Ich lass es ja schon gerne ausarten…

Ich bin ja gerade dabei, die Werkstatthölle wieder auf die Reihe zu bringen. Und ich fange von hinten an. Und als ich so die Ecke um das Waschbecken freigeräumt hatte, dachte ich: Das sieht schon sehr unhygienisch rund um das Waschbecken aus. Liegt eben daran, dass das Waschbecken viel zu klein ist und das Dreckswasser eben an die Wand spritzt, wenn man sich die Hände wäscht.

Also dachte ich: Packst Du einfach so einen Rest Vinyl-Bodenbelag an die Wand, den kann man immer mal abwischen. Also organisiert. Dazu musste natürlich am besten das Waschbecken ab. Aber wenn das ab ist, dann könnte man doch auch statt dem Miniwaschbecken ein Ausgussbecken montieren. Dann kann man auch mal einen Eimer oder Kanister unter den Hahn stellen. Aber ich hab ja keine Wandarmatur. Mein Wasserhahn ist bisher am Waschbecken und an so einem Ausgussbecken ist kein Platz für die Montage eines Wasserhahns.

Weiterdenken: Da könnte ich doch einfach eine Küchenspüle nehmen. Ist zwar nicht genug Platz in der Ecke, aber die kann man ja kürzen. Dann könnte man auch mal Geschirr abwaschen, oder nicht ölige Teile waschen.

So Küchenspülen liegen immer mal auf dem Sperrmüll, also da sind oft welche über. Ich stellte mal eine Suchanfrage in eine „Free Your Stuff“ Gruppe bei Facebook und bekam gleich mehrere Angebote. Ich fuhr zu einem netten Paar hin, die gerade die Wohnung des verstorbenen Vaters räumen. Sie wollten die ganze Küche verschenken – außer den Elektrogeräten sind sie sie nicht losgeworden. Wenn ich die Spüle an dem Tag hole und selber ausbaue, kann ich sie haben. Also hin und mit einem Stück Arbeitsplatte rausgerissen.

Armatur mit dabei – leider eine Hochdruckarmatur, ich brauche eine für Niederdruck – und auch das Ganze Siphon Gedöns. Natürlich für umme – einen Tag später wäre das auf den Sperrmüll geflogen. Die beiden haben sich gefreut, dass das jemand noch verwendet und nicht sinnlos entsorgt wird. Ja, ich spare gerne, aber ich finde das auch nachhaltig. Wieso eine neue?

In der Werkstatthölle musste ich erst einmal das alte Zeug abschrauben. Dauerte länger als gedacht, weil ich Schrauben aufbohren musste, weil die festgerostet waren. Und dann ging es an den Unterbau. Als rechte Auflage verwendete ich die an der Wand festgeschraubte Werkbank. Ich hatte ein Reststück Balken. Ich habe mit der Wasserwage gearbeitet und musste vorne Unterbauen.

Der Werkstattboden ist schon extrem abfallend bei mir. Bei der Werkbank ist mir das wirklich egal, bei der Spüle wäre es doof, wenn dann das Wasser nicht abläuft. Als Auflagen nahm ich Dachlatten, die ich mit Winkeln anschraubte.

Ich hab dafür wirklich nichts eingekauft. Das war alles noch von meinem Vitrinenbau in der Wohnung übrig.

Meine Spüle mit dem Arbeitsplattenausschnitt war natürlich viel zu groß. Also habe ich gemessen und ausgesägt und weggeflext.

Für die vordere Ecke habe ich erst einmal eine Pappschablone gemacht, um den Winkel richtig hinzubekommen.

Eingesetzt – ja, passt!

Die hintere Ecke war schon SEHR wabbelig. Ich habe die abgeflext und auch noch ein eine Dachlatte untergefüttert. Damit da kein Wasser herunterläuft, werde ich später noch mit Kennzeichen arbeiten. Die werde ich noch festschrauben und mit Silikon abdichten.

Kennzeichen haben den Vorteil, dass sie nicht rosten genau wie das Edelstahl der Spüle.

Die Platte habe ich noch nicht festgeschraubt. Nicht nur, weil mir die kurzen Holzschrauben ausgegangen sind. Ich hatte inzwischen eine Niederdruck Armatur ebenfalls kostenlos angeboten bekommen. Und die kann man viel besser bei ausgebauter Platte einbauen.

Den Vinyl-Bodenbelag werde ich erst verkleben, wenn ich die Platte montiert habe – nicht, dass sonst der Platz nicht mehr reicht, die Platte reinzukippen. Zugeschnitten habe ich das aber schon einmal. Das klemmt aber nur für das Bild so drin.

Wie man auf dem Bild auch sieht, habe ich die vordere Dachlatte verblendet. Das ist eine zurechtgeflexte Einstiegsleiste von irgendeinem Maserati. Die habe ich mal auf einer Veterama für ganz kleines Geld mitgenommen, wenn ich sie nicht sogar geschenkt bekommen habe.

Auf dem Heimweg barg ich noch die Armatur.

Ich denke, die neue Spüle bringt wirklich einen wirklichen Mehrwert für die Werkstatthölle.

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