfer. Da waren auch zwei Leuchtstäbe dabei. Vielleicht habe ich auch zu viel Panik. Der Michael, mein KFZ Elektriker meinte, wenn der Sicherungskasten dabei ist (ist er) und alle Leitungen für den Motor ok sind – den Rest bekommen wir hin. Mehr als Beleuchtung, Blinker, Kontrolllampen, Scheibenwischer und Lüftung brauche ich ja nicht. Jegliche Komfortausstattung lassen wir eh weg. Ärgerlich ist das trotzdem. Jetzt heißt es hoffen, dass das, was ich davon brauche nicht zu vermurkst ist.
In der Werkstatt habe ich erst einmal Schrott zusammengesammelt. Die hinteren Kotflügel hatte ich ja schon abgetrennt, ich habe da noch die größeren Partien flaches Blech grob rausgetrennt. Blech brauche ich immer. Und gerade für kleine Bleche zerflexe ich ungern große Blechtafeln, die dann bei der nächsten Anwendung den verflixten Zentimeter zu klein sind.
Und dann einen Haufen geschichtet. Da konnte doch einiges weg, von dem ich jetzt weiß, dass ich es zu 99% nicht mehr brauche. Beispielsweise auch der durchrostete Boden des Aufbaus.
Bringt ein paar Euros, aber jetzt ganz ehrlich: In den Kofferraum hätte es nicht gepasst, jetzt extra einen Anhänger leihen etc. So richtig lohnt das nicht. Ich habe einfach einen Schrottsammler angerufen, der schon öfters bei mir etwas abgeholt hat – Hauptsache weg.
Ich wollte ihm auch den Inhalt meiner Schrottonne mitgeben. Vorher habe ich aber noch etwas getestet: Die hinteren Stoßdämpfer gehen ja dann auch mit und ich hatte ja welche vom Toyota Hilux besorgt. Haben die denn dir richtige Länge im Vergleich zu den alten Dämpfern, die dann unwiderruflich weg sind? Haben sie.
Der Schrottsammler kam sehr spät, war noch bei einem anderen Kunden, bei dem er das Material selbst ausbauen musste. Aber irgendwann kam er und wir warfen das auf seine Pritsche.
Ich hatte je genug zu tun bis er kam. Ich habe den Rahmen gestrichen.
Warum blau? Ganz einfach: Ich habe genug von dem blauen Lack und so sehe ich, was bereits entrostet ist und was nicht. Der Rest des Rahmens ist schwarz.
Und ich habe endlich eine 60er Nuss geliehen bekommen für den Ausbau der Traglager.
Und die sind bombenfest. Aber wie heißt es so schön? Riesig ist es Mechanikers Kraft, wenn er mit Verlängerung schafft.
Gut – ein kürzeres Rohr hätte es vermutlich auch getan. Ich bekam auch einen 3/4 Zoll Schlagschrauber geliehen. Der schaffte es nicht. Ein wenig bekam ich es so auf, wollte dann mit dem Schlagschrauber weiterarbeiten, aber…
Vernünftig gegengehalten bekam ich es mit der großen Wasserpumpenzange und nur einer Hand nicht und beim Versuch erledigte sich das Thema dann leider auch. Mir fiel der Schlagschrauber runter, knalle auf den Schlauch und weil so ein 3/4 Zoll Schlagschrauber auch mächtig Gewicht hat, ist der Druckluftschlauch beim Aufschlag geplatzt. Hatte ich schon einmal ärgerlich geschrieben?
Schweiße unten an das sich mitdrehende Gehäuse ein stabiles Etwas, das sich dann irgendwo abstützt. Kaputtmachen kannst Du beim Anschweißen ja nichts.
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Michael