Gestern ging ich zusammen mit Tony das Radlager vorne Beifahrerseite an. Das hatte Spiel, wie ich bei meiner Traggelenk-Aktion festgestellt hatte. Könntet tatsächlich verschlissen sein. Wäre das erste mal, daß ich sowas an nem 32B wechsle, aber ich hatte bisher ja auch noch keinen solchen Kilometergott…
Nun ist laut Werkstatthandbuch das Ganze nicht ohne Presse machbar. Bei eBay kann man irgendwelches Spezialwerkzeug dafür kaufen, hab ich aber alles nicht. Muß auch so gehen. Also Federbein ausgebaut und mein Spezialwerkzeug ausgepackt: Den Fäustel. Zunächst die Radnabe rausgekloppt mit Hilfe einer Hantel, die mir gvz vom Sperrmüll mitgebracht hatte (ideal zum Austreiben von dem Teil geeignet!) Und dann das Radlager mit einer großen Nuß rausgedroschen. Gut, das alte Radlager ist dabei endgültig verreckt – but who cares?
Dann nahmen wir meine Presse – ich nenne sie Schraubstock – und drückten zu zweit mit Hilfe des alten Radlagers das neue rein. War ganz gut, daß wir da zu zweit waren, denn verkanten sollte sich das Radlager bei der Aktion nicht.
Auf einer Seite haben wir noch vorsichtig mit dem Hammer nachgearbeitet, damit wir den Sprengring zur Sicherung reinbekommen haben. Dann wars aber drin.
Als nächstes die Radnabe mit dem Gummihammer vorsichtig reinkloppen. Dabei das alte Radlager unterlegen, damit man das neue Radlager nicht auseinanderdrückt. Wir waren da schon ne Zeit lang drüber, aber letztendlich hat das alles geklappt. Wir mußten eben vor jedem Schritt überlegen, wie wir das Spezialwerkzeug ersetzen und was passieren könnte und wie wir diese Eventualität umgehen können.
Zum Abschluß bekam dieses Federbein noch ein neues Traggelenk – ich geh in der Angelegenheit jetzt auf Nummer sicher. Die andere Seite bekommt auch noch ein neues Traggelenk.
Neue Lager für den Querlenker hätte ich auch da gehabt, aber wir empfanden die eingebauten als tauglich. Blieben also drin. Alles wieder zusammengeschraubt und gut. Die Aktion hat insgesamt 3 Stunden gedauert.
Bei der Heimfahrt fehlte dann eines der gewohnten Geräusche. Jo! Das war also das Radlager. Hätte man sich eigentlich denken können…
solange du beim vorsichtigen nacharbeiten nur auf den außenring kloppst… ansonsten ist wärme n heißer tipp zum fügen von pressverbindungen 😉
(komm mir nicht mit “ich hab aber keinen ofen inner werkstatt”. ne mobile herdplatte vom trödel funktioniert auch…)
Hauptsache der Sturz stimmt nachher auch… Markieren geht zwar aber so richtig toll ist das nicht, da die Neuteile meist leicht andere Maße haben… Dein Gewissen.
Und schau nochmal nach den “neuen” Bremsbelägen. Ist wieder einer weiter abgenutzt als die 3 andern, so sind die Gummiführungen vom Bremssattel dichtgerostet. Mit Feile behebbar. Ich geh mal davon aus dass es so sein wird, war ja letztes Mal schon so…^^
@christian:
Bremssättel hatzte ich doch in der Zwischenzeit gegen gebrauchte getauscht, weil ich dachte, das Geräusch, das offensichtlich vom Radlager kam, käme von einem hängenden Bremssattel…