Wie testet man eine ausgebaute Einspritzpumpe?

Natürlich könnte man die mechanische Bosch Diesel Einspritzpumpe auf einem Prüfstand laufen lassen. Aber wer hat den privat schon? Und Firmen verlangen dafür natürlich zu Recht Geld. Eigentlich gehe ich davon aus, dass meine Reserveeinspritzpumpe für den Pirat läuft. Sie stammt ja von einem laufenden Motor – aber eben von einem vor Jahren das letzte Mal gelaufenen Motor. Deshalb wollte ich etwas mehr Gewissheit, ob sie nach der Standzeit noch funktioniert, bevor ich sie einbaue.

Ich hatte die ESP ja schon in den Schraubstock eingespannt und mit Petroleum eingeweicht. Das sollte die Verklebungen vom alten Diesel lösen. Das hatte ich aus VW T3 Foren, auch wenn meine Pumpe ja für einen 32B ist. Das sind dieselben Dieselpumpen, genau wie in auch dem Golf 1 und 2. Auch hatte ich einen Adapter für die Bohrmaschine gebaut, um sie anzutreiben. Der taugte aber nicht, weil er nicht zentriert genug war. Das vibrierte wie Hund. Die Lösung: Eine M12 Langmutter und eine abgesägte Schraube. So ist das die gerade Verlängerung der Antriebswelle der ESP.

Glücklicherweise schafft meine “neue” Bohrmaschine (4,50€ auf dem Flohmarkt) die Aufnahme der 12mm Schraube, der Akkuschrauber schafft es nicht, aber der ist auch nicht kräftig genug für den Antrieb der ESP.

Den Leerlaufabsteller versorgte das Labornetzteil, was brauche ich noch zum Testen? Ja genau: Sprit. Später kommt Diesel durch die Pumpe, aber ich nahm noch einmal Petroleum, um die Pumpe zu spülen. Ich brauchte keine große Menge, also Schlauch dran und einen Trichter damit verbunden. Der Schlauch klemmte gut im Trichter, etwas Isolierband dichtet es ab. Klar, das ist nicht spritresistent, aber es ist ja nur zum Testen. Wenns danach undicht wird? Egal! Ich habe sogar billige Schläuche aus dem Baumarkt genommen, weil ich keine hochwertigen Spritschläuche dafür zerschneiden wollte.

Damit die Pumpe nicht zu lange Ansaugen muss, nutze ich die Schwerkraft und hängte den Trichter höher als die Pumpe. Irgendein Rest Spanplatte, Schraube, reicht.

An die Anschlüsse steckte ich erst einmal durchsichtige Schläuche zu Konservengläsern. Das war mein erster Versuchsaufbau.

Und dann mal los. Petroleum in den Trichter, Strom auf das Abschaltventil und Bohrmaschine an.

Das Ganze gefiel mir schon einmal. Klar. Die Brühe, die da rauskam, sah schlimm aus. War klar, das sind die im Petroleum gelösten Rückstände von der langen Standzeit. Aber sie kam aus allen 4 Anschlüssen. Einen ähnlichen Test hatte ich an der verbauten Pumpe gemacht – da kam nur aus einer Leitung Diesel, was mich sehr verwirrt hatte. Damals meinte einer, die ESP arbeitet nur unter Druck richtig. Im ausgebauten Zustand kann man das ja aber simulieren. Also “Geweih” dran, 4 alte Einspritzdüsen drangeschraubt. Mit Stuhl und Kisten untergebaut und eine Pappe an die Düsen gelegt, damit man besser erkennen kann, was aus den Düsen kommt.

Der Test sagt jetzt natürlich nichts darüber aus, ob beispielsweise der Druck von jeder Leitung gleich ist und auch ausreichend. Auch das Spritzbild kann man schwer beurteilen. Dazu war die Pappe nicht exakt identisch zu jeder Düse ausgerichtet. Und die Einspritzdüsen waren aus der Kiste blind herausgefischt. Aber es zeigt: Es kommt an jeder Düse Kraftstoff an und der Motor wird voraussichtlich mit der ESP auch laufen. Ich werde also einen Einbau riskieren. Bin gespannt, ob damit der Motor sauberer läuft.

3 thoughts on “Wie testet man eine ausgebaute Einspritzpumpe?

  1. Richtig. Und dann lässte die Pumpe auch nochmal aus nem tiefer stehenden Behälter ansaugen, damit du weist, dass sie das auch tut (Flügelzellenpumpe frei) und du betätigst den Gashebel beim durchdrehen, damit du sehen kannst, dass auch mehr kommt wenn du gas gibst und wenig kommt wenn du kein Gas gibst. Es könnte auch sein, dass das nicht klappt im innern die Hebelage verklebt ist, dann würde der Motor zwar laufen aber nur bei einer, meist hohen, Drehzahl.
    Auch sollte unbedingt die OUT schraube eingesetzt und dicht sein, da diese den Pumpeninnendruck bestimmt.

    Das der Druck auf allen 4 Ausgängen gleich ist, da musste dir keinen Kopp machen, Es ist ne Verteilereinspritzpumpe die nur einen Förderkolben hat, druckunterschiede können nur durch ungleichmässig abgedrückte Düsen entstehen, denn die bestimmen letztlich den Druck.

    1. Was ist denn die OUT Schraube? Die von der Rücklaufleitung? Die war drin und Schläuche angeschlossen. Sieht man im 2. Video, das sich füllende Glas im Hintergrund.

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