Nebelmaschine

Ich wollte den Motor erst einmal vernünftig komplettieren, bevor ich einen Startversuch unternehme. Und es fing gleich gut an. Ich habe im Pirat eine Öldruckanzeige. Die hatte schon ein Vorbesitzer eingebaut. Und natürlich braucht die einen Geber. Da der Platz nicht ausreichend ist, ist der mit einem Winkel versehen.

Also den normalen Geber ab und das Anschrauben mit einer Hohlschraube. Ich habe gar keine Kraft drauf gegeben, da machte es KNACK. Die Schraube ist abgerissen.

Glücklicherweise bekam ich den Rest problemlos wieder aus dem Zylinderkopf. Mit etwas Druck ohne zu hämmern ging eine Vielzahnnuss in die Bohrung und ich konnte den Rest rausdrehen.

So eine Spezialschraube habe ich natürlich nicht. Was tun? Also ich wollte wenigstens die Kontrollleuchte für den Öldruck haben, bis ich so eine Schraube habe oder eine andere Lösung. Also alten Geber wieder rein und das mit Quetschverbindern zusammengefummelt.

Natürlich habe ich das noch isoliert.

Dann Hosenrohr angeschraubt, Kühler und Ladeluftkühler reingesetzt, eben alles, was noch so fehlte. Beim Anschließen der Schläuche stutzte ich zunächst. Da war ein Anschluss zu wenig – irgendwo musste der Ausgleichsbehälter angeschlossen werden. Aber da war kein freier Anschluss mehr am Motor.

Des Rätsels Lösung: Der Motor stammt ja nicht aus einem Passat, sondern aus einem Audi 90. Der hat das offenbar anders angeschlossen. Aber ich hatte ja noch alle alten Schläuche vom alten Motor. Einen Schlauch vom Motor ab und dafür einen verzweigten Schlauch rein und das Problem war gelöst.

Dann war irgendwann der Moment – Batterie angeschlossen und der erste Startversuch. Und was war? Der Motor sprang nicht wirklich an.

Ich hatte einen Verdacht, woran das liegt: Wahrscheinlich ist dir Pumpe verharzt nach der Standzeit. Hatte ich beim letzten Motor auch. Schauen wir mal, ob Diesel an den Einspritzdüsen ankommt. Also die Leitungen an den Einspritzdüsen abgeschraubt und georgelt. Normal müsste da der Diesel spritzen. Tat er aber nicht. Da kamen quasi nur ein paar Tropfen raus.

Wie war das das letzte Mal? Ich hab eine elektrische Spritpumpe dazwischengeschaltet und die eine Zeit lang mitlaufen lassen. Nur wo hab ich die, die ich damals benutzt hatte? Ich hab sie einfach nicht wiedergefunden. Aber ich hab eine Pumpeneinheit von einem Polo Schlachter gefunden.

Also die vom Rest getrennt und erst einmal mit WD40 eingesprüht. Den Tipp habe ich von meinem KFZ Elektriker bekommen. Und dann provisorisch drangefummelt. Nachdem durch den Druck der Schlauch abplatzte, machte ich einen Schalter dran. Und siehe da – der Motor lief!

Schaltete ich die Pumpe zu, drehte der Motor hoch. Gas geben funktionierte aber nicht. Und es qualmte wie Hulle, der Pirat als Nebelmaschine.

Ich musste echt raus aus der Werkstatthölle es war unerträglich. Fast keine Sicht und gesund ist der Qualm sicher auch nicht.

Und er verzog sich nicht, obwohl ich das Tor offen hatte. Kein Wind. Ich dachte Schade, dass ich keinen Ventilator in der Werkstatt habe, um da etwas Luftzug zu schaffen, um den Qualm rauszubekommen. Und je mehr ich drüber nachdachte – na klar habe ich Ventilatoren: Kühlerventilatoren. Also improvisierte ich ein wenig, was auch tatsächlich einigermaßen funktionierte.

Doch jetzt mal drüber nachgedacht: Was ist jetzt mit dem Motor los?

Ich habe so meine Theorien. Leider kamen mir einige der Gedanken erst bei der Heimfahrt.

Also erst einmal: Der Druck der Polo Pumpe ist viel zu hoch, sie drückt viel zu viel Diesel in die Düsen. Daher der Qualm. Also das hoffe ich, dass daher der Qualm kommt und der Motor keinen Schaden hat.

Schalte ich sie aus, kommt wahrscheinlich zu wenig Diesel durch die Polopumpe, dass das vernünftig läuft. Vielleicht ist das alles schon frei? Ich Depp hätte es ohne Pumpe probieren sollen, nachdem er an war.
Das ist meine Theorie. Im nächsten Schritt probiere ich es ohne die Polopumpe. Bin aber für Lösungsansätze dankbar. Plan B ist am Ende, die ESP vom alten Motor draufzusetzen. Dazu fehlt mir aber wieder einmal Werkzeug, um den Einspritzzeiten einzustellen…

6 thoughts on “Nebelmaschine

  1. Ich denke mal die Pumpe ist fest, hätte gleich die andere dran gebaut, 4 Schrauben zusätzlich beim Zahnriemen wechseln und dafür wäre das mit den Glühkerzen schneller gegangen.

    Hatte das schon bei einer VP 37, kam erst nicht hoch und dann ging der Motor durch…

  2. er Diesel hat keine Drosdelklappe, bei mehr kraftstoff ginge einfach die Drehzahl hoch. Noch dazu schafft sone Benzinpumpe nicht ansatzweise 100 Bar und mehr.

    Da ist einfach der Regler in der Pumpe verharzt.

    Mach die Elektrische pumpe richtig fest, das da nix abspringt.
    Saugschlauch vom Turbo so legen, dass du schnell drankommst um den zuhalten zu können falls der Motor durchgeht.

    Dann lässte den so wie er läuft warm werden und immer wieder den Gashebel bewegen, und mit nem Prellhammer auf die Pumpe klopfen.

    Entweder normalisiert sich das langsam um es funzt oder eben nicht. Ne Stunde würde ich ihm geben.

    Hier hats geklappt.

    https://youtu.be/YTtnOLJi3Bw

    So ab Minute 13 ist dein ist zustand.

      1. 2. Video irgendwie übersehen.

        Also, die Flügelzellenpumpe ist verharzt, darum dreht er ohne die elektrische Pumpe nicht hoch, weil er nicht genug Kraftstoff bekommt. Die kann und wird sich jedoch irgendwann schlagartig befreien.

        Die Qualmerei geht ziemlich sicher auf n verharzten Regler, das hochdrehen entweder auch, oder das Gashebel ist nicht richtig aufgesetzt. Ich denke aber mal, der war nicht runter von der Welle oder?

        Ich geh mal von vergrießgnaddelung aus, da gilt das was ich schon schrob. Da er aber ja gerade sehr drehfreudig ist, mach den Schalter an den Absteller, dann kannst du damit die Drehzahl im Zaum halten während du versuchst die Pumpe wieder zur vollständigen Mitarbeit zu überreden.

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