Ich war letzte Woche an mehreren Tagen auf der Automechanika in Frankfurt.
Und was soll ich sagen – es hat eigentlich immer noch nicht ausgereicht, um alles zu sehen oder mitzumachen. Gut, es lag auch daran, dass ich ein wenig am Stand des Automechanika Classic Car Network ausgeholfen habe. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen auch etwas aus Freundschaft zu Jürgen Book, ehemals Glasurit, der das Netzwerk aufbaut. Als ich ihn vor Jahren kennengelernt habe, waren wir uns sofort sympathisch aus einem ganz profanen Grund – wir sind die Twin Tower der Oldtimerscene.
Aber Jürgen ist auch ein guter Netzwerker. Er hat mir schon den einen oder anderen Kontakt hergestellt.
Und da wären wir auch schon beim Oldtimer Netzwerk, das er jetzt für die Automechanika aufbaut. Was die Ziele sind, sind in dieser Grafik einmal zusammengefasst:
Man kann sich sowohl als Unternehmen, als auch als Privatperson für dieses Netzwerk anmelden. Ich bin selbst gespannt, was sich so alles daraus entwickelt. Die Classic Car Branche ist ein lukratives Feld für Industrie und Handwerk, aber auch wir Oldtimerfahrer können davon profitieren. Wir brauchen ja auch in Zukunft Teile und Know How.
Aber ich war beispielsweise auch in Sachen ColdRod unterwegs. Ich tüftle gerade mit Lars, meinem TÜV Prüfer und einem Hersteller von Adaptern an der vorderen Bremse. Dazu brauche ich Bremsscheiben in entsprechender Dimension. Man kann Mails schreiben, aber wenn man mit den Ansprechpartnern persönlich redet, ist das eine ganz andere Sache. So suchte ich speziell eben nach Markenherstellern von Bremsscheiben.
Für mich ist die Automechanika eine vollkommene Reizüberflutung. Tausende Hersteller auf einem Platz. Beim Werkzeug habe ich mich dieses Jahr gar nicht so viel umgesehen. Zu wenig Zeit. Ich muss mal eine Automechanika machen ohne jeglichen Zusatzverpflichtungen.
Bei den Aktionen des Schrauberblogs beispielsweise war ich gar nicht, aber ich habe die Jungs bei Oktoberfest getroffen – einem Abend bei dem Aussteller und Pressevertreter verköstigt werden.
Die Jungs gehören eben inzwischen zu “meiner” Automechanika dazu. Ich selbst spiele da ja auch schon seit 2012 mit.
Am Freitag standen einige Oldtimer einer Ausfahrt auf dem Messegelände.
Ganz ehrlich kicken mich inzwischen Autos wie Porsche 356 überhaupt nicht mehr. Sieht man auf jedem größeren Oldtimerevent, aber einen Mitsubishi Colt aus Ende der 70er, Anfang der 80er hatte ich ewig nicht mehr gesehen.
Und die Autos am Stand des Oldtimer Netzwerk waren etwas Besonderes. Da standen zwei Autos mit Zagato Karosserie. Zum einen besser als neu restaurierter Aston Matin DB4 FT Zagato von 1961.
Nicht nur, dass dieses Auto mit dieser Karosserie nur 18x gebaut wurde – es ist auch 1961 in Le Mans mitgefahren. Da mussten wir immer ein Auge drauf werfen, dass dem keiner zu nahe kam bei einem Wert von 12 Millionen Euro.
Der zweite war ein ebenfalls 1961 gebautes Alfa Romeo Gulietta SZ Coupé Zagato. Auf der einen Seite im unrestauriertem Fundzustand, auf der anderen Seite entlackt. Auf der Seite wurden Konservierungsmethoden demonstriert.
Auch wenn das nicht so wirkt: Das Auto war auf mehreren Ausstellungen Best of Show, weil so authentisch.
Ich hatte viele gute Gespräche auf der Messe, habe einige neue Kontakte geknüpft und alte Kontakte gepflegt. Aber jeder kann die Automechanika auf seine Art und Weise nutzen. Informationen der Hersteller, spannende Podiumsdiskussionen, Berufschancen und ein großes Entertainmentangebot.
Nebenbei habe ich mir beispielsweise den Spaß gemacht, meine persönliche Top 3 der witzigsten Werbegeschenke zu küren.
Platz 3: Gleich mehrere Ölhersteller hatten kleine Ölfässer als Spardosen.
Platz 2, ebenfalls noch nie gesehen: Schnürsenkel mit Firmenaufdruck.
Hoffe, die sind lang genug für meine Arbeitsschuhe, wenn mal wieder einer reißt.
Und unangefochtener Spitzenreiter und verdienter Platz 1 ist diese Schachtel:
Ich hoffe, die Ölsardinen sind nicht in leckerem 15W40 eingelegt 😉
Für mich kommt jetzt noch eine Nachphase der Automechanika. Kontakte sortieren und das eine oder andere noch einmal nachhaken. Es war wieder eine fruchtbare Automechanika 2024!