Es war überfällig

Der Pirat lief ja, aber der Förderbeginn, den hatte ich nicht hinbekommen. Entweder taugt mein billiges Werkzeug nicht, oder es fehlt mir für diese Arbeit schlichtweg das Feingefühl.

Ich war kurz davor das einfach mal in eine Werkstatt zu geben zum Einstellen. So zu einen BOSCH Dienst, der so nen richtigen alten Meister haben, der Diesel zum Frühstück in den Kaffee kippt. Der weiß, wo man zusätzlich noch drehen muss für die optimale Einstellung. Eben einer, der in den 80ern/90ern ständig an den Einspritzpumpen geschraubt hat. Aber als ich beim ortsansässigen BOSCH Dienst angerufen habe und einmal vorsichtig nachgefragt habe…

“Oh, das ist sehr aufwändig. Welches Auto denn?”
“Ein alter VW Passat 32b Turbodiesel”
“Da weiß ich gar nicht, ob wir einen passenden Adapter haben.”

Damit war der Laden aber sowas von raus.

Eigentlich wollte ich Marcus, der jetzt schon mehrfach mit mir am Motor gearbeitet hatte, nicht schon wieder auf den Sack gehen. Vor allem, weil er gerade am Renovieren ist und demnächst umzieht, aber er hatte kein Problem damit, noch einmal vorbeizukommen. Ich bereitete alles vor, als er kam, waren schon Zahnriemenschutz, Ventildeckel und Geweih ab. Wir konnten also direkt starten.

Und ja. Der Förderbeginn war wirklich merklich daneben. Marcus und ich sind in der Sache inzwischen ein eingespieltes Team und schrauben parallel, das geht recht fix. Der Motor läuft wieder deutlich sauberer.

Das war aber nicht alles, was am Pirat geschehen ist. Mich nervt seit ewigen Zeiten die Türverkleidung auf der Fahrerseite. sie hakte sich unten immer aus und hakte dann beim Türöffnen. Deshalb war das untere Ende immer wieder locker. Und die Verleidung war an beiden Seiten schon gebrochen.

Ich kann es wieder in die drei unteren Halter, in die die Türverkleidung wieder einhängen, aber spätestens nach zwei Wochen beginnt das Spiel wieder. Bedeutete für mich: Gebrochene Türverkleidung reparieren und zusätzlich fixieren, damit das nicht wieder passiert.

Ich habe die Verkleidung von hinten mit Glasfasermatten verstärkt. Bei der ersten Schicht hatte ich es mit einer Grippzange fixiert, um es an der richtigen Position wieder zusammenzufügen.

Letztendlich habe ich zudem ein Stück Lochblech mit einlaminiert. damit es da nicht wieder knicken kann.

Auf der anderen Seite sitzt das Schraubenloch genau am Knick. Also habe ich da das Lochblech zur Verstärkung des Lochs erst einmal eingenietet.

Auch darüber habe ich noch einmal eine Lage drüberlaminiert. Schon fast mit Kanonen auf Spatzen geschossen, aber ich habe einfach keinen Bock drauf, das noch einmal fixen zu müssen.

Das Loch für die Schraube habe ich danach noch reingebohrt.

Damit die Verkleidung erst einmal wieder in Ordnung. Aber das Problem noch nicht komplett gefixt. Dazu habe ich relativ weit unten beidseitig einen Winkel aus Alublech aufgenietet und eine Plastikniete eingesteckt für die Verschraubung.

Mit dem Strich auf der Tür wusste ich, wo ich, wo ich ein Loch in die Türverkleidung bohren musste. Türverkleidung dran, je ein Loch gebohrt, Blechschraube durch. Die Türverkleidung sitzt jetzt deutlich fester als vorher.

Da ich schon bei Türverkleidungen war, kümmerte ich mich um die Beifahrerseite gleich auch. Da war irgendwie der Türgriff locker. Der Fehler war schnell gefunden. Die Blechmutter, die den Griff in der Tür hält, war verrutscht, anfangs klemmte die Blechschraube wohl daneben, bis sie weiter abgerutscht ist. Und weil ich die Verkleidung eh ab hatte, habe ich noch einen verchromten Türöffner montiert.

Müssten aus einem GL Schlachter sein. So genau weiß ich das nicht mehr. Ich wusste nur, dass ich so etwas noch im Fundus hatte. Lockert ein wenig das schwarz in schwarz der Tür auf. So sah das vorher aus:

Auf der Fahrerseite hatte ich das schon länger einmal gewechselt, als ich die Verkleidung ab hatte.

Es hat jetzt nix mit dem Fusselblog zu tun, aber ich bastle nebenbei derzeit immer wieder Upcycling Fastnachtsorden für meine Fastnachtsgarde. Alte Orden landen oft im Müll und ich finde die Idee lustig, da neue daraus entstehen zu lassen.

Ich gebe die dann für Spenden zur Finanzierung der Jägergarde ab – es gibt dazu eine eigene Seite.

Und da ich für diese Orden Bastelmaterial brauche, durchkrame ich auf Flohmärkten Grabbelkisten. Nicht nur nach alten Orden, sondern auch Modeschmuck, Pins, Anstecker, etc. Denke da gerne ums Eck. Dabei fand ich einen sowjetischen Anstecker. Und da dachte ich mir – passt irgendwie zum Pirat. Nadel ab, Spiegelklebeband dran und aufs Lenkrad geklebt.

Was die 3 bedeutet? Furchtbar egal. Ich detailverliebtes Spielkind finde, das passt zu anderen Sachen, wie den Iljuschin Steuerhorn, den ich als Schaltknauf im Pirat habe.

1 thought on “Es war überfällig

  1. Tja, die guten alten Meister, mit Erfahrung und Willens eine Reparatur durchzuführen, die gibt es nicht mehr, jedenfalls nicht mehr aktiv im Dienst.
    Heute können sie nur noch Komponenten tauschen, zur Not auf Verdacht, zahlt ja der Kunde…
    Ist mir mit einem Astra Baujahr 1999 passiert, 3 Markenbetriebe haben getauscht was das Zeug hielt, der Fehler blieb. Am Ende habe ich den Fehler selber gefunden: ein defektes Zündkabel!
    Halt dir die Kumpels wie Marcus warm!

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