Der BMW 700 meiner Tante Irene

Letzthin ist meine Lieblingstante Irene verstorben. Ein toller Mensch. Aber ich will in einem Schrauberblog gar nicht großartig auf die Tränendrüsen drücken – es geht hier um Autos. Und meine Tante Irene spielte in meiner Autofahrerkarriere eine wichtige Rolle. Als ich 18 wurde, war für mich klar: Ich will einen VW Käfer als erstes Auto – es kam aber anders.

Tante Irene fuhr zu der Zeit einen Fiat Panda 45. Und der war gar nicht so alt damals, gerade einmal vier Jahre jung. Und da ihre Schwester meinem älteren Bruder zum 18. Geburtstag ihren alten Kadett C schenkte, sollte ihr Panda mein erstes Auto werden. Und sie bot mir an, dass ich den Panda so dermaßen weit unter Wert an, dass ich nicht nein sagen konnte. Im Nachhinein die richtige Entscheidung aus zwei Gründen:

  • Ich war damals noch Schüler und der Panda war viel sparsamer als ein Käfer und Geld hatte ich damals ja kaum
  • Da ich den Panda trotz seiner 45 PS wie einen Sportwagen fuhr und wirklich alles abverlangte, war er ab und an kaputt und ich lernte an dem Ding das Autoschrauben.

Ich kann meiner Tante Irene bis heute dafür dankbar sein. Die Geschichte des Pandas hatte ich hier schon einmal veröffentlicht.

Letzthin war ich zusammen mit meiner Cousine in ihrer Wohnung, um vor der Wohnungsauflösung nach wichtigen Unterlagen und Erinnerungsstücken zu suchen und da fanden sich drei Bilder, die ich Euch nicht vorenthalten will. Sie war schon ein flotter Feger in ihrer Jugend.

Ihr erstes(?) Auto war ein BMW 700. Als Jugendlicher war ich verwirrt, als sie einmal erzählte, dass sie einen heckgetriebenen BMW hatte, der wohl dazu neigte öfters einmal heiß zu laufen. BMW fing bei mir im Kopf eher mit dem 02 an, den einige meiner Freunde als erstes Auto hatten. Dass es auch einen heckgetriebenen gab – die Dinger waren wenigstens in meiner alten Heimat Oberfranke mit den derben Wintern mit viel Salz längst ausgestorben.

Ich liebe so alte Bilder mit Familienangehörigen und ihren damaligen Autos, weil der persönliche Bezug noch dazukommt.

Schade, dass es davon nur wenige gibt. Aber damals hat man eben nicht mit dem Handy ständig fotografiert. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt diese drei Bilder habe.

Sammelt Ihr auch alte Familienfotos von den Autos von den Personen mit ihren Autos?

5 thoughts on “Der BMW 700 meiner Tante Irene

  1. Sehr schick! Ich liebe solche alten Familienfotos auch!
    Das mittlere der drei Fotos ist übrigens am Nürnberger Hauptbahnhof, direkt vor der alten Hauptpost aufgenommen worden. Leider 2018 abgerissen und durch einen gruseligen Hotelneubau ersetzt…
    Viele Grüße, Michl

  2. Ich habe in den letzten Wintern sämtliche Bilder meiner Familie (zurück bis 1918) sortiert, gescannt und digital katalogisiert.

    Die Bilder der Autos habe ich natürlich separat auch nochmal abgelegt. Ziel war es von jedem Auto das jemals in der Familie war ein Foto zu finden. Etwa 90% der Autos (penibel in einer Excel Liste geführt) habe ich auf irgendeinem Bild gefunden, teilweise nur irgendwo im Hintergrund.

  3. Einen BMW 700 hatte mein Vater auch mal, nachdem er den Kadett A Caravan geschrottet hatte. Davon gibts noch ein Bild mit beiden Autos und mir drauf, wie ich als dreijähriger Steppke versuche, am Rad des BMW zu rütteln. Mein Vater hat das kurz vorher am Kadett vorgemacht…

    Coole Zeitdokumente!

  4. Leider finde ich es sehr schade, dass es kaum Fotos von den Autos meines Großvadders gibt, da war doch der ein oder andere Leckerbissen von Opel dabei: immer ein Modell der oberen Mittelklasse, immer als Caravan, regelmäßig großen Benzinmotor, aber ohne Radio wegen der GEZ. Als Selbstständiger kaufte er alle 1-2 Jahre ein neues Modell. Heute würde niemand mehr so verschwenderisch mit Ressourcen umgehen.

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