Der Motor des Pirat lief so einigermaßen, da kam ein Tipp von einem Blogleser:
“Achte bei der ESP darauf, dass der Hebel bei vollständig getretenem Pedal nicht an der Schraube anliegt. Vollgas sollte durch das Pedal begrenzt sein, nicht an der Pumpe. Ansonsten wirkt bei Vollgas immer die Kraft deines Gasfußes auf die Gashebelwelle an der Pumpe. Dann ist es nur eine Frage der Zeit bis die Undicht wird.
Sobald du eine gute Mengen- und Vollgaseinstellung an der Pumpe gefunden hast, den Bowdenzug so einstellen, dass man bei Pedal-Vollgas noch einen Streifen Papier zwischen Hebel und Anschlag durchziehen kann.”
Ja, stimmt, dachte ich mir: Das Vollgas hatte ich noch gar nicht getestet. Wie testet man das ohne Helfer alleine? Na mit einem Besen.
Und tatsächlich: Ich konnte nicht Vollgas geben. Die Einstellschrauben reichten nicht. Also doch Gashebel versetzen. So stand er vorher.
Der Schlitz in der Schraube war schon da – den Punkt habe ich neu angezeichnet, um nicht 180 verdreht aufzusetzen, das gar nicht geht, wie ich inzwischen weiß. Aber sicher ist sicher. Schraube ab und den Gashebel versetzt.
Ich dachte mir: Das muss es jetzt gewesen sein. Und was war? Der Bock sprang nicht mehr an. Echt jetzt? Ich habe eine Zeit lang gebraucht, auf den Denkfehler zu finden: Ich hatte in die verkehrte Richtung versetzt.
Aber wie aufsetzen – die Feder hat echt gut Kraft bei dem Hebel. Aber ich bin ja Meister im Improvisieren. Was nimmt man zum Spannen? Einen Spanngurt. Und den schön etwas nach unten spannen, dann klappt das auch. Ich habe ihn im Lüftergehäuse des Kühlers eingehakt.
So ging das total easy, den Gashebel versetzt aufzusetzen.
Und siehe da: Er sprang sofort an. Noch Gaszug und Anschläge eingestellt. Passt. Passt wirklich? Es roch nach Diesel. Na toll! Jetzt ist die Verstellwelle undicht.
Ich hasse die ESP inzwischen abartig.
Bei Aldi gab es letzthin ein O-Ring Sortiment. Aber so wirklich passen wollte davon nix.
Also ab zum Bosch Dienst. Ich hatte den Deckel einer anderen identischen ESP dabei. Damit ich nicht so viel Diesel auf die Straße pinkle, einen Lappen dazwischen gelegt.
Der Mann beim Bosch Dienst war wenig angetan von meinem Problem. Der meinte: Die Verstellwelle sollte auf jeden Fall neu und auch die Messinghülse drumrum und nicht nur der O-Ring am der Verstellwelle. Hatte er aber nicht da. Alles was er hatte war die Dichtung des Deckels und den O-Ring, den ich gleich doppelt mitgenommen habe.
Ich habe kontrolliert: Verliert er viel Diesel? Der Lappen war fast noch komplett trocken nach der Fahrt zum Bosch Dienst – da waren so 20km. Am Wochenende will ich eine längere Strecke fahren. Freitag Abfahrt. Nu steh ich vor der schwierigen Entscheidung: Den Deckel wieder abfummeln und nur den O-Ring tauschen, oder die Fahrt riskieren und eine Verstellwelle und Buchse bestellen und gleich alles neu machen? Das Wechseln des O-Rings kann, aber muss aber nicht unbedingt etwas bringen…
Falls du Heizöl verwendest, besser wechseln. Die verräterischen, roten Tröpfchen könnten sonst Fragen aufwerfen.
Hi,
Woher kenne ich eine pissende Vestellwelle nachdem man dran war …
Ist mir genauso auch passiert am 1.9er D im T4, da pisste es so heftig aus der Verstellwelle dass an Fahren nicht zu denken war.
Bei Bugetti3000 hatte ich einen neuen Deckel (ich habe hier nicht die Möglichkeit die Buchse aus- und einzupressen, und zu verkleben) und einen Dichtsatz mit Verstellwelle und Stahlbuchse bestellt und verbaut.
Grüße und DAnk