Wir waren am gestrigen Sonntag bei der Tuning-Show Mittelhessen. Das ganze fand auf dem obersten, offenen Parkdeck des Parkhauses des Forum Wetzlar statt. Keine schlechte Location für solch ein Event. Große Fläche in der Stadt mit aller nötigen Logistik in der Nähe – in dem Einkaufszentrum gabs Toiletten, einen BurgerKing und auch ein Eiscaf? soll die Pforten geöffnet haben. Die Veranstalter haben kräftig die Werbetrommel gerührt. Sie haben es geschafft, Tuningfreunde aus einem größeren Umkreis zu dem Event zu locken, das Parkdeck war gut gefüllt. Es waren durchaus ein paar Käfer da, zwei, drei Amischlitten, einen HotRod konnte ich aus einem Augenwinkel sehen, ein paar nette Golf 1…
Der Groh der Fahrzeuge tendierte aber mehr in diese Richtung:
Ich denke, wer dieses Bild sieht, weiß, was ich meine.
Da wir einen Verkaufsstand hatten, kam ich leider nicht so zum Fotografieren. Googelt mal nach Tuning Show Mittelhessen, Ihr werdet sicherlich demnächst Bilder von dem Event finden, von den Armadas von LSD-Doors, von Audi A 4 mit Diorama im Kofferraumdeckel, von Spoilerfluten und GFK-Verbrechen. Andere Scene, selbes Hobby.
Wir hatten durchaus gute Leute am Stand, auch alte Bekannte, die man lange nicht mehr gesehen hat und da vermutlich nicht erwartet hätte. Und es waren durchaus Leute da, die Fusseltuning aus dem Internet kannten und sich förmlich gefreut haben, uns zu finden. Wie ich schon im Vorfeld gesagt habe: Die Autos sind teilweise überhaupt nicht mein Geschmack, was aber nicht sagt, daß unter den Typen, die sowas bauen, nicht durchaus nette Leute sind. Trotzdem: Es war ein Tag der körperlichen Qualen. Neben uns war ein Händler, der Musikanlagen einbaut und der mußte auftrumpfen.
Ich kenne einige Diskotheken, in denen es auf der Tanzfläche leise und kuschelig ist, gegenüber dem, was wir da ausgesetzt waren zwischenzeitlich. BUMM BUMM BUMM BUMM den ganzen Tag – aus der anderen Richtung ein Hörspiel: Wir bekamen nur den Ton der DVD Anlage in die Ohren geblasen. Der Klangmix war schier unerträglich. Wir mußten unsere potentiellen Kunden anschreien, damit irgendwie eine Kommunikation möglich war. Ab und an wurde etwas runtergedreht, leise war es aber nie. Ich war kurz vor dem Amoklauf. Wenn die wenigstens einen Musikgeschmack hätten…
Wir wurden noch vor Ablauf der Veranstaltung von der Natur erlöst. Ich hatte einen neuen Pavillon – 13,50 Euro aus dem Restpostenmarkt – der war selbst dieses Geld nicht wert. Ein windiges Scheißteil. Nachmittags kam ein Regenschauer – mit anständig Wind. Und mein Pavillon machte regelrecht die Grätsche. Eh das Ding abhob und irgendwelche Schäden anrichtet, war Evakuierung angesagt. Also in Windeseile alles zusammengepackt, den Dreckspavillon zerrissen und ab dafür!
Als Resümee bleibt zu sagen, es hat sich für uns irgendwie schon gelohnt, danke an die Veranstalter für die Einladung. Sollten wir das nochmals machen, werde ich definitiv Ohrstöpsel mitnehmen – oder ne Pumpgun…