Mir war ja das untere Scharnier von der Tür meiner Werkstatttoilette abgerissen und zu allem Überfluss war mir dann das Abgerissene Scharnier heruntergefallen und ich konnte es einfach nicht mehr finden. Kein Problem, hole ich mir ein neues Scharnier im Baumarkt in Mainz. Kann nicht viel kosten. Kostete es auch nicht. Genau gesagt 1,55€. Und ich war mir sicher: Ich brauchte ein Weibchen. Keine Ahnung, ob man das bei diesen Scharnieren, Fachbezeichnung übrigens Einbohrband, auch so nennt. Eben das Teil ohne Bolzen.
In der Werkstatthölle angekommen wurde ich eines Besseren belehrt: Ich brauchte ein Männchen. Scheißendreck. In dem Ort, in dem ich schraube, gibt es einen kleineren Baumarkt, holen wir eben da ein Männchen. Ich wollte das erledigt haben. Aber der führte das nicht im Sortiment. Ein Baustoffhandel nebenan führt Türen, hatte aber Weihnachtsurlaub. Schöne Scheiße. Nach Mainz zurückfahren – die Werkstatt ist etwas außerhalb – und zurück hätte mich eine Stunde Zeit gekostet. Was tun? Nun, das, was ich von Anfang an hätte tun sollen: Ich baute das Scharnier ein, flexte eine M10 Schraube mit langem Schaft auf die richtige Länge und steckte das als Ersatz für den Bolzen ins Scharnier.
Wo soll der Bolzen denn hin? Scheißegal, dass der da nur drinsteckt. Da hätte ich auch früher draufkommen können. Die Tür einhängen war schwer. Ich hatte ja schon geschrieben: Das ist eine Massivholztür, deutlich schwerer als eine normale Zimmertür, die ja i.d.R. innen Hohlräume haben heutzutage. Also habe ich den großen Rangierwagenheber zum Einhängen zur Hilfe genommen.
Und was kommt unter dem Rangierwagenheber zum Vorschein, als ich ihn für die Aktion rausgezogen habe?
Was habe ich gekotzt!
Aber die Tür ist wieder fest und bewegt sich leichter als je zuvor. Könnte auch daran liegen, dass ich die Scharniere auch gleich gefettet habe.
So eine Tür vor der Toilette ist schon irgendwie cool – wer noch nicht so lange mitliest: Als ich die Werkstatthölle 2006 angemietet hatte, sah die Toilette noch so aus:
Anlass für die Aktion ist ja eine Party im Gewölbekeller, der im selben Gebäude ist. Ein Doppelgeburtstag von Kolleginnen der Tochter meiner Vermieterin. Und da da auch ihre Chefs dabei sind, habe ich freundlicherweise eingewilligt, dass sie meine Toilette benutzen können.
Aber durch meine Werkstatt dürfen die Gäste nicht wühlen. Da habe ich Angst. Auch Angst, dass sich jemand an einer scharfen Kante verletzt etc. Aber die Werkstatttoilette ist genau am anderen Ende vom Eingang in die Werkstatthölle. Also habe ich – zum zweiten Mal seit 2006, seitdem ich in der Werkstatthölle bin – Leinen Gespannt und Abdeckplanen aufgehängt. Die Gäste sehen also nur den ColdRod und die Toilette.
Die Party ist am 29.12. aber am Montag wollen sie anfangen, die Location herzurichten. Richtig durchgeputzt habe ich die Toilette nicht. Gerade so, dass ich mich nicht schämen muss. Es ist eine Werkstatt und kein Nobelhotel. Wollen sie es sauberer, müssen sie das selber erledigen. Ich habe wirklich genug geschuftet, um ihnen das zu ermöglichen….
Vor den Feiertagen nochmal ordentlich Aufwand, aber sichert ein friedliches Zusammenleben für die nächsten Jahre. Sehr fleißig!