Meine Elektrikallergie…

Es gibt so Probleme…

Ich hatte ja bereits berichtet, dass der Prolo beim TÜV nicht mehr anspringen wollte. Eindeutig die Batterie – dachte ich. Einfach weil es ein häufiger Fehler ist. Und weil die Symptome darauf deuteten. Anlasser dreht sich kaum, Spannung bricht zusammen – ich habe ja ein Voltmeter im Prolo.

Erstaunlicherweise sprang der Prolo die nächsten Tage problemlos an. Ohne, dass ich die Batterie gewechselt hatte. Trotzdem habe ich die Batterie gewechselt gegen eine andere gebrauchte, etwas stärkere (51 AH statt 45 AH).

Der Prolo sprang damit super an. Bis gestern. Ich war in der Stadt unterwegs und stand im Stau. Der Wagen wurde also besonders warm. Ich parkte, das was ich zu erledigen hatte, ging recht schnell. Zurück im Prolo sprang er nicht mehr an. Der Anlasser drehte nur sehr mau. Laut Voltmeter hatte ich im Stand 11,8V auf der Batterie – was nur ein Schätzometer ist, weil nicht direkt mit der Batterie verbunden und auch ein China Billigteil. Drehte ich am Zündschlüssel ging die Spannung runter auf 8,5V.

Keine Leute da, die mir helfen könnten, also rief ich den ADAC.

Währenddessen kamen Leute von der Verkehrsüberwachung, ich stand auf einem Parkplatz mit Parkschein. Da ich aber kein Kleingeld dabeihatte, hatte ich keinen Schein gezogen. Ich sprach sie direkt an, dass ich eine Panne habe und der ADAC unterwegs wäre. Sie meinten, dann wäre das ok ohne Parkschein. Sie scherzten noch „wir können Sie ja abschleppen lassen“.

Nach ca. einer halben Stunde kam der Pannendienst.

Ich hatte inzwischen schon das Googeln angefangen nach einer neuen Batterie, um die Wartezeit zu überbrücken. Doch – oh Wunder! Der ADAC hat erst einmal die Spannung der Batterie getestet – deutlich über 12V. „Versuchen Sie einmal zu starten!“ Und er sprang ohne Starthilfe an. Und getestet – das auch mehrfach hintereinander. WTF!

Laut ADAC ist die Batterie in Ordnung, der Fehler liegt wo anders. Wo konnte er nicht sagen, der Fehler war ja nicht mehr da. In seinem Pannenbericht hat er auch geschrieben, dass die Panne nicht nachvollziehbar war.

„Fahren Sie eben erst einmal, im Notfall rufen Sie mich wieder“ – für mich unbefriedigend. Aber er konnte ja tatsächlich wenig machen. Wie einen Fehler analysieren, der nicht auftritt? Also schwebt jetzt ein Damoklesschwert über mir – er kann anspringen, wenn er warm ist, muss das aber nicht. Warm deshalb, weil im kalten Zustand ist das noch nie aufgetreten – warm nun in kürzester Zeit gleich zweimal.

Die Lichtmaschine arbeitet, das bestätigte mir sowohl der ADAC, als auch mein Schätzometer während der Fahrt.

Ich musste noch ein Paket aufgeben. An meinem Paketshop konnte ich leicht abschüssig parken. Da kann man ihn notfalls anrollen lassen. Diesmal sprang er aber an, etwas widerwilliger, aber er sprang an.

Daheim angekommen und eingeparkt, wollte ich noch schnell ein Video drehen. wie es sich anhört, wenn er nur unwillig mag. Aber er machte keine Faxen, als ob er nie gesponnen hätte.

Ich kann man ja vieles logisch herleiten – aber das? Dem Strom ist es zu warm? Gehen 4 Volt, wenn es ihnen zu warm ist Eis essen?

Wenn man etwas nicht weiß, macht man sich eben schlau. Ich habe im Freundeskreis aber auch in einer Facebook Gruppe herumgefragt, was es sein kann. Der Konsens der Antworten: Am wahrscheinlichsten ist entweder ein Massefehler, als dass das Massekabel zum Motor nicht in Ordnung ist, oder der Anlasser hat einen weg. Also, dass im warmen Zustand im Anlasser ein Kurzschluss entsteht. Ich werde dem wohl mal auf den Grund gehen.

Heiliger Lucas, Du Gott der elektrischen Dunkelheit, lass es „nur“ ein Massefehler sein!

9 thoughts on “Meine Elektrikallergie…

  1. Für mich hört sich das nach einem in den Kabelschuhen unsichtbar korrodierten Masseband an. Normalerweise macht sich der Widerstand kaum bemerkbar. Wenn eine hohe Stromstärke gefordert ist reicht es nicht mehr und die Spannung sackt ab.

  2. Es könnte tatsächlich ein Kontaktproblem sein, Oxydation. Dann zusätzlich an den oxydierten Kontaktstellen ausgeglüht. Das verjodelt die entscheidenden Zehntel Volt.
    Hatte ich schon.

    Aber – ich hatte am /8 Diesel ebenfalls mal ein ähnliches Problem: Sprang betriebswarm mit dem Anlasser nicht mehr an. Als würde der letzte Schubbs fehlen. Anschieben klappte problemlos.
    Ursache: Windungsschluß im Anlasser, auf deutsch Anlasser am A… und warm zu langsam.
    Ausdehnungskoeffizient Kupfer…
    Im kalten Zustand waren die beschädigten Wicklungen nicht ausgedehnt, das hatte wohl die entscheidenden Hundertstel Milimeter an Luft zur Isolation mehr gebracht und der Anlasser hatte kalt die volle Leistung.
    Betriebswarm waren das Kupfer eben weiter ausgedehnt, und die entscheidenden Hundertstel Milimeter Luft haben zur Isolatiin gefehlt und sie haben sich an den beschädgten Stellen untereinander kurz geschlossen und somit waren warm elektrisch gesehen zu wenig Wicklungen vorhanden.
    Nach Anlassertausch lief alles wieder wunderbar.

  3. Falls es ein „Masseproblem“ ist, beim nächsten Mal mit einem Überbrückungskabel, Minus Bat. Masse Motor Nähe Anlasser, verbinden.
    Wenns dann immer noch nicht geht, isses was anderes.
    Gruß Eckhard

  4. Ich hatte dasselbe mal in einem bmw e38 , Warmstart war Glückssache . Nach langer Suche hat sich der Anlasser als Übeltäter rausgestellt .

    Grüße aus Augsburg

    Hannes

  5. +1 für defekten Anlasser, hat die Karre der Frau auch sporadisch genau so gemacht. Jedesmal wenn der Pannendienst (also ich) da war sprang der Haufen wieder ohne Hilfe an.

  6. Hatte eben dieses Problem letzte Woche mit dem Polo meiner Mama. Sprang urplötzlich nicht an und beim Versuch des Anlassen ging die Spannung runter. Hatte zuerst die Batterie in Verdacht, geladen, getauscht… das Ende vom Lied… Anlasser defekt.

  7. Reinige Penibel die Batteriepolklemmen und Batteriepole. Danach Fett druff.
    .Würde mich nicht wundern, wenn der Haufen auch einfach normal Starten würde, nachdem du im Fehlerfall mit nem Stein o.ä. auf die Polklemmen schlägst. Wenn ja, Gammel in den Klemmen.

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