Gestern hatte sich Marcus angekündigt, mit noch einmal zu helfen. Doch vorher musste ich einiges anderes noch erledigen.
Freitag ist der letzte Tag vom Saisonkennzeichen des Prolos. Der muss also runter von der Gasse. Also habe ich Platz gemacht in der Werkstatthölle, habe die Winterräder vom Pirat weggeräumt etc. Dann konnte der Prolo in die Werkstatthölle.
Dann habe ich angefangen das Werkzeug vom Motortausch des Pirat wegzuräumen. Für Zangen etc. hatte ich einen total überfüllten Werkzeugwagen. Da hatte ich ja einen weiteren geschenkt bekommen – nur wohin mit dem Ganzen? Stellplatz ist in der Werkstatthölle Mangelware. Ich habe mich wieder einmal für Hochstapeln entschieden.
Das würde passen. Ich habe vom oberen alten Werkstattwagen die Räder abgeschraubt. Zwei musste ich wegflexen, das war zu sehr zusammengemoddert. die verrosteten Innenflächen habe ich nur grob mit der Drahtbürste frei gemacht und dann mit einem billigen Rostwandler/Grundierung eingesprüht. Patina stört mich eigentlich wenig bei dem Billo Werkstattwagen, der mich seit Anfang der 90er begleitet, eher, wenn der Rost auf das Werkzeug überspringt.
Ich werde das wohl noch miteinander verschrauben. Wenn ich fertig bin, habe ich weiter mehr Ordnung in meinem Werkzeugfundus und finde manches schneller.
Dann aber mal ran an den Pirat. Den habe ich teilweise ausgeräumt. Was man so alles mitschleppt über die Zeit… Und natürlich habe ich nachgesehen, ob das mysteriöse vierte Kabel aus dem Lichtmaschinenstecker oben aus dem Wellrohr wieder rauskommt. Kommt es nicht.
Also liegt es blind. Ich konnte also den Reparaturstecker bestellen.
Irgendwann kam dann Marcus zu Hilfe und wir konnten uns der Einstellung des Motors widmen.
Als erstes kontrollierten wir die Steuerzeiten vorsichtshalber. Die Pumpe war zu 100% richtig, die Nockenwelle ein Mü daneben. Lag daran, dass das Lineal aus meinem Set ein wenig zu dünn ist. Das erlaubt Spiel. Das von Marcus passt saugend. Also haben wir das noch korrigiert. Brachte aber keine Besserung.
Also musste der Förderbeginn daneben sein. Marcus brachte die Messuhr aus seiner Firma mit und zelebrierte die Einstellung.
Die mitgebrachte Uhr ist kleiner, das erleichtert die Sache. Und tatsächlich war der Förderbeginn etwas daneben. Marcus hat es genau eingestellt. Dann sollte der Motor jetzt sauber laufen, oder? Tat er aber nicht.
Ich ersetzte die Einspritzdüse durch eine gebrauchte aus meinem Fundus. Zustand? Unbekannt. Der Motorlauf wurde etwas besser, aber nicht wirklich optimal.
Auch Marcus hatte einen Telefonjoker, den er jetzt kontaktierte. Der meinte warum wir nicht einfach die Einspritzdüsen vom ersten und letzten Zylinder durchtauschen. Der vierte Zylinder läuft ja, da ist die Düse in Ordnung. dann sieht man, ob der erste Zylinder wegen der Düse nicht läuft. Wo er Recht hat…
Und danach reagieren alle Zylinder aufs Aufdrehen.
Ich werde jetzt einmal sowohl auf Anraten des Telefonjokers von Marcus, als auch von anderen Dieselexperten dem Tank etwas Zweitaktöl beimischen, um der Einspritzung ein wenig auf die Sprünge zu helfen und den Motor einfahren. Dann kommen noch eine Motorreinigung und ein erneuter Ölwechsel.
Auf der Heimfahrt lief der Motor definitiv sauberer, er zieht auch in den unteren Drehzahlen sauber hoch. Kein Ruckeln etc. So schlecht scheint der Motor nicht zu sein. Und so richtig Laufkultur hatten die ollen Bauerndiesel nie…
Na da hab ich ja dem richtigen meinen alten Werkzeugwagen geschenkt,mal schauen was ich noch so habe ,was dir Platz bringt 😉