Die Temperatursturz Veterama

So eine Veterama habe ich vom Wetter her noch nie erlebt. Es gab wirklich schlimmere Veteramas vom Wetter, aber keine so chaotische von den Temperaturen wie diese.

Ich war diesmal schon Freitagvormittag angereist. Freitags kann man ab Nachmittag mit einem teuren Sonderticket auch schon als Besucher rein und das kann sich auch als Verkäufer lohnen – wenn denn der Stand steht. Das denken sich aber auch viele Händler. Entsprechend lang dauert es, dass man auf den Platz kommt.

Aufregen lohnt nicht, auch wenn Freunde von unserem Gemeinschaftsstand eine halbe Stunde nach mir anreisten, aber vor mir drin waren, weil die Ordner das mit dem gleichmäßigen Hereinlassen der Schlangen nicht wirklich draufhatten.

Gab Leute die lautstark wurden am Einlass – aber das bringt ja nix. Die sehen ja nicht, wie lange der einzelne steht. Ich brauchte fast 1,5 Stunden auf den Platz.

Kaum drin angekommen, hieß es eben den Stand aufbauen.

Der Freitag war hochsommerlich – im Oktober. Und bei der Veterama geht es mir wie vielen anderen nicht nur ums Verkaufen, sondern auch um das Gemeinschaftliche. Grillen, Biertrinken, Benzingespräche… Als ich abends eine Runde drehte, dachte ich mir: ziehste mal einen Hoodie übers T-Shirt. Es ist Oktober. Den zog ich aber schnell wieder aus, das war einfach zu warm. Wir saßen am Ende zu viert noch bis zwei Uhr nachts zusammen im Catering Bereich unseres Gemeinschaftsstands. Auch nachts nur im T-Shirt.

Mollig warm auch zum Schlafen, das war aber schwer, denn nachts kam dann ein Sturm. Am Samstagmorgen war mein Pavillon versetzt. Ursprünglich stand der press an dem Hänger.

Ich konnte einigermaßen schlafen, andere retteten nachts Pavillons, zurrten unzählige Kabelbinder fest, tapten mit Gaffa Pavillons zusammen. Mit mehr oder weniger Erfolg – einige Pavillons hat es komplett zerlegt.

Ziel für mich war bei der Veterama wieder einmal Masse abbauen. Das macht man u.a. mit Kracherpreisen.

Manches setzte ich sonntags noch weiter runter. Hauptsache weg. Und Kleinvieh macht auch Mist. Ich kaufe gerne günstig ein – bei Sachen, die ich einfach weg haben will, ermögliche ich das auch anderen.

Auf der Veterama sind viele Schrauber unterwegs. Da dachte ich mir: Vielleicht ergibt sich dadurch der eine oder andere Kontakt. Also klebte ich Schilder an die Windschutzscheibe des Pirat.

Zwei, drei Visitenkarten habe ich zu dem Thema dann auch verteilt. Und da der Pirat auch SEHR oft fotografiert wurde – vielleicht kommt da auch noch etwas nach.

So ab und an passieren dann kuriose Geschichten. So waren zwei Geschwister bei mir am Stand, vielleicht so 12-14 Jahre alt, die wirklich lange meinen Stand durchkramten und sie letztendlich für ein paar Fuzzi Dices entschieden. Ich dachte mir: 3€ – das deckt der Taschengeldparagraph ab. Kannste bedenkenlos verkaufen auch wenn die Eltern nicht dabei sind. Als die dann aber einen 50€ Schein zückten, klappte mir doch ein wenig die Kinnlade herunter.

Oder der Typ, der meine olle Schwingfeuerheizung kaufen wollte. Das Ding taugt durchaus dafür eine kleinere Werkstatt in kurzer Zeit aufzuheizen. Er fragte, ob sie ausreicht als Standheizung in einem T3 Bus. Also wenn er eine Sauna will…

Der Samstag war nicht ganz so warm, aber durchaus angenehm. Für den Vormittag war Regen angesagt. Es kamen glücklicherweise nur ein paar Tröpfchen, kaum ernstzunehmend.

Es war etwas los, aber gefühlt waren es weniger Besucher, als in den letzten Jahren. Von unserer Truppe fehlte dieses Jahr der Chefgriller “Fritte”, den Job übernahm Daniel. Mit Daniel machten wir aber einen Kardinalfehler: Wir haben ihn am Freitagabend bis zum Ende mit dabei. Ihn und u.a. eine Flasche Jägermeister Scharf. Und da er keinen Stand hatte, hat er dann am nächsten Tag den Schlaf nachgeholt – und uns fehlte das Mittagessen.

Das machte Daniel aber am Abend wett – es gab die traditionellen Rollbraten mit Folienkartoffeln.

Und das hat er echt super hinbekommen.

Die Nacht war schon deutlich kälter. Da wir aber 85€(!) für den Stromanschluss zahlen, hatte ich keinerlei Probleme damit, nachts einen kleinen Heizlüfter in meinem Hänger anzustellen. Als ich am Sonntagmorgen zum Toilettenhäuschen kam, traute ich meinen Augen nicht, als ich das Outfit der Toilettenfee sah.

Ja, genau SO hat die die Toiletten geputzt. Ich denke nicht nur mich hat das irritiert.

Der Sonntag sollte trocken werden. Regenwahrscheinlichkeit 0% und das in jeder WetterApp. Was einen kurzen aber sehr heftigen Regenschauer nicht abhielt das Maimarkt Gelände heimzusuchen. Was eine Scheiße. So etwas verscheucht Besucher. Gegen Ende des Marktes ging die Temperatur noch einmal schlagartig herunter und Wind kam auf. Noch ein Regenschauer? Wir fingen fast panikartig an einzupacken, damit wir das inzwischen getrocknete auch trocken heimbekommen.

Der Regen blieb aus. Ich packte letztendlich wieder im T-Shirt ein, als die Sonne rauskam. Angenehm warm.

Was ich als eine echte Sauerei empfinde: Wir zahlen echt nicht wenig für unsere Stände. Um 16 Uhr endet der Markt. Aber da hat man ja seinen Stand noch nicht abgebaut. Aber sie schlossen mit dem Markt auch die Toilettenhäuser. Ernsthaft – was soll das? Man stellt die Darmtätigkeit ja nicht zum Marktschluss ein. Und nach dem Abbau Hände waschen? Ging dann auch nicht.

Ich brauchte dann über eine halbe Stunde, um vom Platz zu kommen. Absolutes Verkehrschaos. Gestern war auch Altautotreff in Darmstadt, da wollte ich noch vorbei. Ich schaffte es erst gegen 18 Uhr und als ich dort ankam, brauchte ich eine Winterjacke – es war tierisch kalt in Darmstadt und löste sich deshalb auch schon wieder auf. Ich traf gerade noch zwei Autos an. Und die Fahrer verabschiedeten sich komplett durchgefroren gerade. Und das zwei Tage nachdem wir um 2 Uhr nachts noch im T-Shirt am Biertisch gesessen hatten…

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