Der Oktober Altautotreff in Darmstadt

Altautotreff? Findet der wieder offiziell statt? Man könnte die Gegenfrage stellen, ob der offiziell stattfinden muss. Ob das nun Absicht oder Zufall ist, dass der eine oder andere am 3. Sonntag im Monat Lust bekommt einen Burger in Darmstadt am BurgerKing zu essen und für den Weg seinen gealterten fahrbaren Untersatz verwendet, ist doch eigentlich egal. Eigentlich braucht man dafür ja keine offizielle Veranstaltung. Der Altautotreff funktioniert auch ohne großartige Ankündigung. Ich hatte monatelang während der Pandemie den Ort gemieden, sowohl aus Vernunft, als auch aus dem Grund, dass ich nicht wollte, dass mir irgendwer einen juristischen Strick daraus dreht, dass das eventuell doch nicht mit den Pandemieeinschränkungen vereinbar wäre. Man könnte deuten, ich wäre der Veranstalter, den es nicht braucht. Ich hatte nur immer ein wenig im Hintergrund darüber berichtet und auf den Punkt aufmerksam gemacht. Das ist einfach ein Selbstläufer seit Jahren, der gar nicht den Anspruch hat, viel größer zu werden

Ich war gestern nicht den ersten Sonntag auch wieder mal dort, hatte aber immer überlegt: Darf man da eigentlich darüber berichten? Ich denke, inzwischen ist das ok. Und einen wirklichen Veranstalter gibt es dazu auch nicht.

Und das denken auch einige andere, dass es wieder ok ist mal zufällig einen Burger zu essen. Einige aßen auch ein Eis, was ich nicht ganz verstanden habe – aber jedem das Seine.

Jetzt kann ich auch endlich mal über den “neuen” Mercedes Bus von Werner berichten, der jetzt schon ein paar Monate wieder auf der Gasse ist.

Hinter dem ehemaligen Feuerwehrfahrzeug steckt eine besondere Geschichte. Er hatte ursprünglich ein tragisches Schicksal. Er war einmal unglücklich geparkt, denn neben dem Bus brannte ein anderes Auto aus und das hatte auch fatale Folgen für den Transporter. Eine Seite war komplett verkohlt, innen war er komplett schwarz. Jahrelang traute sich niemand an das Projekt, bis sich Werner ihm annahm. Auf der Fahrerseite darf er deshalb noch ein paar Spuren weiterhin tragen.

Wird irgendwie von Monat zu Monat besser. Cooler Bus.

Auch eine nette Geschichte zu einem anderen Fahrzeug, diesem Fergusen Traktor.

Wenn man den Traktor näher ansieht, fallen einem die echt groben Schweißnähte an den hinteren Kotflügeln auf.

Tatsächlich sind beim Original die hinteren Räder nicht abgedeckt und offenbar sind dem Bauern, der den einmal gefahren hat ziemlich auf den Sack gegangen, dass der Matsch hochspritzte und hat dann die Kotflügel angesetzt.

Und da das praktisch ist und zudem einfach zur Geschichte des Traktors gehört, hat es der jetzige Besitzer so gelassen – finde ich gut.

Noch ein Auto mit Geschichte ist dieser Golf:

Frisch aufpoliert, klar war ein alter roter Lack irgendwann einmal stumpf. Alles Original an dem Bock bis auf die schlimmen Radkappen. Was ich besonders liebe: Das originale DIN Kennzeichen. Das ist der Alltagswagen eines Altopelschraubers, den er von der Mutter eines Freundes vor Jahren übernommen hat, die das Autofahren aufgegeben hat. Sie wollte damals nur 500 Euro für das Auto, weil ihr wichtiger war, dass er in gute Hände kommt. Er hat den Preis sogar noch auf 700 Euro hochgehandelt, weil der Wagen so super erhalten war. Sieht nach dem Aufpolieren auch fast aus wie ein Jahreswagen.

Das sind so drei Geschichten, die man eben erfährt, wenn man zu einem kleinen Treffpunkt fährt, auf dem man einfach Zeit hat für solche Gespräche – ich mag das. Lang ging es gestern nicht, es wurde dann doch langsam kalt. Was ja nicht schlimm ist.

Es könnte sein, dass im November auch ein paar Leute am 3. Sonntag einen Burger essen gehen in Darmstadt, dann wieder um 15 Uhr.

Hier noch eine kleine Galerie, was noch so alles zufällig auf dem Parkplatz stand:

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