Es klingt absurd, mir fehlen Infos und eigentlich auch der Platz

Ich hatte ja schon einmal von meinem Kopfkino berichtet, den Framo zulassungsfähig zu machen. Und ich rede mit meinem TÜV Prüfer auch ab und an eher locker darüber. Und er gibt noch immer kein grünes Licht für den Aufbau auf einem Opel Frontera A. Dabei geht es nicht um die Umsetzbarkeit an sich, es geht um die Erstzulassung. Je neuer ein Auto ist, umso schwieriger ist es. Es geht um den Fußgängerschutz.

Habe ich am Anfang nicht verstanden. Scharfe Kanten darf der doch eh nicht haben. Wo liegt das Problem? Das Problem liegt nicht an den scharfen Kanten. Es geht darum, wie sich die Karosserie verformt, wenn man einen Fußgänger auf die Hörner nimmt. Eigentlich Schwachsinn bei einem Starrahmen, den ein Fußgänger eh nicht verformt. Aber wir sind in Deutschland, dem Land mit den begrenzten Möglichkeiten. Ein Schlupfloch hat der Prüfer noch nicht gefunden. Wenn der Wagen eine EZ vor 1990 hätte, sind die Vorschriften nicht so eng. Damit ist der Opel Frontera aus dem Rennen. Denn der wurde erst ab 1991 gebaut.

Ich habe dann einmal gesucht:

  • Fahrzeug mit Leiterrahmen
  • EZ vor 1990
  • Benziner mit Kat
  • für überschaubares Geld zu bekommen

Es ist quasi aussichtslos.

Bliebe einen Toyota Hilux im Ausland zu holen. Die haben aber fast alle einen Dieselmotor oder keinen Kat. Irgendeinen Großserienmotor aus einem VW, Opel BMW reinwerfen mit Kat? Das geht nur mit Abgasgutachten. Was kostet ein Abgasgutachten? Vielleicht ist das ja überschaubar?

Was ich da herausgefunden habe. Eigentlich macht für Privatleute so ein Gutachten nur die Firma FAKT motion. Die Prüfung an sich kostet ca. 1450€ + Steuer. Egal, ob der Wagen es besteht oder nicht. Besteht er es, kommen noch einmal 650€ + Steuer für das eigentliche Gutachten dazu. Macht insgesamt ca. 2500 €. Erst einmal ist das eine Mörderkohle, aber auch noch ohne jegliche Garantie, dass der Wagen das auch besteht. Andere Gewichte, andere Übersetzung, anderer CW Wert und zudem reden wir über gebrauchte Motoren mit gebrauchtem Katalysator. Das alles sind Faktoren, die dafür sorgen können, dass der Wagen den Abgastest nicht besteht. Die Kohle wäre trotzdem futsch und ich stände wieder am Anfang.

Das ist reines Lottospielen mit ähnlichen Erfolgsaussichten.

Ich schrieb mit Dennis alias Coyote. Der wohnt inzwischen in Portugal und da sind Pickups viel beliebter, als in Deutschland. Dementsprechend ist die Auswahl auch größer. Ich fragte ihn, ob es da etwas auf dem Markt gibt, was taugt. Und irgendwie kamen wir auf den Isuzu KB,

Da einen aufzutreiben als Benziner mit Kat? Wahrscheinlich auch schwierig. Jetzt kommt aber das große ABER: Der Opel Campo basiert auf dem Isuzu KB und auch der Frontera A.

Angeblich sind die Rahmen 1:1 identisch. Und einen Rahmen mit Papieren und Typenschild könnte mir Coyote in Portugal besorgen – mit einer EZ vor 1990.

Von der Theorie her könnte es funktionieren: Einen Isuzu Rahmen und einen Frontera A besorgen und die komplette Technik an diesen Rahmen bauen. Dann hätte man einen Rahmen mit EZ vor 1990 mit Frontera Technik und sollte der TÜV das akzeptieren mit Kat ohne Abgasgutachten. Also rein von der Theorie. Als erstes müsste ich eine definitive Aussage vom TÜV haben, dass es geht und dann irgendwoher (kann jemand helfen?) herausfinden, ob die Rahmen tatsächlich identisch sind. Am besten mit einer schriftlichen Aussage.

Derzeit weiß ich aber noch nicht einmal, ob der Isuzu KB auch in Deutschland erhältlich war und wenn nicht, ob das vielleicht ein Problem darstellen könnte.

Keine Ahnung, wie ich das platztechnisch realisieren könnte, es müssten 3 Autos nebeneinander stehen, Der Framo, der Frontera und der Isuzu Rahmen.

Es bleibt spannend. Aber es macht Spaß, sich so etwas auszudenken.

8 thoughts on “Es klingt absurd, mir fehlen Infos und eigentlich auch der Platz

  1. Spannend! Und vielleicht eine mögliche Lösung…
    Brauchst du denn wirklich den Rahmen vom Isuzu? Wenn die Rahmen Isuzu / Frontera absolut identisch wären, würden doch nur die Papiere für den Isuzu reichen, oder? Der Rahmen an sich wird doch nicht eine Fahrzeugidentifikstionsnummer haben, die ist doch normalerweise an der Karosserie angetackert.. Ein Platzproblem gelöst 🙂

    Viel Erfolg bei der Recherche!

  2. Der Isuzu KB wurde in Europa scheinbar viel mehr als Bedford KB verkauft. Vermutlich am meisten auf der Insel. Ich höre mich bei den Opelleuten mal um, ob die was für dich haben. Was Literatur angeht, ist deren Archiv nicht selten riesig.

  3. Das klingt doch nach einem Plan. Zu schön, um nicht realisiert zu werden. Den Rahmen aus Portugal herbeischaffen wird sportlich, wenn es nicht auf eigener Achse ist.

  4. Was wäre mit einer Basis, die im gleichen Zeitraum gebaut wurde? Thema H? Blöd gesponnen ein Käfer Fahrgestell oder Kitcar könnte man auch machen. Der Motor könnte sich im Heck sein.

  5. Die Engländer nehmen auch gerne London-Taxis oder Reliant Scimitars als Basis, aber fällt hier wohl aus mangels Verfügbarkeit.

  6. SsangYong, erster Korando? Ist ein Jeep-CJ-7-Fahrgestell, nur vermutlich billiger, da kein Kult. In Deutschland nicht zu bekommen. SsangYong sind aber IIRC beispielsweise in Italien beliebt. In dem Rahmen wurde so ziemlich alles eingebaut, das BrummBrumm macht, sollte also zahllose Motor- und Getriebeaufhängungen geben.

    1. Mal abgesehen davon, dass ich den dann im Ausland kaufen müsste. Ich stelle mir es schwierig vor, dafür dann auch Ersatzteile aufzutreiben.

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