Dreifarbig

Bevor ich gestern zum Schrauben gekommen bin, habe ich etwas besorgt und hab ein hab ein spontanes kleines Polotreffen veranstaltet. Ich sehe ab und an noch Polo 86c im Alltag. In dem Stadtteil, in dem ich wohne, sind es min. noch 3, die unterwegs sind, aber es wird doch weniger. Als dann vor dem Markt ein silbernes Coupé stand und der Parkplatz daneben frei wurde, musste ich mich dazustellen und natürlich Bilder machen, die ich auch auf Instagram gepostet habe.

Ich nahm mir die Zeit, auf die Fahrerin zu warten. Ich hab sie so zwischen 50 und 60 geschätzt. Sie fahrt den Wagen seit Jahrzehnten im Alltag. Egal ob zur Arbeit oder auf Langstrecke. Dieses Jahr wird der Polo 40 Jahre alt. Ihr Mann hält ihr den in Schuss, hat ihr ein 5gang Getriebe eingebaut und Ledersitze. Ich mag so kleine Unterhaltungen auf dem Parkplatz, wenn man nicht in Hektik ist. Und Altblech verbindet…

In der Werkstatthölle habe ich den Motorraum mit schwarzem Lack übergejaucht. Ich habe zwar grob angeschliffen und entfettet, aber wirklich Mühe für Perfektion habe ich mir nicht gegeben. Es ist ein fucking Motorraum und nicht der Spiegelsaal von einem Schloss.

Zudem für eine gute Lackierung hätte ja alles rausgemusst aus dem Motorraum.

Das kann jetzt trocknen. Was ist noch zu tun? Ich hatte ja am Kotflügel ausgebessert. Da musste jetzt das Haifischmaul wieder lackiert werden. Und etwas hat mich schon sehr sehr lange beschäftigt. Eigentlich sind die Oldschool Shark Noses an den Fliegern dreifarbig, also noch mit schwarz.

Also wieso mache ich bei der Gelegenheit nicht wenigstens die Beifahrerseite noch zusätzlich mit schwarz? Zu tun hab ich ja noch genug am Auto, da ist zwischendrin immer mal Zeit, die nächste Farbe zu pinseln, wenn die erste, zweite getrocknet ist.

Also die Kante abgeklebt und das rot etwas mit einem Schleifvlies angeraut.

Und dann eben mit einem kleinen Borstenpinsel die Fläche ausgemalt. Übrigens mit einem anderen Lack, als im Motorraum. Im Motorraum habe ich seidenmatten lack genommen, hier hochglänzend, weil der Rest hochglänzend ist – von beidem hatte ich noch genug Reste.

Ging gefühlt relativ schnell, da dachte ich mir: Ach scheiß drauf! Pinsel ich das auf der anderen Seite auch gleich so. Da sieht man auf den Bildern besser den Unterschied Vorher/Nachher.

Beide Seiten sind vom Schwung her nicht identisch. Müssen sie auch nicht sein. Man darf ruhig sehen, dass das handgemacht ist. Inzwischen gibt es ja diverse Aufklebersätze zu kaufen mit Haifischmaul. Heute würde ich das nicht mehr machen, weil wenn es das schon vorgefertigt gibt, ist der Trend eigentlich endgültig durch. Aber a) gehört das Haifischmaul einfach zum Pirat und b) sind die Aufkleber meist derbe daneben. Das Maul muss auf die Form und Größe des Autos eingehen und vor allem auf die Form des Radlaufs. Sonst sieht es lächerlich aus. Das kann einfach kein universaler Kleber, wie beispielsweise dieser, den es bei eBay gibt, erfüllen.

Jetzt geht es an den Motor. Ich habe mich entschlossen, den Kurbelwellensimmerring an der Stirnseite zu wechseln, weil da der Motor ursprünglich ölig war. Thorsten, den ich über das Bugnet damals kenne, hatte mir angeboten, das Spezialwerkzeug dafür zu senden, was ich gerne angenommen habe.

Auch habe ich die Teile dafür inzwischen da. Auch einen neuen Zahnriemen, eine neue Kupplung etc. Auch habe ich in meiner Bibliothek gekramt und habe sogar das richtige Werkstatthandbuch.

Trotzdem will ich es wahrscheinlich zu zweit machen. Wahrscheinlich kommt Marcus zu mir, der mir schon beim letzten Zahnriemen geholfen hat.

Zum Zahnriemenwechsel muss der Ventildeckel ab und der war schon etwas sehr rostig.

Funktioniert auch so, aber so ein klein bisschen Design, dass man sich freut, die Haube aufzumachen…

Also hab ich den entrostet und mit Brunox behandelt.

Ich spiele im Kopf noch mit 2 Ideen, wie ich ihn letztendlich lackiere. rein schwarz finde ich zu langweilig.