Die absolute Panik…

Es gibt so Dinge. Die braucht kein Mensch.

Als wir den Chevy LUV geborgen haben, sah ich, dass am Schlüsselbund ein kleines Typenschild hing Verwirrenderweise mit einer längeren Fahrgestellnummer, als am Auto eingeschlagen. Sehe ich mir später an. Bei der Bergung ging es eben um die Bergung.

Als ich zurück nach Mainz kam, zog ich den Schlüssel natürlich vom Zündschloss ab. Zwar ist keine Windschutzscheibe drin, bedeutet man bekommt den Wagen auch mit verschlossenen Türen auf, aber wenn man so ein Auto auf dem Hänger auf der öffentlichen Straße abstellt, wie schnell ist da der Schlüssel geklaut.

Samstag luden wir den Wagen ab. Ich war sicher: Ich habe den Schlüssel eingesteckt. Der Griff in die Hosentasche und ne, nix. Habe ich den wirklich nicht eingesteckt? Egal, erst einmal abladen. Auf der Heimfahrt fuhr ich da vorbei, wo ich den Anhänger über Nacht abgestellt hatte. Ich habe einen dicken Schlüsselbund und vielleicht hatten sich da die Schlüssel dran verhakt und sind aus der Tasche gefallen, als ich den Schlüsselbund herausgezogen habe. Aber nein, da lag nichts herum. Vielleicht doch daheim vergessen? Was habe ich daheim gesucht: Nix.

Ich stehe im losen Kontakt zu meinem TÜV Prüfer. Der hatte schon einmal einen Chevy LUV auf der Bühne. Und auch er versucht rauszubekommen, was ich da eigentlich habe. Nach seiner Aussage kann das kein LUV sein – die Fahrgestellnummer des anderen war länger und fing mit den Buchstaben “CLN” an. Mein erster Gedanke: Scheiße! Ich brauch dieses Typenschild am Schlüssel. Der ist aber verschwunden.

In einer Chevy LUV Facebook Gruppe stellte ich Bilder ein, ob wer anhand der Bilder das Baujahr bestimmen könne. Einig waren sich einige, dass er zwischen 1978 und 1980 gebaut sein muss. Genaueres steht auf der B-Säule.

Obwohl ich es nicht vorhatte, fuhr ich sonntags in die Werkstatthölle. Vielleicht liegt der Schlüssel doch in der Karre? Der Schlüssel fand sich auch nicht im Auto. Die Infos stehen auf der B-Säule? Dann mal nachgesehen und gleich fluchen.

Da war einmal eine Plakette und die Plakette kommt von der Größe her hin. Das könnte die am Schlüsselbund sein. Definieren sie Frust.

Eine Idee hatte ich noch. Vielleicht ist die vollständige Nummer an der Karosserie nur komplett zulackiert. Die Dicke des Lacks könnte das tatsächlich verdecken. Ich habe sie freigelegt.

Fehlanzeige. Doch ein Isuzu KB? Haben die eine anders definierte Fahrgestellnummer wie der Chevy LUV?

Ich brauche diesen verdammten Schlüssel. Weitersuchen. Daheim und auch da, wo ich den Hänger geholt hatte, da wo ich ihn abgeladen habe. Nichts. Beim Mainzer Fundbüro angerufen. Da wurde auch nichts abgegeben. Gestern am späten Nachmittag kam mir eine weitere Idee. Scheiße, ich war ja auch beim DHL Shop und hab auf dem Weg zum Hänger ein Paket abgeholt. Also da angerufen, ob ein Schlüssel abgegeben wurde.

“Samstag? So ein schwarzer Schlüssel?”
“Mit einem Isuzu Typenschild dran”
“ja, wurde abgegeben, können Sie abholen”

Ich konnte es kaum fassen und bin sofort hingefahren. Nennt man wohl Glück im Unglück. Den Schlüssel hatte ich wieder.

Und damit auch das Typenschild. Und ja, das Typenschild hat eine längere VIN und ja, sie fängt, wie von meinem TÜV Prüfer gesagt mit “CLN” an. Bingo! Und tatsächlich: Die Nummer in der Karosserie und am Rahmen sind kürzer, als die auf dem Typenschild:

Na dann gleich einmal wieder zu der FB Gruppe, was die längere Nummer aussagt.

Tatata: Ich habe einen Chevrolet LUV, Baujahr 1980, 2WD mit normaler Pritsche. Und dass die eingeschlagenen Nummern kürzer sind, ist wohl auch normal.

Als ich sonntags in der Werkstatthölle war, konnte ich mir den Wagen etwas näher ansehen. Witzig finde ich die Botschaften an der Beifahrertür.

Was EFT30210 bedeuten soll? Ich weiß es nicht. Ich vermute, das ist der Farbcode des nachträglich lackierten orange.

Und es ist erstaunlich, wo die Karosserie überall rostet. Durchgerostete B-Säule? Hatter beispielsweise.

Erstaunliches auch im leeren Motorraum.

Wer sich fragt, was das für komische Stangen sind unter “A” – das ist die Drehstabfederung der Vorderachse. Die komische Umleitung des Stahlseils unter “B” ist übrigens das Handbremsseil.

Eine Idee ist es, den Bock auf Bremsen vom Opel Frontera umzubauen. die können mehr ab und sind in Deutschland besser verfügbar. Also sehen wir uns mal die Bremsen an. Hinten hat er Trommeln.

Zumindest auf den ersten Blick sieht das ähnlich aus, wie die vom Frontera, besonders, wenn man das Mittelteil betrachtet.

Das könnte passen. Ob das auch vorne so ist? Kommt eben auf die Aufnahme der Bremsscheibe an und auf den Abstand der Bremssattelhalter.

Da muss ich demnächst einmal genau messen und an einem Frontera vergleichen.

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