Doppelt undicht

Ich habe eigentlich gerade wenig Zeit zu schrauben – der Job und Fastnacht. Und eigentlich sollte ich anfangen den AOK Chopper zu machen. Von dem einen kleinen Zwischenstand: Ich habe mich durchgerungen neue Batterien zu bestellen. Das C-Tec, mit dem ich schon die eine oder andere Batterie gerettet habe, hat keine Chance. Die alten Batterien sind töter als tot. Scheiterte selbst das C-Tec. Ich hatte noch von Blogleser David angeboten bekommen, gebrauchte Batterien von einem Krankenrollstuhl zu bekommen, aber die waren leider zu groß vom Format und hatten zu wenig Leistung. Und der Rosenmontag rückt gnadenlos näher.

Den AOK Chopper konnte ich nicht in die Werkstatthölle mitnehmen, denn ich hatte den Kofferraum voll. Einerseits mit Neuteilen für den Prolo und andererseits konnte ich neues Werkzeug bergen.

Marcel, ein Bekannter aus Mainz räumt gerade drei Garagen mit Werkzeug von seinem Vater, der früher Handelsvertreter für Werkzeug war. Und ich konnte drei Kisten mit neuem Werkzeug bergen – für umme! Ich habe es noch nicht einsortiert, aber Spezialzangen Nüsse, Drahtbürsten, Schleifmittel. Mega! Danke an Marcel! Das war wie Weihnachten!

Dann musste ich aber am Prolo schrauben. In letzter Zeit hatte ich immer eine Pfütze unterm Auto: Kühlwasser. Ich habe ständig nachgekippt, aber das ist kein Zustand! Also habe ich mir einen neuen Kühler besorgt. Die Schläuche waren alle dicht und die Lache war auch immer an einer Stelle, an der es keine Schläuche gibt.

Der neue Kühler kostete 33 Euro, da braucht man nicht mit Gebrauchtteilen kämpfen. Und der alte Kühler war schnell raus und da sah ich das Dilemma. Die eine Ecke war undicht geworden.

Neuen Kühler rein. Quasi ein Spaziergang. Und dann noch wieder Kühlflüssigkeit rein und fertig.

Dachte ich, aber Pustekuchen. Dann fing die Scheiße an. Und zwar richtig. Ich goss Wasser rein und es lief unterm Fahrzeug wieder raus. WTF! Er war undichter als vorher. Das Wasser floss quasi im Strahl am Thermostatgehäuse raus? Was war da denn wieder los?

Thermostatgehäuse rausgeschraubt und fluchen! Da war kein Dichtring dazwischen!

Offenbar war der rausgefallen beim Zylinderkopfwechsel und ich hatte das nicht gemerkt. Und natürlich habe ich den alten nicht wiedergefunden. Was tun? Ich habe eine Grabbelkiste mit Dichtungen, die mir schon oft weitergeholfen hat. Diesmal nicht. Wo zur Hölle bekomme ich einen Dichtring her? Es war abends, Geschäfte schon geschlossen. Ich grübelte. Vielleicht n einem anderen Motor? Ich hatte leider keinen Polomotor mehr stehen. Aber Passatmotoren. Ist da irgendwo ein Plastikflansch dran, der einen Dichtring hat? Ich fand einen.

Abgeschraubt und wieder fluchen: Der war etwas zu klein. Würde man zwar dehnen können, er flutschte aber immer wieder aus der Nut. Verzweiflungstat: Mit Dirko einkleben. Dazu musste ich das Gehäuse ausbauen – es ist eng im Polo Motorraum. Bis man da alle Schläuche abhat – das ist ein echt doofes Gefummel.

Eingebaut, Wasser drauf und Test: Es schien zunächst alles dicht. Aber als er Druck im System aufgebaut hatte, wurde es wieder undicht.

Entweder ist der Dichtring dann doch aus der Nut gerutscht bei der Montage, oder er ist zu dünn. Was eine Scheiße! Wegen so einem kleinen O-Ring war ich dann bis nach Mitternacht am Schrauben. Und das ohne Erfolg. Ich bin dann frustriert mit dem Pirat nach Hause gefahren. Der Prolo verliert an der Stelle mehr Wasser als vorher. Keinen Bock den Motor trocken zu fahren. Das ist die Sache nicht wert.