Millimeterweise nach vorne…

Ich hatte letzten Freitag eine Diskussionsrunde zum Thema Bremsen am ColdRod. Das hat zwar allen noch Zeit, aber es ist ein Problem, das mir immer wieder in den Kopf kommt. Das Projekt soll ja an der Hürde nicht scheitern. Lars hatte zwischendrin gesagt, er wolle sich erst einmal um seine Prüfungen in seinem Studium kümmern, was ich ja respektiere. Prioritäten im Leben. Aber da er von sich aus sich wieder meldete, habe ich das genutzt.

Zwischenstand war, dass ich eine Bremse vom Mercedes Vito W638 besorgt hatte, die nicht Plug&Play passt, aber schon besser, als alles andere zuvor.

Was überhaupt nicht stimmte, ist der Abstand vom Sattel zur Scheibe. Ich dachte, vielleicht kommen wir weiter, wenn wir vom Bremssattelhalter einfach etwas wegnehmen. Dick genug sollte er an der Stelle sein.

Erschien zunächst als gute Idee. Wobei das wirklich arschknapp werden würde. Aber es war schon gut, dass wir da zu zweit drüber gegrübelt haben und alle Eventualitäten durchgegangen sind.

Es geht ums Verrecken nicht. Was wir anfangs nicht bedacht hatten: Es sind bei dem Sattel relativ abgenutzte Bremsbeläge bei. Neue Bremsbeläge sind dicker. Deutlich dicker. Und ich wollte da schon neue draufpacken.

Wir spielten so einige Ideen durch. Einige meiner Ideen sind technisch nicht realisierbar. Ich ging davon aus, evtl. den Achsschenkel zu ändern und dann kam eine Idee: Der Achsschenkel besteht ja aus mehreren miteinander verschraubten Elementen.

Ein Einzelteil dient ausschließlich dafür, daran den Bremssattelhalter anzuschrauben. Mit der Spur etc. hat der nichts zu tun.

Und natürlich legt der fest, wo der Bremssattel steht.

Abändern kann man diesen Halter nicht. Das ist Guss und auch würde sich sicherlich der TÜV nicht auf eine Schweißnaht einlassen. Vollkommen zu Recht. Es geht ja nicht darum, das einfach nur irgendwie dranzufummeln. Es geht hier um die Sicherheit. Sowohl von mir als auch den anderen Verkehrsteilnehmern.

Aber was wäre, wenn man einen neuen Halter aus hochfestem Stahl CNC Fräsen lassen würde? Also den Halter nach hinten verlängert?

Ich habe die Idee meinem TÜV Prüfer vorgestellt. Er sagt jetzt nicht grundsätzlich nein. Aber er will da nicht nur ein Materialgutachten. Nein. Er will auch etwas Schriftliches, ob und wie weit sich die Verlängerung auf die Hebelwirkung auswirkt. Das habe ich noch nicht. Lars macht sich dazu Gedanken.

Das ist natürlich keine Schikane vom TÜV. Bei Sicherheit keine Experimente nach dem Motto: Wird schon irgendwie gut gehen.

Ich wollte zu der Frage auch einmal Kay ansprechen, mit dem ich vor 19(!) Jahren einmal über die frühere Version des Rods gesprochen hatte. Das ist eigentlich dessen Spezialgebiet. Er hatte mir damals Berechnungen gezeigt, wie er die Bremsen an seinen zwei Ford Taunus V8 dem TÜV gegenüber argumentiert hat. Leider sind meine Kontaktdaten zu ihm veraltet.

Sein gelber Knudsen Taunus V8, war damals nur sein Versuchsträger, er war am Bau des für ihn perfekten V8 Taunus ohne jegliche Kompromisse. Hier Bilder von dem ersten Taunus von 2017, als er schon min. 2x den Besitzer gewechselt hatte:

Hat einer aktuelle Kontaktdaten von Kay? Also nicht von den Nachbesitzern des Taunus, soweit bekannt habe ich die bereits angeschrieben. Die Mailadresse, die ich habe, ist leider veraltet.

Die Anfertigung der Halter – wenn denn der TÜV zustimmt – muss ich erst einmal auf die lange Bank schieben. CNC Fräsen ist teuer und ich habe dafür einfach gerade kein Spielgeld dafür zur Verfügung. Aber dieser Blog hilft ja auch beim Netzwerken. Hat jemand Connections zum CNC Fräsen – eventuell eine Firma, die da etwas sponsern gegen Aufmerksamkeit im Blog / Insta /TikTok könnte etc.? Hat jemand von Euch Erfahrungen mit der Berechnung der Kräfte und was das aushalten müsste an der Stelle? Könnte ja sein, dass einer von Euch in so einem Betrieb arbeitet, oder jemanden kennt, der jemanden kennt…

15 thoughts on “Millimeterweise nach vorne…

    1. Interessanter Denkansatz.
      Die Scheiben hatte ich nicht auf dem Schrm, weil sie nicht exakt 260mm Durchmesser haben, aber 261mm machen das Kraut nicht fett. Ich diskutiere das mit Lars. Hauptproblem wird sein, dass der Bremsbelag zwischen Nabe und Bremsscheibe kommt. Und ob da ohne Topf noch genug Platz bleibt, muss ich messen. Da fehlen dann 13mm gegenüber der bisherigen Scheiben.

      Ebenso sind die Kia Scheiben 2mm dicker, muss man sehen, ob die Bremszange weit genug öffnen. Das Mittelloch ist zu groß, aber vielleicht hilft da ein Zentrierring. Eiern sollten sie nicht.

      Distanzscheiben werden nich fällig, da das HINTER der Nabe verschraubt wird.

      Wir diskurieren das durch. Danke.

      1. I-ch habe beim Brakequide nur nach der Höhe gesucht und mir dann Scheiben mit dem etwa passenden Durchmesser gesucht.

        -Man kann von den neuen Bremsbelägen auch je 1mm abfäsen dann passt die Zange über die Scheibe. (Die Vito 638 Scheiben sind doch 22mm dick, oder?)

        Es gibt auch noch eine etwas größere und schmalere Scheibe:

        https://www.autodoc.de/hella/10409522?srsltid=AfmBOoqsmCjzKeGRkP01tcUmnHqACFupqULn6O9wRTliDF_phycgn2xe

        Wenn du im Bremssattel noch etwas Luft nach außen hast vielleicht eine Alternative, ansonsten passend abdrehen.

        -Der Vito-Bremssattel wird eine größere Gesamtbreite (von der Anschraubfläche bis zur Vorderkante) haben als der LUV Sattel. Wahrscheinlich soviel das er an der Felge schleifen würde.
        Deshalb können Distanzscheiben nötig werden.

        1. Ich war immer noch nicht in der Werkstatthölle, um den Abstand zwschen Nabe und Bremsscheibe zu messen. Damit steht und fäll es, ob Deine Idee überhaupt funzt.
          Die zuletzt rausgesuchten Bremsscheiben taugen nicht. Nicht wegen dem Durchmesser, sondern weil der Lochkreis zum Anschrauben nicht hinhaut. Die Bremsscheibe hat einen Lochkreis für die Befestigung von 6×108, ich brauche 6×102. Und da die Bremsscheibe zwischen den Löchern ausgespart ist, kann man keinen versetzten Lochkreis bohren.

          1. Moin!
            Auf einer Fräse kann man die Befestigungsbohrungen nach innen zu Langlöchern erweitern. Genug Fleisch sollte vorhanden sein, sind ja nur drei mm pro Loch.

            Wenn du wieder in der Hölle bist kannst du ja mal die Sachen ohne die Bremsscheibe zusammenstecken. Also die Nabe auf den Achsschenkel, den Vitosattel an den Halter schrauben und den dann maximal aufdrücken. Also den Bremszylinder auf den Schiebestücken bis ganz an den Sattelhalter randrücken. Dann siehst du ja schon wo du vorne rauskommst. Ob du mit dem Bremszylinder über die Anschraubfläche für die Felge kommst und wieviel. Und ob du auf derAußenseite schon mit dem Bremsbelag an die Nabe kommst.

            Wenn das alles knapp wird muß man anfangen die Millimeter zu suchen:

            -Eventuell kann man die Nabe auf dem Achsschenkel etwas nach Außen rücken, in dem man hinter das Innere Lager eine Distanz legt.

            -Möglicherweise kann man von den Anschraubfächen des Bremssattelhalter am Achsschenkel noch 1-2mm wegnehmen

            -20mm Bremsscheibe anstatt der 22er

    1. Dass die so etwas fertigen ist klar. Hatte auch schon Kontakt mit ihnen. Ist die Frage, ob sie als Sponsor auftreten würden. Das würde ich noch einmal konkret abfragen, wenn ich die CAD Zeichnungen habe. Wenn nicht, sind die dann vermutlich zu teuer.

  1. Hallo Kle,
    die Firma Salzmann macht für den Scirocco Adapter, dass man dort auf dem Achsträger G60/VR6 Bremssättel vom Corrado montiert bekommt. Das ist im Grunde einfach ein Flacheisen, wenn ichs recht in Erinnerung hab, 1-2cm dick, mit vier Löchern drin. Zwei näher beieinander liegende, dort wird das Flacheisen an den Achsträger geschraubt und zwei weit voneinander liegende Löcher, durch die von der anderen Seite dann der G60/VR6 Bremssattel verschraubt wird. Hatte damals ein Gutachten, die können Dir ja vielleicht zumindest irgendwelche Argumentationen liefern, eventuell reichen die Deinem TÜVler ja…

      1. Der Halter ist nicht aus Guss.
        Das ist ein Gesenk-Schmiedeteil, genauso wie der Achsschenkel.
        Evtl kann man einen passenden Halter schmieden (lassen) und den dann
        passend mechanisch (CNC) bearbeiten.
        Aus einem vollen Stahlblock gefräst halte ich hinsichtlich der Festigkeit für keine gute Idee.
        Stichwort unterbrochener Faserverlauf.
        Der Aufwand, so ein Teil aus dem Block zu fräsen, ist meiner Meinung nach utopisch.

        1. Ob das jetzt Guss oder ein Gesenkschmideteil ist, lassen wir einmal dahingestellt.
          Lars kann das an seiner FH (er studiert Mechatronik) berechnen, welche Kräfte an dem Teil maximal anliegen. Danach würde er das Teil erst einmal grob im CAD konstruieren und sehen, ob es ausreichend dimensioniert ist.

  2. CNC hin oder her, ich würde die Adapter erst mal aus Sperrholz bauen. Das ist fest genug um alles zusammen zu schrauben.
    Dann bist Du sicher das das beim Lenken und Federn nicht irgendwo im Weg ist.
    Wenn das passt dann kannst Du beruhigt die Metallfertigung angehen.

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