Endlich mal normale Leute…

Ich war gestern in der Werkstatthölle. Ich wollte endlich wissen, ob die Ölwanne passt. Auch wollte ich das Ölrohr schon einmal montieren, um zu sehen, ob das Schwallblech passt. Auf dem Weg wollte ich noch Bremsenreiniger besorgen, damit ich das vorher saubermachen kann. Dummerweise war in dem Laden der Bremsenreiniger ausverkauft. Also fiel letzteres aus. Verstaubt bau ich da nix ein.

Aber einmal zum Anpassen die Wanne dranhängen ging und siehe da – als wäre sie dafür gemacht.

Weiter zu der Kardanwelle. Da hatte ich ja den optischen Eindruck, dass der Lochabstand von der Welle und dem Getriebe nicht übereinstimmt. Also habe ich nachgemessen. Zunächst am Getriebe…

…dann an der Welle. Und leider hatte ich Recht.

Auf der anderen Seite – ich hatte sie ja versehentlich verkehrt herum eingesetzt, das Selbe.

Ich habe also definitiv die verkehrte Welle. Wobei das ja nicht das einzige Problem ist.

Dadurch, dass ich eine Starrachse habe und diese mitfedert, brauch ich nicht nur ein Gelenk am Differenzial, nein, ich brauche auch noch beim hinteren Teil der Kardanwelle einen Längenausgleich, weil sich durch den Winkel ja auch der Abstand etwas ändert. Was habe ich auf Lager? Diese Kardanwellen habe ich gefunden:

  1. ist die verkehrte Omega Kardanwelle
  2. dürfte aus dem geschlachteten Volvo 244 sein
  3. könnte Ford Taunus sein, bin mir aber da auch nicht sicher
  4. ist die Kardanwelle, die im LUV drin war und am Ford Getriebe hängt – eventuell ist die bereits umgeschweißt.

Der Längenausgleich bei der verbauten Welle lief über das innen feinverzahnte Rohr, das ins Getriebe gesteckt war – bei einer einteiligen Welle geht das.

Das kann sich auf dem Zapfen ein wenig hin und her bewegen. Bei der Volvowelle ist das innerhalb der Welle gelöst.

So richtig lässt sich mein Kardanwellenproblem mit den vorhandenen Wellen nicht lösen. Der Verkäufer der Omega Welle nimmt sie zurück, schaut einmal, ob er nicht eine andere noch organisieren kann. Dann hätte ich den vorderen Teil.

Für den hinteren Teil gibt es beispielsweise vom Opel Frontera B Kardanwellen mit Längenausgleich und einem Kreuzgelenk auf beiden Seiten – und die in verschiedenen Längen. Ich hatte die Idee: Wie wäre es das Kreuzgelenk an der Omega Welle trennen und ebenfalls an der Frontera B Welle und das dann verbinden. KÖNNTE gehen, wenn beides Opelteile sind, ist die Welle im Frontera B von Isuzu eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Von der Frontera Welle gibt es auch eine Ersatzteilnummer im Teilekatalog: webautocats.com/de/epc/opel/u99/h5/1/ vom Omega A komischerweise nicht: webautocats.com/de/epc/opel/v87/h5/1/. Entweder fehlt es nur im Katalog, oder das lässt sich tatsächlich nicht wechseln. Da muss ich noch recherchieren. Aber weiter kam ich an dem Punkt in der Werkstatt nicht.

Deshalb fing ich einmal an, mich um die Motorhalter zu kümmern. Die saßen viel zu sehr aus Spannung. Irgendwie hatte ich auf den originalen Haltern den Motor befestigt bekommen, aber die Motorlager wären in Windeseile verschlissen. Also widmete ich mich dem rechten Halter.

Der ist quasi zweiteilig, die zwei Teile musste ich erst einmal trennen. Die waren an zwei Punkten verschweißt, bedeutete Aufbohren.

Das Langloch war zu kurz, da es sich nach dem Aufbohren immer noch nicht trennen ließ, flexte ich das eben ein. Das Langloch war eh zu kurz.

Der Auflagewinkel passte auch nicht, also habe ich das eingeflext und gebogen. Bei der Probemontage (der Motor hing wieder am Motorkran) zeigte sich, dass es jetzt stimmt.

Es zeigte sich aber auch: der Halter ist viel zu kurz.

Ich habe im montierten Zustand auf beiden Seiten einen Punkt gesetzt, damit sich die Position nicht mehr ändern kann und das wieder demontiert. Demontiert habe ich die Einschnitte wieder verschweißt und zudem ein massives Flacheisen draufgebraten.

Das Flacheisen absichtlich erst einmal länger gelassen, danach eingekürzt.

Weiter bin ich noch nicht gekommen, weil zu dem Zeitpunkt kam eine Message aufs Handy.

Ich hatte mit einem Opelschrauber, Frank, über Facebook über eine Ölwanne von einem quer eingebauten C20NE Motors diskutiert. Er hatte alle Teile da, aber ich hoffte ja auf die Frontera Wanne. Als die drin war hatte ich ihm ein Bild geschickt und geschrieben, dass ich nur noch das Rohr für den Ölmessstab brauche samt Peilstab. Und er meinte: Komm vorbei, er habe mehrere, schenkt er mir. Und so etwas lasse ich mir nicht 2x sagen. Vor alle, weil so ein Opelschrauber, der das seit Jahren macht, auch noch Know-how hat, auf das man eventuell mal zurückgreifen kann.

Also Ab in die Ecke Bad Kreuznach/Gensingen. Als ich da ankam, wusste ich sofort: Da bin ich richtig. Da standen einige Opel und keiner original. Endlich wieder normale Leute.

Highlight für mich war dieses Rekord C Coupé.

Unter der Haube steckt ein C24NE aus einem Omega A.

Erstbesitzer übrigens Franks Vater. Das ist Hinterhofschrauberei in Reinkultur. Ich liebe so etwas. Natürlich habe ich nicht nur die Teile entgegengenommen, sondern blieb eine Weile zum Unterhalten. Die gesuchten Teile habe ich aber auch einladen können.

Ob ich das Schwallblech verwenden kann/muss, weiß ich noch nicht. Die Dichtung ist für mit ohne Schwallblech und der Ölmessstab von irgendeinem modernen Opel. Ich habe erst einmal alles mitgenommen. Haben ist besser als brauchen. Und ich hoffe, der Ölmessstab ist länger oder gleich lang, wie der des Frontera. Ich frag mich gerade durch, wie ich ihn kürzen und neu markieren muss.

Mein Dank gilt Frank, wieder ein paar Puzzleteile…

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