Teile von nem Brandopfer

Gestern fuhr ich nochmals zum Verkäufer des Strichers, um meine Leiche zu holen. Doch bei der Gelegenheit könnte man doch eigentlich…
Der Verkäufer erwähnte da einen zweiten /8 im Garten der abgebrannt war. Und da könnte man die Scharniere für die Türen rausschrauben. Auch sicherte ich mir die Fahrertür als Muster, damit ich herausbekomme, wohin welches Teil kommt. Schließmechanismus, Fenstermechanismus etc. Preis war fair. Und so fuhren wir zu dem ominösen Schlachter. Beim Anblick streikte die Digicam. Die Bilder sollen keine Kunst sein, die Cam lag zu diesem Zeitpunkt im Sterben.

Erkennt man jetzt relativ wenig drauf. Zur Geschichte des Wagens: Das war ein top erhaltener 220D Automatik, EZ 1968. Nur 130.000km gelaufen, rostfreie originale Kotflügel und Türen etc. Nur ganz wenige kleine Durchrostungen. Und die wollte ein Bekannter von dem Besitzer kurz mal durchschweißen. Und der Depp hat den Teppich dringelassen beim Unterboden schweißen und zündet die Karre an.

Damit das nicht genug ist, schiebt er die Karre panisch aus der Werkstatt und der Wagen schlägt in ein zweites Auto ein, damit es sich aus lohnt. Dann alle Scheiben eingeschlagen und gelöscht. Die Innenausstattung ist aber vollständig verbrannt.

Besonders ärgerlich bei so einem Auto, das original noch so super dastand.

Vorderachse auf den ersten Blick rostfrei.

Und eben die Technik mit den wenigen Kilometern.

Den Motor will er wohl in seinen W123 bauen, andere Teile, die noch verwertbar sind, stehen zum Verkauf.
Tragische Geschichte, aber wenn ich ehrlich bin, bin ich in dem Fall Nutznieser. So kam ich zu den Scharnieren, einer billigen Tür und einem superfrühen Kühlergrill inkl. dem oft geklauten Stern.
Von der einen Tür waren die Schrauben der Scharniere rund, also nahm ich jene Tür. Türverkleidung noch abgemacht, die war total verkokelt und eingeladen. Ab in die Halle.

Da lebte die Digicam nochmals kurz auf. Lang genug, um die Scharniere zu fotografieren und die geborgene Tür.

Bei der Tür habe ich die Schrauben mit Rostlöser eingeweicht, evtl. komme ich beim nächsten Mal mit dem Schlagschrauber weiter, ansonsten ich vorsichtiges Flexen angesagt.

Die Türen, die ich verbauen werde, sind jetzt auch da, waren im Hänger:

Das fühlt sich an, wie Gold. Frisch lackierte, leere Türen. Sowas hatte ich selten in der Hand. Was heißt selten? Noch nie.

Es war schon spät, aber die Alus wollte ich unbedingt probemontieren. Füllen die Radkästen gut aus.

Die hinteren Felgen wollte ich auch noch fotografieren, aber die Cam weigerte sich, das Objektiv auszufahren. Ich denke, das wars jetzt. Speicherkarte bergen und ab in die (Sondermüll-)Tonne mit dem Ding. Hab eben ne neue geordert bei eBay. Eine neue HP Photosmart 635 für 30 Euro Sofortkauf.

Veraltet, aber für meine Zwecke ausreichend. Keinen Bock, meine gute Digicam im Werkstatteinsatz zu verheizen…

6 thoughts on “Teile von nem Brandopfer

  1. Die Kamera hatte ich auch mal. Frißt Batterien ohne Ende …..
    Abhilfe bringt der Verzicht auf den Monitor beim Fotografieren, mann kann hier den Sucher wirklich benutzen, er zeigt auch bei Zoom oder Weitwinkel das korrekte Bild an (wie früher eben, in der guten alten zeit, grins).

    Ach ja: Die Felgen sehen auf der Leiche nett aus. Welche Farbe bekommt er denn? Das dunkelblau fände ich nicht mal soooo schlecht

    Gruß Andreas

  2. Hm,
    die ich als Kind im Yps hatte, spritzte nur mit Wasser. KLEs hat ja immerhin ne Weile sogar Bilder gemacht. Am Ende war sie wohl auf Drogen?! Alles so schön bunt hier?! 😉

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