Nur 0,16V mehr…

Es gibt so Phasen mit dem Pirat, da fährt der einfach klaglos und es gibt so Phasen wie jetzt gerade… Wobei, die erste Geschichte, die ich heute berichten will, hat mit dem Fahrzeugalter eigentlich nix zu tun. Könnte einem mit einem Neuwagen auch passieren.

Ich war 2x in Oberbayern, um am Auto der Carmaniacs mitzubauen. Da fiel auf, dass ein Rad am Pirat wenig Luft hatte. Den hatte ich schon einmal nachgepumpt. Also dachte ich: Machste mal 2,6bar drauf. Hält noch bis Mainz. Nunja. Angekommen bin ich, aber der Reifen war so gut wie platt. Und quasi vernichtet.

Zu lange platt gefahren, der halbe Schriftzug weggeschliffen.

Die Felge hatte es auch hinter sich. Wobei nich nicht sagen kann, ob es durch den Schaden kam oder schon vorher war. Denn eine der hinteren Felgen hatte eh einen mächtigen Schlag. Könnte die gewesen sein. Aber ich hatte ja einen Satz Ronal Turbos geschenkt bekommen letzthin. Wieso die kaputte Felge versuchen zu richten? Ich habe die Felgen erst einmal abgedampft.

Dann ab zu Marco, der mir bei Reifenfragen glücklicherweise immer hilft. Von den “neuen” Felgen soll auch eine platt sein. Also hat er wahllos eine aus meinem Kofferraum gegriffen und auf der Wuchtmaschine geprüft. Lief rund, also nehmen wir die. Dass es ausgerechnet die mit Randsteinschaden war – egal. Ich war froh, dass er kurzfristig helfen konnte.

Reifen hatte ich noch einen. Ich hatte nach dem Platten auf der Vorderachse beide Reifen vorne neu gemacht, der zweite Reifen war also noch über. Den hatte ich als Reserve aufgehoben und das war auch gut so. Montiert und ich habe wieder ein brauchbares Hinterrad.

Den Schaden an der alten Felge sieht man mit dem bloßen Auge. Kann man evtl. mit dem Hammer richten, bei Alufelgen ist da aber immer kritisch und ich hatte ja Ersatz.

Und man sah auch auf den ersten Blick, warum der Reifen Luft verloren hat. Es war eine beschissene Schraube, die ich mir eingefahren hatte.

In der Werkstatthölle hatte ich auch ein paar Dinge zu tun, die nicht warten konnten. So fing der Pirat an, sein Revier zu markieren. War aber offenbar nur die Ventildeckeldichtung. Das häufige Abnehmen des Ventildeckels zur Arretierung der Nockenwelle beim Steuerzeiten Einstellen hat die wohl nicht überlebt. Ist aber ja schnell gewechselt.

Scheint soweit damit wieder dicht zu sein.

Und noch etwas fiel bei der Fahrt nach Oberbayern negativ auf. Die Batterieleuchte fing immer wieder an zu glimmen. Leuchtete nicht hell, aber sie leuchtete immer mal wieder, bim Gas geben verschwand es meist.

Dass der Drehzahlmesser nicht mitläuft, liegt daran, dass ich den Hauptstecker einmal von oben abgezogen hatte unterwegs und dabei versehentlich das Kabel am Anschluss “W” mit abgezogen hatte. Dachte, es liegt vielleicht an einem schlechten Kontakt und hatte Kontaktspray dazwischen gesprüht – ohne merkliche Verbesserung.

Also mal messen, was an der Batterie ankommt.

13,66V sind jetzt nicht katastrophal, aber wenn die Batterieleuchte leuchtet, ist das zu Recht ein Alarmzeichen. Man kann eigentlich damit rechnen, dass sie demnächst Und da ich nicht mit leerer Batterie irgendwo weit weg von meiner Werkstatt nicht loskommen will, entschloss ich mich die Lichtmaschine ohne “W” Klemme zurückzubauen, die ich vorher drin hatte. Dann geht der Drehzahlmesser wieder nicht, aber ich bin sicher unterwegs.

Zudem weiß ich dann, dass es an der LiMa liegt und nicht an etwas Anderem. So viel höher war die ankommende Spannung an der Batterie dann auch nicht – gerade einmal 0,16V mehr.

Aber: Das reicht, dass die Kontrollleuchte ausgeht. Und: Wer weiß, ob die alte LiMa nicht demnächst komplett ausgefallen wäre.

Auf der Heimfahrt brachte ich die zweifelhafte Lichtmaschine bei “meinem” KFZ Elektriker MainzMichel vorbei. Der hat in seinem Bastelkeller einen alten Prüfstand für Lichtmaschinen und bestätigte mir: Die arbeitet nicht mehr richtig. Er vermutet den Regler, das weiß er aber erst, wenn er sie zerlegt hat. Er gab mir eine andere Lichtmaschine mit, die nur 40A hat, aber sollte meine ausfallen, ist die besser als nix. Bei Gelegenheit zerlegt er dann meine andere LiMa.

Um eine Kleinigkeit habe ich mich dann noch gekümmert: Die Zierleiste an der Regenrinne, da war ein Stück so gut wie weggebrochen.

Habe ich nie von Schlachtern weggebaut diese Leiste, weil man sie schwer heil lagern kann. Neue Leiste? Hey! Das ist der stark patinierte Pirat! Aber irgendwie weglassen wollte ich sie auch nicht. Wieso nach etwas suchen, was schwer aufzutreiben ist? Ich habe die Kartuschenpistole mit PETEC Karosseriekleber rausgesucht und das schlichtweg so wieder zusammengeklebt.

So mit dem abgebrochenen Ende sah das doch etwas komisch aus. Und demnächst wäre das komplett weggeflogen. Dass darunter der müllsackblaue Originallack durchblitzt nervt mich übrigens. Ich sollte mal wieder mit zeltgrauer Farbe und einem Pinselchen rund ums Auto laufen. Eigentlich eine Frechheit, dass der vor 13 Jahren mal schnell drübergerotzte Baumarktlack an kleinen Stellen etwas abblättert…

8 thoughts on “Nur 0,16V mehr…

  1. Die Spannung bei laufendem Motor hängt i.d.R. vom Lichtmaschenregler ab. Und bei denen gibt es bestimmt gewisse Toleranzen. Der kleine Spannungsunterschied hat somit erstmal wenig zu bedeuten. Vielleicht hast du ja Glück, dass lediglich die Schleifkohlen (die bei Bosch direkt am Regler sitzen) abgenutzt sind.

  2. Moin!
    Kontrolliere doch mal ob deine Masse zum Motorblock noch OK ist. Bei abgestelltem Motor die Spannung einmal an den beiden Polen der Batterie messen und dann zwischen Pluspol und Motorblock. Da darf kein wesentlicher Unterschied sein. Wenn doch, Kontaktfächen reinigen.

    1. Besser wäre es, bei laufendem Motor mit möglichst vielen Verbrauchern an mal zwischen Gehäuse des Alternators und dem Minuspol der Batterie zu messen. Ist da mehr als etwa 0.2V Unterschied, würde ich mal Schritt für Schritt vom Alternator zum Motorblock und dann vom Motorblock zum Minuspol messen, um herauszufinden, wo der grösste Spannungsabfall ist. Im Zweifelsfall einfach mal ein zusätzliches 16-25mm2-Kabel zwischen Minuspol und Motorblock einbauen, dass schadet nie 😉

  3. Der Fehler der LiMa ist gefunden. Ich hatte bei der Überholung Teile der Diodenplatte getauscht. Eigentlich macht man das gar nicht, doch ich wollte den Teil mit der originalen ‘W’-Klemme verwenden und daher halt doch. Einer der Lötpunkte war wohl nix und so hatte sich eine Minusdiode ausgeklinkt. Jetzt läuft sie wieder wie sie soll. Zumindest aktuell auf dem Prüfstand.

    Adios
    Michael

  4. Bei den ganzen Anzeigen im Pirat kommt es auf eine weitere für ein RDKS doch nicht mehr an. Ich habe mir so ein Billo-Solar-Teil gekauft. Mit internen Sensoren im Reifen. 30 EUR, oder so. Seitdem ich das drin habe, habe ich keine Probleme mehr mit nachlassendem Luftdruck. Aber wenn ich die wieder hätte, dann käme das RDKS endlich dazu, mich zu warnen.
    Ehrlich, ich starre da echt oft drauf. Es beruhigt eben.
    https://hessburg.de/ein-30-euro-rdks-fuer-den-twizy-nachruesten/

      1. Naja, dieses Reifendruckkontrollsystem ist ja nichts anderes, als normale Aluventile, an welche intern noch dieser Sensor angeschraubt ist. Das schlimmste was da passieren kann ist, dass der Sensor intern abfällt und da würdest du ja hoffentlich merken, dass da etwas im Reifen herumfällt, aber das würde den Reifen auch nicht beschädigen.

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