Veterama, Wetterdrama. Das Wortspiel liegt leider auf der Hand. Am vergangenen Wochenende fand nach zweijähriger Abstinenz wieder eine Veterama in Hockenheim statt. Ich hatte ja schon berichtet, dass ich mich darauf vorbereitet hatte. Am Freitagmorgen ging es dann los in Richtung Hockenheimring. Früher war ich freitags noch nicht so aktiv. Aber die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt – es gibt tatsächlich einige Käufer, die nur freitags kommen und freitags gehen gebrauchte Ersatzteile am besten.
Konzept für mich bei der Veterama war diesmal und wird wohl auch bei den nächsten Veteramas sein: Volumen abbauen. Ich hab VIEL zu viel Schrott angesammelt in den letzten Jahrzehnten. Ein cooler Fundus ist gut, dazwischen stapeln sich auch immer wieder Teile, die ich nie wieder brauchen werde. Also mit wachem Auge durch die Werkstatt und sortieren im Kopf, ob man es jemals wieder brauchen wird.
Am Freitag war T-Shirt Wetter. Es fiel aber auch auf: Nicht alle Stände waren besetzt, Da hatte ich mehr erwartet nach der Durststrecke. Unser Gemeinschaftsstand ist auf zwei Reihen aufgeteilt und immerhin waren wir diesmal 6 Stände plus Catering in unserem Veterama Gemeinschaftsstand.
In der Nacht zum Samstag fing es da an zu regnen. Es war auch die eine oder andere Windböe dabei. Ich war froh, inzwischen einen etwas besseren, massiveren Pavillon zu haben. Dem machte das wenig aus. Beim Aldi Pavillon, von Christian, der neben mir stand, hat der Wind die Seitenteile in der Nacht mehrfach abgerissen.
Und dann regnete es und regnete es bis zum späten Nachmittag. Fatalerweise regnete es bei vielen Besuchern daheim nicht, so dass der Regen so einige Besucher unerwartet traf. Ich hatte ein paar Regenponchos dabei. Die erwiesen sich in der Situation als Kassenschlager. Ich hätte die wohl auch zu Wucherpreisen verkaufen können. Samstag ließ ich auch einiges Im Auto, weil nass hätte ich das wegwerfen können.
Samstagabend ist bei uns immer wieder das kulinarische Highlight. Da gab es Spanferkelrücken mit Folienkartoffeln. Einfach lecker.
Ich habe auf eine Klappmatratze in dem geliehenen Kastenanhänger gepennt. Als ich dann nachts zum Schlafen in den Hänger kam der Schock: Eigentlich ist der Anhänger wasserdicht. Aber der stetig anhaltende Regen fand dann doch einen Weg ins Innere – ausgerechnet auf das Kopfkissen und meine Matratze. So eine Scheiße. Glück im Unglück: Zu meiner Veterama Ausstattung gehört eine Bundeswehr Decke, die ich mir einmal aus Verzweiflung bei einer besonders kalten Veterama zugelegt hatte. Und die ist tatsächlich wasserdicht. Also die über die Matratze und das Kissen und dann ging es.
Sonntag wurde das Wetter dann besser. Zwar drohte laut Wetterradar gegen Nachmittag wieder Regen, der blieb aber aus.
Prämisse Volumenabbau: Am Sonntag machte ich dann einen großen Haufen mit Sachen zum Verschenken. Auch wenn die Sachen einen Wert hatten: Raus damit! Und da ging noch einiges weg davon. Ich sehe das inzwischen so bei einigen Dingen: Lieber jemanden eine Freude bereiten, als jahrelang als Klotz am Bein weiter mitschleppen. Die Werkstatthölle ist ja gar nicht soooo klein, aber sie platzt eben aus allen Nähten. Und es haben auch jahrelang Leute bei mir Teile abgegeben, die sie nicht mehr brauchten. Einige davon konnte ich wirklich gut gebrauchen, einige gut verkaufen. Andere wiederum lagen auch bei mir wie Blei…
Gekauft habe ich fast gar nichts diesmal. Ich habe mir selbst ein Kaufverbot auferlegt und es konsequenter als sonst umgesetzt. Ich habe mir nur Gummiauflagen gekauft für die Scherenhebebühne, die ich irgendwie immer verbummle in meinem Chaos. Wer macht die denn auch immer in schwarz, dass die optisch nicht auffallen? Eine billige Autoantenne habe ich für den Pirat noch geschenkt bekommen, das war es dann auch schon.
Es war aber trotz dem Wetter ein tolles Wochenende. Viele Leute wieder getroffen. Das eine oder andere nette Gespräch geführt. Schön unter allen beteiligten gefrotzelt, gegrillt, Sachen losgeworden und dabei auch noch ein paar Euros mitgenommen. Vielen haben sich auch gefreut, den Pirat einmal live zu sehen, den sie von Facebook kennen und es gab auch ein paar Leute, die sich als Blogleser geoutet haben und sich für meine Berichte bedankt haben. So ein kleines Schulterklopfen tut auch gut. Nur die Einnahmequelle, die ich mir am Sonntag ausgedacht hatte, funktionierte irgendwie nicht.
Vielleicht sollte ich da das nächste Mal eine Spardose dazustellen 😉
Das wird daran gelegen haben, das nicht klar ist, ob man für den Euro einen Spruch bekommen hätte, oder einen hätte abgeben dürfen.
Haha, ja, das hab ich mich auch gefragt. 🙂 Aber bei mir lags dann vor allem daran, dass ich zu sehr beeindruckt war, Wagen (und Besitzer) mal in Echt zu sehen. Auch wenn, oder vielleicht auch weil ich die Geschichten schon seit Jahren verfolge, war es echt nochmal ne andere Qualität, die einzelnen Details zu den Geschichten wirklich mal zu sehen, sei es das Cockpit, die gerettete Paula oder so eine dumme Sache wie die reparierte Stoßstangenecke. Und das dann alles auf einmal an einem Auto, das ich gefühlt besser kenne als meine eigenen… Dumme Sprüche sind mir da echt vergangen und ich hätte auch keine hören wollen, obwohl ich die sonst sehr schätze. 🙂
… oder ob man für einen (passenden) Spruch einen Euro erhält … ??