Ich hatte gestern eigentlich etwas Anderes vor in der Werkstatthölle. Aber wie das Leben eben so läuft…
Ganz ohne damit zu rechnen, was passiert, fuhr ich zur Werkstatthölle. Vor dem Tor machte ich den Prolo aus, weil der Schlüssel zum Werkstatttor am selben Schlüsselbund hängt, Tor auf, Zündschlüssel drehe und es schmorte wieder unterm Armaturenbrett. Oh wie ich gekotzt habe.
Rückwärts anrollen lassen und in die Vorhölle gefahren. Ich habe dann erst einmal den Michael, meinen KFZ Elektriker, angerufen. Er wollte es sich ansehen, hatte vorher aber noch einen Termin, danach könne ich zu ihm kommen.
Also erst einmal andere Dinge machen. Den AOK Chopper habe ich verladen, passt gerade so in den Prolo. Aber vor dem Rosenmontag komme ich nicht mehr zur Werkstatthölle voraussichtlich.
Vorher habe ich ihn noch mit Glasreiniger saubergemacht. Wir Männer putzen alles mit Glasreiniger. Das ist ja klar.
Dann habe ich mich dem ColdRod gewidmet. Ich wollte endlich daran weiterarbeiten, den Aufbau mit der Kabine zu verbinden. Dazu musste erst einmal der rostige Rand vom Aufbau weg. die Schnittlinie habe ich mit Klebeband „angezeichnet“.
Und fröhlich weitergeflext. Ein Großteil des Framodachs viel der Flex zum Opfer. Bei der Konstruktion des Dachs werde ich mit mehreren Flächen arbeiten müssen. Damit das eine Form bekommt, arbeite ich mit Flacheisen. Eines habe ich schon mal eingeschweißt.
Am Aufbau bestimmt eine Sicke das Ende der Rundung, vorne habe ich es so lange hin- und herbewegt, bis ich den Anfang der geraden Fläche gefunden hatte.
Das äußere Flacheisen läuft gerade, einfach, weil ich das Blech ohne Blechbearbeitungsmaschinen nur in eine Richtung gebogen bekomme. Ich hoffe, in der Mitte bekomme ich das anders hin, da will ich ein gebogenes Flacheisen einschweißen.
Auf die Distanz sollte sich das Blech eigentlich biegen lassen, dass das da anliegt.
Aber so sicher bin ich mir noch nicht, ob ich nicht do das äußere Flacheiden nicht doch biegen sollte. So recht gefällt mir das so nicht, auch wenn ich dadurch mit mehreren Blechen oder mit einem mehrfach eingeschnittenen Blech arbeiten muss.
An dem Punkt kam dann der Michael vorbei. Eigentlich wollten wir bei ihm arbeiten, aber es hatte angefangen zu regnen und bei ihm hätten wir im Freien die Fehlersuche betreiben müssen. Und dann suchte er nach der Ursache für das heiß gewordene Massekabel.
Ich hatte inzwischen mein Reparaturhandbuch gefunden, aber der Schaltplan in dem Buch ist eine Katastrophe. Derzeit habe ich nur das „Jetzt helfe ich mir selbst“.
Die Symbole und Beschriftungen sind winzig. Da braucht man echt eine Lupe, um irgendetwas darauf zu erkennen. Ich habe sonst meist auch ein „So wird´s gemacht“, da ist der Schaltplan DEUTLICH größer dargestellt. Am Abend habe ich das entsprechende Buch direkt bei einem privaten Verkäufer bei Kleinanzeigen für einen Fünfer geordert. Wenn noch einmal ein Schaltplan gebraucht wird, habe ich einen besseren als den Rotz aus dem bisherigen Buch.
Aber das hatten wir ja jetzt nicht. Also half nichts anderes, als die Kabel zu verfolgen, wofür wir das Armaturenbrett weiter zerlegen mussten, der Tacho musste auch raus. Es war wirklich ein Rätselraten, denn uns fehlte eine logische Erklärung, bis Michael etwas auffiel. Ja, ich hatte ein zusätzliches Massekabel zum Motor, aber das Kabel ließ sich einfach aus der Verspressung herausziehen.
Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Das Massekabel war ja zusätzlich zu den serienmäßigen Massekabeln drin. Test: Mit dem herausgezogenen Massekabel sprang er nicht an – das angeschmorte Massekabel hatte Michael inzwischen durchgezwickt. Die serienmäßigen Massekabel reichten nicht aus – eventuell auch weil der Diesel Anlasser mehr Strom zieht. Massekabel aus der Hülse gezogen und einmal die abgeschnittenen Enden des geschmorten Kabels aneinandergehalten. Da blitzte es dann – nicht aber mit aufgestecktem Massekabel.
Jaaaaaaa, alle die das Massekabel zum Motor in Verdacht hatten, hatten letztendlich doch recht. Ich gebe einen Fehler zu, wenn ich ihn gemacht habe. Naiverweise hatte ich das Massekable für gut gehalten. Wir fanden es ausreichend, das rausgerutschte Kabel mit der Batterieklemme zu verschrauben.
Michel filetierte das durch die Überlastung abisolierte Kabel aus dem Kabelbaum und pinte die Anschlüsse aus den Steckern und pinte ein neues Massekabel in die Stecker. Als der Tacho wieder drin war, übernahm ich alleine den Rest. Hoffentlich ist damit jetzt endlich der Käse gegessen und ich kann mich wieder Arbeiten widmen, die mir mehr Spaß machen.
Jaaaaaa, mach dir nichts draus. Genau diesen letztlich unzureichenden Kabelverpressungen haben schon ganz andere vertraut, bis der Murks dann schließlich von allein auseinander fiel. Hart investiertes Lehrgeld für eine wirklich fiese optische Täuschung.
Klar reinige ich alles mit Glasreiniger. Aber muss auch der Spiritus-Glasreiniger sein. Sonst lohnt das nicht. 😉
Grüße
hamu
Ich glaube, das wird was mit dem geschmeidigen Übergang. Eine Stufe in der Dachkante hätte den Rod bloß wie den Opa vom Titan aussehen lassen 😉
Willst du das Gefährt langfristig eigentlich auch abstauben/ausgraben? Ich fand den ja super.
Dafür muss odch erstmal wieder der Motor raus, wenn mich nicht alles irrt.