Basisfahrzeug geborgen….

Am vergangenen Freitag gings los. Ich habe in meiner Agentur etwas früher Feierabend gemacht, ab nach Alzey, den blauen Klaus holen. Sali, sozusagen der “Wärter” vom Klaus, hatte den Wagen soweit vorbereitet. Wie es so ist, wenn man ein fremdes Auto abholt, erst einmal zur Tanke, vollgetankt, Öl gecheckt, Wasser nachgefüllt und auf die Piste. Das war so gegen 13 Uhr. Oh, Tacho geht nicht, na prima. Aber was solls, der Wagen läuft stur seine Bahn, man kann ein Auto draufladen und das zählt.

Es war Freitag Nachmittag, viel los auf der Piste, aber es ging Hie und da ein paar kleinere Stauungen, aber ich kam durch. Und sooo schnell ist der Klaus ja auch nicht. Wie schnell/langsam, kann ich nicht sagen, der Tacho ist ja gehimmelt.

Ich hatte mit dem Verkäufer ausgemacht, so nach 18 Uhr bei ihm in der Nähe von Deggendorf einzutrudeln. So gegen 18:30 Uhr war ich da – gutes Timing. Der Verkäufer ist selbst Autoschrauber und hat ne kleine Tuning-Schmiede. Selbst schraubt er gerade an nem Golf 1. Er hatte noch Kundschaft da und war im Gespräch, als ich aufschlug. Also inspizierte ich das Auto schon mal im Halbdunkeln. Rostig, Arbeit dran, aber nicht komplett verrottet. Da sollte man doch was draus machen. Die Entscheidung war relativ schnell gefallen. Mal sehen, ob ich die bereue 😉
Dann konnten wir uns dunterhalten. Er war froh, daß der Wagen jetzt in den Händen eines Liebhabers ist und nicht gepfuscht wird. Nun, an dem Punkt habe ich mich geoutet. Fusseltuning? Kannte er vom Fernsehen. Als ich ihm dann gesagt habe, daß ich in dem Beitrag auch zu sehen war, den er kannte, war er der Meinung einen echten Promi vor sich stehen zu haben 😉 Naja, etwas übertrieben… Er hatte auch noch 2 Kotis von einem Audi 80. Habe ich ihm gleich abgekauft. Aber nur wegen der Zierleisten an der Front, die fehlen bei dem grünen.

Er hat den Wagen übrigens – da war er ehrlich – für 100 Euro gekauft. Nicht über mobile.de, sondern auf persönliche Empfehlung hin. Und ich denke, der wollte den tatsächlich für sich und ist erst später aufgewacht, daß er nicht noch einen Wagen machen kann.

Eingeladen und auf den Klaus gezogen und weitergefahren. Hätte sicher noch ein wenig gelaabert, aber ich hatte einen Zeitplan, als nächstes Ziel stand die Werkstatt von Urs auf dem Plan. Also wieder auf die Autobahn Richtung München.

Auf der Autobahn fiel mir auf – der Tacho geht zwar nicht, aber die Tankuhr – und die tendierte gen Null. Kein Wunder – zu dem Zeitpunkt, war ich schon 500km unterwegs. Also runter von der Piste und eine Tankstelle gesucht. Da habe ich dann auch die ersten Bilder gemacht.

Während ich tankte, kam gleich die Dorfjugend aus der Tanke gelaufen, die sich da zum Biertrinken versammelt hatte. “Das ist ein Audi 80 GTE, oder?” Naja fast. Sie waren fasziniert von dem Fahrzeuch und dem Preis. Na also – er wirkt…

Gegen halb zehn war ich dann bei Urs an der Werkstatt, wo der Doppelpack übers Wochenende stehen sollte. Urs machte gleich eine Inspektion des Wagens.

Ergebnis der Prüfung: Er ist vom Blech her besser, als seine Basis für den Varinette-Umbau. Es kam schon fast etwas, wie Neid auf. Schnell ein Bier gezockt und Altblech gelabert, bis Markus, ein guter Freund, der nicht an alten Autos schraubt, mich dort abholte, um ein lustiges Wochenende in München zu verbringen.
Am Sonntag brachte der mich wieder an den Wagen, der hier unbeschadet stand – Gelegenheit für ein paar Bilder bei Helligkeit.

Kotis sind durch, da habe ich aber brauchbaren Ersatz.

Überall angegammelt…

Radläufe hinten sind angefressen, aber nicht durch.

Die Endspitzen hat wohl der Dorfschmied geschweißt und an Lack gespart. Ich dürfte Endpitzen Reparaturbleche noch haben.

Armaturenbrett ist tatsächlich heil.

Ausstellfenster sind komplett und funktionieren. Geil mit dem Drehknopf.

Die GLS Türpappen sind auch alle heil.

Es war kalt und feucht, also ab in die Karre und los. War so gegen 15 Uhr. Ich hatte 3 Alternativen für die Strecke. Über Stuttgart – Heilbronn oder Würzburg. Wir hatten vorher im Internet gecheckt – auf keiner der drei Strecke Stau, also entschied ich mich für Heilbronn. Falscher Fehler. Das Radio in Klaus geht nur sporadisch, deshalb habe ich den Hinweis, daß es wegen einer Baustelle auf der A6 zu Stauungen kommt, nicht mitgekommen und es kam, wie es kommen mußte.

Man könnte entspannt Radio hören und den Abend genießen – aber genießen konnte ich das nicht. Vielleicht erinnert Ihr Euch – ich bin nunmal 2,04m groß – und im Klaus sitzen bedeutet für mich Dauer-Yoga. Und so langsam tat das Kreuz weh. Bei Urs haben wir mal meine Sitzhaltung dokumentiert:

Waren so 10 km Stau – grausam. Aber jeder Stau ist mal zuende. Zeit für nen Burger beim goldenen M – beim Wiederauffahren auf die Piste, was war das? Der Blinker ging nicht mehr. Es war dunkel, es regnete und es war mächtig was los auf der Piste. Keine guten Voraussetzungen, um ohne Blinker unterwegs zu sein. Also wieder runter. Klaus, Klaus, Klaus. Du bist jetzt grad mal 20 Jahre jung – und dann solche Zicken…

Wo hat so ein Ducato seine Sicherungen? Was habbich gesucht. Und ich wurde fündig: Handschuhfach ausräumen und da ist dann eine Klappe zu den Sicherungen.

Es war übrigens keine Sicherung durchgebrannt – es war nur ein Wackler. Mal die Sicherungen hin- und hergedreht und Blinker kuriert. Pannen, die die Welt nicht braucht. Irgendwie würde ich was vermissen, wenn Klaus perfekt wäre. Man gewöhnt sich daran, alle 30-50 km den Radiosender zu wechseln, weil der Empfang schlecht wird, man gewöhnt sich daran, daß man immer das selbe Bild vor sich hat, …

… und auch daran, daß man immer wieder den Rückspiegel hochdrehen muß, weil er sich mit der Zeit immer wieder nach unten verdreht und man nur den Teer durch den Spiegel betrachten kann. Wobei letzteres wohl am meisten nervt.

Gegen 22 Uhr kam ich dann an der Halle an. Auto losgezurrt und auf Joschy und Calli gewartet, die den Wagen mit abgeladen haben.

Dann noch ein paar Aufnahmen vom Motorraum gemacht – wir hatten wenig Hoffnungen, daß der Motor anspringt und haben auf einen Versuch verzichtet.

Das Blech im Motorraum is angenagt, aber auch da haben wir schon Schlimmeres gesehen. Das Ausmaß des Lochfraßes kann man aber erst anschätzen, wenn die Flügel ab sind.

Den blauen Klaus habe ich wieder zurückgebracht und nu bin ich erst einmal wie gerädert. 500 km im Dauer-Yoga (weit über 1.000 km an dem Wochenende) fordern ihren Tribut…

5 thoughts on “Basisfahrzeug geborgen….

  1. Ein schöner Trip!
    Freut mich, daß Du noch gut heimgekommen bist, viel Spaß mit dem GLS.

    Aber dank der tatsache, daß meine Rostbude nen Schiebedach hat bin ich ja fast noch zufrieden mit meinem.
    Gruß Urs

  2. Kle “T”ankt “D”iesel “H”eute, denn er
    “T”ransportiert mit dem “D”ucato “H”eimwärts eine “T”eilweise “D”urchgerostete “H”ütte in “T”otal “D”ämlicher Sitz”H”altung.
    Überholende “T”ippen “D”auernd “H”irnlos an die Stirn, denn sie ahnen nicht, welch “T”oller “D”oller “H”obel das wird…

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