Der verfluchte Roller

Wie ich schon berichtet habe, habe ich den Roller meines Nachbarsohns in Pflege. Einen CPI Oliver City.

Aber ehrlich – ich hab doch nicht wirklich Ahnung von den Dingern. Wie geht man an das Thema ran? Nun, erstmal ein Aufruf im Fusselforum. Parallel suchte ich nach einem Reparaturhandbuch und wurde fündig. Im Forum kamen einige Tipps aber auch ein Angebot: Erwin bot an mit seinem Kumpel Marvin vorbeizukommen, der Ahnung von solchen Rollern hat und zu helfen. Wer nicht weiß, wer Erwin ist – er fährt die Passat 35i Ratte, die auch ab und an auf dem Darmstädter Altautotreff anzutreffen ist.

Und eh er es sich anders überlegt, machte ich gleich für den Montagabend einen Termin mit den Junx. Schnell vorher noch ein paar frische Werkstattbiere besorgt, trocken schraubt es sich ja so schlecht.
Marvin legte auch gleich nach dem Eintreffen voller Elan los.

Zündkerze checken, Sprit, alles, was man eben so macht, auch wenn ich das auch schon teilweise probiert hatte. Die zwei Brüder, von denen dem einen der Roller gehört, waren auch mit dabei – die sollten ja was lernen. Aber der Fehler war schwierig zu finden. Startpilot sollte helfen, half aber nix, die Junx bauten den Vergaser auseinander, mit Druckluft durchgeblasen – nix, andere Zündkerze – auch kein Erfolg. Auch bauten wir die Einlaßmembran aus – dazu mußte Erwin die verplombte Schraube aufbohren

Aber auch die Einlassmembran war ok. Immer wieder testen. Funken is da – Zündkerze trocken? Ja – weiter. Alles was wir bekamen war ein leichtes Ansinnen nach Anspringen, aber der Motor lief nicht. Zum Haare ausraufen. Dieser Wixroller! Wir waren am Ende unseres Wissens – also ich vorher schon, weil alles, was ich wußte, hatte ich gecheckt. Und so, wie Marvin an die Sache ranging, hatte der wirklich Ahnung. Das Handbuch nahm er nicht ein einziges Mal in die Hand.
Den Zylinder machte er auch einmal auf, um zu sehen, ob der Kolben richtig drin ist. Isser. Auspuff abgeschraubt, vielleicht is der dicht – auch kein Erfolg.

Grübel, Grübel…

Irgendwann fiel auf, daß diese schwachen Lebenszeichen garnicht im Auspuff landeten sondern seitlich zur Variomatik entwichen – ein Loch im Motorgehäuse? Also ab mit der Variomatik. War garnicht so leicht, denn die Verzahnung der Welle hatte schon gelitten. Rohe Gewalt brachte nix, erst mit einer Schlüsselfeile, von der ich die Spitze abgebrochen habe, konnte ich Verzahnung so abfeilen, daß die Variomatik abging.

Und was kam zum Vorschein? Ein zerfetzter Simmerring auf der Kurbelwelle. Scheiße, da kann man lange suchen!

Keine Teile da, das konnten wir natürlich nicht reparieren. So ne Scheiße – aber es war auch schon spät geworden. Der Chris, so heißt der Eigentümer des verfluchten Rollers, was glücklich, daß wir (hoffentlich) den Fehler gefunden haben, nahm das Handbuch als Bettlektüre mit und besorgt jetzt Ersatzteile. Erwin und Marvin bekamen noch ne Werkstattführung und dann waren die Füße auch so durchgefroren, daß wir Feierabend gemacht haben…

Ein großes DANKE an Erwin und Marvin an dieser Stelle!

2 thoughts on “Der verfluchte Roller

  1. Kleine Ursache grosse wirkung.
    Ist aber immer so wenn man den Fehler gefunden hat ist der Teiledealer zu oder es ist Sonntag.
    Würde das den ersten Fusselforum-Erfolg nennen!
    Schrauber für Schrauber!

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