Freud und Leid liegen manchmal eng beieinander

Gestern war vorgezogenes Weihnachten. Meine Materialbestellung von Stahl-Shop24 ist angekommen. Ich habe mir da ein Paket zusammengestellt, hoffe, dass ich nichts vergessen habe. Also war mein Plan: Dem Oli seinen Anhänger zurückbringen, da der gestern Abend keine Zeit hatte, schnell mal in die Werkstatthölle, die Lieferung ausladen, Pirat gegen Prolo tauschen und wieder nach Hause. Aber es kam anders.

Haken wir erst einmal das Thema Rod ab. Die Lieferung war üppig:

Schon beachtlich viel Material, aber ich befürchte, ich werde das alles brauchen für den Aufbau des Rods. Soll ja alles stabil werden.

Da ich da war und das letzte Mal es vergessen hatte, habe ich auch einmal die Türen vom TSA Aufbau gemessen wegen den Heckfenstern. Ich habe mir das mal grob angeklebt, wie groß es maximal werden darf.

Ich komme auf eine Breite von 40cm und eine Höhe von 38cm ungefähr. Ich dachte an Seitenscheiben vom VW Bus T1 bei der Form. Aber die sind zu groß (486 x 375 mm). Was tatsächlich ganz gut passen würde, sind die Heckscheiben der Kastenente AK250.

Die sind laut meinen Recherchen 33,5 x 39cm groß, aber auch nicht billig zu bekommen. Wobei ich das einmal bei Entenfreunden probieren will. Vielleicht hat da jemand Spaß an meinem Projekt und opfert deshalb die Scheiben günstig. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man erklärt wofür, dass sich Leute ab und an eher überreden lassen.

Da jetzt die maximalen Maße feststehen – vielleicht hat ein Leser ja was liegen, das passen könnte?

Aber dann einmal zum Ärger gestern.

Als ich zum Prolo kam, sprang der nicht an. Es tat sich wirklich NIX. Ich Depp hatte den mit eingeschaltetem Licht abgestellt. Puh! Hoffentlich hat es die Batterie überlebt. Erst einmal Starthilfe.

Ab in die Werkstatt. Ich ließ den Prolo etwas laufen, vielleicht reicht das ja, um die Batterie so zu laden, dass er anspringt danach. Er tat es nicht. Aber ich hatte noch eine gute Batterie. Also die gewechselt. Die leere Batterie ans CTEC Batterieerhaltungsgerät geklemmt. Damit habe ich schon einmal eine tote Batterie wiederbelebt. Daumen drücken, dass sie nicht tot ist.

Beim Rausfahren aus der Werkstatt der Schock. Direkt wieder reingefahren. Unter dem Prolo hat sich eine mächtige Öllache gebildet.

WTF! Wo kommt das denn her? Beim letzten oder vorletzten Tanken hatte ich Öl geprüft, da war alles ok.

Spurensuche. Eine Stelle an der Zylinderkopfdichtung war sehr ölig. Käme hin.

Lässt sich leicht überprüfen. Saubermachen und Motor laufen lassen. Und siehe da: Nach kurzer Zeit kam da neues Öl.

Das Urteil ist eindeutig: Die Kopfdichtung hat es hinter sich. Na danke. Das vor Weihnachten noch „mal schnell“ fixen. Kann man vergessen.

Wetterprognose abgerufen. Weihnachten bleibt alles deutlich über 0°C, also kann ich auch mit dem Pirat fahren. Es wird keinen Schnee/Kein Salz geben. Aber auch der nervt gerade. Bei der Kaperfahrt zog er extrem scheiße. Ich habe das auf dem schweren Hänger geschoben. In der Stadt macht der das, was er soll. Aber auf der Autobahn quält er sich ab 100km/h gewaltiglich und er qualmt tierisch beim Gasgeben. Öl verbrennt er aber kaum. Daher kann der Qualm nicht kommen.

Entweder bekommt er keine Luft, oder der Turbo hat es hinter sich. Bedeutet heute nochmal das Ansaugsystem Prüfen. Luftfilter dicht oder irgendwas ins System angesaugt? Ich habe zudem ja eine Ladedruckanzeige. Ehrlicherweise oder dummerweise habe ich die gar nicht gecheckt. Das mache ich auf jeden Fall noch.

17 thoughts on “Freud und Leid liegen manchmal eng beieinander

  1. Brauchst Du eigentlich nur die Scheiben oder auch sowas wie nen Rahmen dazu? Vermutlich reichts es doch ein genügend großes Loch in die Türen zu schneiden und mit passender Dichtung die Scheibe da einzusetzen? Es gibt doch oft in Werkstattüren son kleines Fenster, um zu verhindern, daß man jemandem, den man sonst nicht sehen kann, die Tür vorn Kopp zu hauen? Könnte ja theoretisch sogar so ne Drahtgitterverglasung sein, oder müssen Heckfenster auch sowas wie ein Prüfzeichen haben? Andrerseits, der Peter hatte doch bei der dicken Bertha son Kassen-Klappfenster drin.

    1. Hatte ich drin, hab ich rausgerissen, als wir den Fehler gesucht haben, warum die Zündung nicht ausging, wenn Licht an war. War nur vertüddelt und deshalb eine potentielle Fehlerquelle

    1. Auf Diskussionen in der Kategorie „sollten“ lass ich mich nicht ein. Es ist richtig, dass es Makrolonscheiben gibt, die müssen aber gestempelt sein mit einem Prüfzeichen. Du kannst nicht einfach in den Baumarkt gehen und irgendeine Plexiglasscheibe holen und einbauen. Da fehlt die Bestätigung, dass die Bruchsücke keine ernsthaften Verletzungen verursachen können. Gut, frühe Leichenwagen haben teilweise irgendwelche Plexiglasscheiben drin. Die sind aber bei neueren Fahrzeugen nicht mehr zulässig und wieso sollte ich in den Klinch gehen mit dem Prüfer, wenn es Scheiben aus Sicherheitsglas in der Größe gibt?

      StVZO § 40, Abs. 1
      Sämtliche Scheiben – ausgenommen Spiegel sowie Abdeckscheiben von lichttechnischen Einrichtungen und Instrumenten – müssen aus Sicherheitsglas bestehen. Als Sicherheitsglas gilt Glas oder ein glasähnlicher Stoff, deren Bruchstücke keine ernstlichen Verletzungen verursachen können. Scheiben aus Sicherheitsglas, die für die Sicht des Fahrzeugführers von Bedeutung sind, müssen klar, lichtdurchlässig und verzerrungsfrei sein.

      1. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass genau das bei Scheiben, die nicht unmittelbar neben einem Passagier sind, geht. Ist aber sicher wie immer vom Prüfer abhängig und auch das Baujahr mag eine Rolle spielen.

        Ich spreche bei dieser Idee eher von vorher mit dem Prüfer sprechen, nicht vom in den Klinch gehen.

      2. Diese Makrolonscheiben mit Prüfzeichen werden doch sicherlich einzeln angefertigt? Dann könntest Du Dir doch auch Scheiben in Deiner Wunschgröße zuschneiden lassen?

  2. Hi Kle,
    zum Thema Kopfdichtung. Ich hatte bei meinem Polo mal etwas ähnliches, und nach dem ich die Kopfdichtung gewechselt habe, war das Problem nicht weg!
    Ursache war damals bei mir, einer der Öldruckschalter und das Öl lief dann durch die Kabel und sammelte sich auch an der Kopfdichtung.
    Also einfach mal das Gummi abziehen und die Öldruckschalter prüfen.
    Ist in 2 Minuten gemacht und erspart vielleicht viel Arbeit.
    Gruß
    Micha

    1. Äh Hallo?
      Ich habe live gesehen, wo das Öl rauskommt? Das kommt nicht per WLAN vom Öldruckschaltr an die Kopfdichtung. Und ich habe heute mit einem Poloexperten geschrieben. Die Stelle ist wohl bekannt dafür, dass da die Motoren öfters undicht werden.

      1. Ok, ich verzichte dann demnächst auf Kommentare!
        Ich habe NICHT geschrieben, dass dies bei dir so sein muss.
        Es war lediglich als Hinweis gedacht, dass man die 30 Sekunden investiert und die Öldruckschalter anschaut.

  3. Moin KLE,

    na da drücke ich Dir beide Daumen, dass Du das wieder dicht bekommst!

    Ich habe das an meinem Golf II (MKB NZ) damals trotz Kopfplanen, Marken-Dichtung von Elring und peniblem Einbau nicht wirklich dicht bekommen. Nach der zweiten Kopfdichtung ist es dann so geblieben, war aber auch nicht so ein massiver Ölaustritt wie bei Dir.

    Wenn Du den Kopf unten hast guck dir vielleicht auch mal den Block mit einem Haarlineal o.ä. an, ob der verzogen ist. Soll wohl bei den EA111 auch mal vorkommen.

    Gutes Gelingen!

  4. Frage meinerseits zur Türscheibensuche…weil mir selbst das als dauerhaft störend auffallen würde..

    Du als Grafiker legst an der Stelle nur Wert darauf, da Fenster reinzudonnern, oder? Nix irgendwie mit dem Außenradius der Türen folgend oder so?
    Am Rapid-Aufbau hattest du ja die oberen schmalen Kastenfenster, wäre es nicht irgendwie n Gag, davon 4 hochkant einzubauen, wenn die reinpassen? Würden denke ich von der Länge her weit runter kommen, dass hinterm Auto was siehst, und könnte den Ami-PickUps mit Hardtop-Aufbau aus der Zeit recht nahe kommen.

  5. Die Scheiben kann man auch beim örtlichen Glaser nach Mass oder Muster fertigen lassen.
    Als ESG oder Verbundglas. Auch mit Prüfzeichen.
    Kostet Geld, aber nicht die Welt.

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