Der Adler ist gelandet

Ich war am gestrigen Sonntag auf dem Flohmarkt. O.k., das Wetter war nicht so prickelnd und entsprechend weniger Händler am Start, aber irgendwie habe ich früher mehr gute Dinge auf dem Flohmarkt gefunden – oder ich habe früher eine niedrigere Grenze gehabt, Blödsinn zu kaufen. Heute kaufe ich auf Flohmärkten meist nur noch eine Rindswurst. Für meine Jägermeister Sammelleidenschaft finde ich leider auch immer seltener etwas.

Gestern habe ich immerhin eine 19er Vielzahnnuss für 1,-€ aus einer Grabbelkiste ziehen können. Fehlte in meiner Werkzeugsammlung. Mit der konnte ich testen, ob der neue Motor dreht. Mit dem Ringschlüssel kamen wir beim Verkäufer nicht auf die Schraube drauf wegen dem breiten Rand.

Ums gleich vorneweg zu nehmen: Der Motor ist nicht fest. Hatte ich auch ehrlich gesagt nicht anders erwartet.

Den Motor hatte ich noch im Kofferraum, deshalb fuhr ich in die Werkstatthölle. Fährt sich doch sehr hecklastig mit dem Gewicht ganz hinten im Kofferraum. War aber eben leicht einzuladen – und jetzt wieder auszuladen. Ein Leben ohne Motorkran ist möglich, aber sinnlos.

Dann kam etwas zum Einsatz, was ich ewig und drei Tage nicht mehr genutzt habe: Mein Motorständer. Hab ich den überhaupt schon genutzt? Kann mich ehrlich gar nicht erinnern Aber irgendwann hatte ich mir einmal einen gekauft und der will ja auch einmal arbeiten. Also Motor vom Kran an den Ständer. Vorher musste ich die Kupplung abschrauben, sonst passt der nicht dran.

Eigentlich war das schon das Tagesziel. Ich will erst einmal optisch checken, was mit dem “neuen” Motor los ist. Er ist etwas ölig. Wo kommt das Öl her? Gesehen habe ich schon einmal: Ein Bolzen am Turbo ist kürzer, der ist wohl bei der Demontage abgebrochen. Da muss ein neuer dran.

Erinnert Ihr Euch, dass mir bei meinem bisherigen Motor eine Schraube am Turbo abgerissen ist? Das passiert auch anderen. Der falsche Schraubenkopf spricht dafür.

Was ich noch gemacht habe, ist die Servopumpe wegzubauen. Brauche ich nicht, ich habe eh keine Servolenkung im Pirat. Will ich auch nicht nachrüsten. Was ein Auto nicht hat, kann auch nicht kaputt gehen.

Die Teile sind schon weiterverkauft zur Refinanzierung. Ich brauchte nur ein Bild von dem Motor in eine Facebook Gruppe setzen, schon kam eine Anfrage. Ich merke immer wieder, dass einige Teile für den Passat 32b immer gesuchter werden. Auch Teile, die ich früher bei Schlachtungen einfach im Fahrzeug gelassen habe. Am Ende wird aus dem Passat 32B doch langsam ein “echter” Oldtimer. Ich sehe den ja bis heute nicht so. Kann daran liegen, dass ich im Wohnzimmer meiner Eltern dabeisaß, als uns der VW Verkäufer vom Autohaus Haedler Naila (gibt es inzwischen nicht mehr) daheim besuchte und mein Vater den Kaufvertrag für seinen neuen 32b damals unterschrieb. ok, auch das ist schon 39 Jahre her…