Die Sache mit den Felgen

Ich bin ein klein wenig amüsiert, was man so an Feedback bekommt am Anfang eines Projektes. Viele hätten sich gewünscht, dass ich einfach die bisherige Karosserie auf den neuen Rahmen umsetze und gut. Mal abgesehen davon, dass das weder von der Breite (die Spur des LUV ist breiter) noch vom Radstand her (der Framo hat einen ganze 20cm längeren Radstand) hinhauen würde, die Aufnahmepunkte keinstenfalls passen können, weil der Rahmen des LUV breiter ist, dass die Selbstmördertüren des Framos (die übrigens beschissen schließen) bei einer EZ von 1980 nicht zulässig sind, dem Framo sämtliche Gurtaufnahmen fehlen, … die Liste könnte ich noch weiterführen: Da geht der Spaß am Entwickeln der neuen Karosserie doch total flöten. Das ist doch DAS, was zumindest mir beim Bauen so eines Projektes Spaß macht. Dieses Ganze Austüfteln von Übergängen, Formen. Das Improvisieren, das Recherchieren was von welchem Fahrzeug passen könnte…

Apropos Recherchieren: Bei den Felgen hänge ich derzeit in der Luft. Das muss ja TÜVig werden. Derzeit sind 15 Zoll Cragar Super Spoke Stahlsportfelgen auf dem Bock.

Das sind amerikanische Zubehörfelgen. Man kann die zwar bei US Zubehör Händlern in Deutschland kaufen, aber haben weder eine ABE noch irgendein Gutachten. Kann ich verstehen, dass der Prüfer sich da quer stellt. Also andere Felgen. Das ist aber gar nicht so einfach, wie sich so manch einer denkt.

So mal grundsätzlich, was eine Felge erfüllen muss, dass man sie ohne aufwändiges und teureres Einzelgutachten eingetragen bekommt:

  • Traglast muss ausreichend sein. Dazu braucht man entweder ein TÜV Gutachten, oder eben die maximalen Achslasten des Fahrzeuges, auf dem die gewählten Felgen Serie waren.
  • Die Felgen/Reifen dürfen nirgendwo schleifen, die Räder ausreichend abgedeckt sein.
  • Die Einpresstiefe muss gleich oder positiver als die Serienfelgen sein oder man braucht bei einer negativerer ET ein Vergleichsgutachten einer Felge, die auf diesem Fahrzeug getestet wurden, um zu wissen, ob die Achsen/Radlager das aushalten.

Und gerade der dritte Punkt ist schwierig bei dem Fahrzeug, zu dem es so wenige Unterlagen gibt. Serie waren 14 Zoll Felgen, wie aus der Prospekt vom LUV von 1980 hervorgeht.

Aber welche ET hatten sie? Aus dem Teilekatalog des LUV, der mir ebenfalls als PDF vorliegt, geht das auch nicht hervor.

Schwierig, schwierig, schwierig. So ganz ohne Papiere – was soll der TÜV als Grundlage hernehmen? Vielleicht sollte ich noch einmal im Bedford Oldtimerlager suchen, vielleicht hat da einer Unterlagen zum baugleichen Bedford KB.

Aber auch das Angebot an Felgen hält sich in Grenzen. Ich hätte gerne etwas in der Größenordnung 7J15 und der Lochkreis ist 6×139,7 beziehungsweise 6×5,5´´. Das ist so der typische Geländewagenlochkreis. Und das, was man da an Stahlfelgen bekommt, sieht eben auch aus wie Geländewagen. Das will ich nicht. Bisher gefundene Ausnahmen: Hyundai Galloper in 6J15 und leider nur in 16 Zoll: Nissan Patrol.

Hat einer noch eine andere Idee zu den Felgen, oder hat sogar etwas liegen, was er für Schmales abgeben würde? Das mit der ET bekomme ich schon geregelt. Es muss doch irgendwo Unterlagen geben…

2 thoughts on “Die Sache mit den Felgen

  1. Mit der Kabine muss dir gefallen, ich hatte halt etwas anderes erwartet. Aber du wirst da schon ein Bild im Kopf haben. 😉
    Bei den Felgen guck mal nach der Alcar 8370. Sieht aus wie eine Golf 2 Felge auf Steroide, ist auch leider in 15 Zoll. Aber diese Geländewagentypische Mitte könnte man ja mit einer Radkappe abdecken.
    Ansonsten hab ich auf die Schnelle die hier noch gefunden:
    https://www.reifen-anton.de/felgen/stahlfelge-5915-5×14-et50-6×139,7-123573.html

  2. Spurqeitenvergrößerung bis 2% geht ohne besondere Nachweise. Bei Geländewagen (also Starrachse und Leiterrahmen) bis 4%. Das sollte zumindest an der Hinterachse also erfüllt sein.

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